452 Straßburg (1885 bis 1894)
Kaiserin Augusta an den Fürsten Hohenlohe.
Lieber Fürst! Berlin, 16. März 1889.
leber Fürft!
Sie haben mir das Vorrecht eingeräumt, Ihren schwierigen, aber
ehrenvollen Beruf mit den besten Wünschen zu begleiten und die Kritik
Ihrer öffentlichen Aeußerungen zu führen. Dies berechtigt mich zur auf-
richtigen Anerkennung Ihrer beiden letzten Reden, die wirklich hervor-
ragenden Eindruck machen mußten und mich in jeder Hinsicht gefreut
haben. Gott helfe weiter!
Ihre
Augusta.
An die Kaiserin Augusta.
Straßburg, 18. März 1889.
Eure Kaiserliche und Königliche Majestät wollen mir gnädigst ge-
statten, Allerhöchstderselben meinen ehrfurchtsvollsten Dank für die überaus
huldvolle Anerkennung darzubringen, welche Eure Majestät meinen hier
in der letzten Zeit gesprochenen Worten haben zuteil werden lassen. Je
ernster ich die mir übertragene Pflicht auffasse, um so seltener bin ich mit
meinen Leistungen zufrieden, und nur das ermutigende Wort Eurer
Majestät kann mir die Gewißheit geben, daß ich das Rechte getroffen habe.
Weiß ich doch, daß im entgegengesetzten Falle Eure Majestät mir auch
ein mahnendes Wort des Tadels nicht vorenthalten werden.
Eure Majestät wollen überzeugt sein, daß ich mich auch ferner be-
mühen werde, mich des Allerhöchsten Wohlwollens würdig zu erweisen.
Kaiser Wilhelm an den Fürsten Hohenlohe.
Berlin, 28. März 1889.
Mit warmer Teilnahme habe ich vernommen, daß Sie am 31. d. M.
Ihr siebenzigstes Lebensjahr vollenden werden. Es gereicht mir zur
Freude, Ihnen zu diesem festlichen Tage meine aufrichtigsten Glückwünsche
auszusprechen und zugleich für die ersprießlichen Dienste, welche Sie so-
wohl in Ihren früheren Stellungen wie seit dem Herbst 1885 an der
Spitze des Reichslands Kaiser und Reich geleistet haben, meiner dankbaren
Anerkennung Ausdruck zu geben. Hiermit verbinde ich den Wunsch, daß
Sie noch lange Ihres hohen Amts in voller Rüstigkeit und geistiger
Frische walten mögen.
An die Prinzessin Elise.
Donaueschingen, 16. April 1889.
Wir sind auf zwei Tage dem unruhigen Leben in Straßburg ent-
flohen, um uns hier bei Fürstenbergs etwas auszuruhen; ich hauptsächlich,
um meine Briesschulden abzutragen, wozu ich dort nicht gelangen konnte