Full text: Rechtslexikon. Zweiter Band. Gad - Otto. (2.2)

König — Konjunktion der Erben. 501 
K., welche sich 1874 zu Brüssel mit der Reform des Kriegsrechts beschäftigte, oder 
sie haben, wie die K., welche im Juli 1880 zu Berlin tagte, die Aufgabe, die 
Präzisirung und Ausführung von Klhbeschlüssen herbeizuführen. 
Lit.: Vattel, Droit des gens, II. chap. 17 § 330. — Heffter, Das Europäische 
Bölkerrecht der Gegenwart, 6. Aufl. § 240. — Bluntschli, Das moderne Bölkerrecht der 
civilisirten Staaten, 2. Aufl., § 12 und §§ 108—114. L. Geßner. 
König, Chilian, 5 um 1470 zu Zwickau, ging 1491 nach Italien, von 
wo er als J. U. D. zurückkehrte, von 1498 an im Stadtrath zu Zwickau, 1508—1514 
Kanzler Herzogs Georg, bis 1520 Syndikus in Zwickau, dessen Statuten er be- 
arbeitete, 25. I. 1526. 
Schrift: Process, Practica und Gerichtsordnung aus beiden keiserlichen u. Geist- 
lichen beschriebenen Rechten — auch dem Sächsischen und anderm gebrauch — zu- 
sammengezogen, Leipz. 1541, 1567, 1572, 1577, 1581, 1588, 1594, 1599 (von Gregorij) u. ö. 
Lit.: Stobbe, Rechtsauellen, II. 180, 181 Note 50. — Muther, Jahrb. für Dogm., 
VI. 169; Derselbe, Gewissensvertretung, 49; Derselbe, Aus dem Universitäts= und Ge- 
lehrtenleben, 1866 S. 141 ff., 172, 173; Derselbe, Zur Geschichte der Rechtswissenschaft 
und der Universitäten in Deutschland, 1876, S. 108, 154, 369, 389; Derselbe in Ztschr. f. 
Rechtsgesch. IV. 406; VI. 228 ff. — v. Stintzing, Geschichte der Deutschen Rechtswissen- 
schaft (1880), I. 560—562. Teichmann. 
Königswarter, M. Louis J., 5 1814 zu Fürth, doktorirte 1835 in 
Leyden, ging 1838 nach Paris, wo er membre de la soc. des antiquaires de 
France und Correspondant de I'Institut geworden war, k5. XII. 1878. 
Schriften: Essai sur la législ. des peuples anciens et modernes, rel. aux enfants 
nés hors mariage, 1842. — Etudes historiques sur le développement de la soc. humaine, 
1850. — Hist. de Porgan. de la famille en France, 1851. — Sources et monuments du 
droit franç. antérieurs au 15. siècle ou bibl. de I’hist. du droit civil français, 1853. — 
Statist. Comparée sur le royaume des Pays-Bas, 1857. 
Lit.: Polybiblion, janvier 1879 p. 84. Teichmann. 
Konjunktion der Erben. Von einer conjunctio, von conjuncti, conjunctim 
instituti, conjunctim scripti heredes, so gut wie von conjunctim legari, sprachen 
die Römischen Juristen in dem Sinne eines durch letztwillige Verfügung hergestellten 
gewissen Zusammenhangs unter mehreren in Einer letztwilligen Verfügung Bedachten. 
„Ex diversis testamentis jus conjunctionis non contingit“ heißt es in kr. 16 
D. 7, 4. Dieser Zusammenhang kann nach fr. 142 D. 50, 16 auf dreifache 
Weise hergestellt werden: aut re aut re et verbis aut verbis tantum, d. h. entweder 
dadurch, daß Mehrere zwar nicht in unmittelbarer Wortverbindung, aber auf ein 
und dasselbe Objekt eingesetzt werden, oder dadurch, daß das Letztere noch dazu in 
unmittelbarer Wortverbindung geschieht, oder endlich dadurch, daß zwar die Wort- 
verbindung vorhanden ist, aber die Identität des Objektes der Verfügung, namentlich 
in Folge Theilungsbestimmung, unter den mehreren Bedachten fehlt. Römische 
Beispiele sind: Titius ex parte dimidia heres esto. Sejus ex parte qua Titium 
heredem institui heres esto. Sempronius ex parte dimidia heres esto. — Titius 
et Sejus (s. cum Sejo) ex parte dimidia heredes sunto. Sempronius ex parte 
dimidia heres esto. — Titius et Sejus aequis es partibus heredes sunto. Sem- 
pronius ex parte dimidia heres esto. Im ersteren Falle sind Titius und Sejus 
cre conjuncti, im zweiten re et verbis conjuncti, im dritten verbis tantum con- 
juncti; Sempronius ist in allen Fällen jenen gegenüber separatus oder disjunctus. 
Es ist übrigens für die conjunctio nicht wesentlich, daß, wie in den gewählten Bei- 
spielen, der Erblasser das den conjuncti überwiesene Objekt (z. B. ex parte dimidia) 
bezeichnet habe; es genügt die Ernennung: Sempronius heres esto. Titius et Sejus 
heredes sunto: um die beiden letzten zu conjuncti zu machen. (Anderer Meinung 
Manche in Bezug auf fr. 17 8§§ 1, 2 D. 28, 5; s. v. Vangerow II. § 496, 
3, IV.) Nur darf, mit Ausnahme der verbis tantum conjunctio, das Objekt nicht 
selbst unter die conjuncti getheilt sein. — Zusammenfassen unter einer Kollektiv- 
bezeichnung ist nicht nothwendig conjunctio (s. Seuffert III. 8 541, 16 und z. B. 
c. 11 C. 6, 26; fr. 11, 13 pr. D. 28, 5).
	        
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