882 Thlerärzte — Thomas.
Schriften: De genuina jur. personarum et rerum indole veroque hujus divisionis
retio, Kilon. 1796. — Encyklopädie u. Methodologie, Alt. 1797. — Vers. Über einzelne
heile der Theorie des Rechts, Jena 1798- 1801, 2. Aufl. 1817. — Theorie der log. us-
legung des Röm. Rechts, Alt. 1799, 1806 (ital. v. Donatuntonio de Marinis, JNapoli
franz. v. Mailher de Chassat 1811). — Beitr. zur Kritik der Fuurba schen
Revision der Grundbegrift des peinl. Rechts, Hamb. 1802. — Ueber Seü und Verjährung,
Jena 1802. — Syst. d. Pandektenrechts, Jena 1803, 9. Ausg. v. Buchholg#z, FJena 1846.—
Aug. Jac. uperi Observ. selectae de natura possess., Jen. 1804. — Civil. Abhand-
lungen, Heidelb. 1814. — Ueber die Nothwendigkeit eines allgemeinen bürgerlichen Rechts für
Deutschland, Heidelberg 1814, 3. Ausg. 1840. — Ueber die sog. L und nichthist. Schule,
Heidelb. 1888. — Jurist. Nachlaß, von Guyet herausgeg. Berl. 1841—42. — Reinheit
der Tonkunst, 1824 u. 1826 von Bähr, 1851, 1861 u. 1874. — Thibaut gab mit Löhr
und Mittermaier das Acch. für civil. Praxis heraus.
Lit.: Neuer Nekrolog d. Deutschen, Bd. XVIII. 5 S. 356—368. — Rothe u. Ditten-
berger, Worte, gesprochen bei der Beerdigung, Heidelb. 1840. — Hall, Jahrb. f. Deutsche
Wissensch. u. Kunst, 1840 Nr. 127—29. — Acch. f. civ. Praxis XXIII. 188 ff. — Guyet,
Vorrede S. XVI.—XXIII. — Baumstark, A. F. J. Thibaut, Blätter der Erinnerung
für seine Verehrer, 1841. — Günther, Lebensskizzen, 1858 S. 79. — Walter, Aus
meinem Leben, Bonn 1865, S. 91—94. — Hugelmann in den Preuß. Jahrb. Bd. XLV.
(1880) S. 470—508. — v. Stintzing und Giehne in Weech's Bad. Biographien II.
345 ff. — Vuy, Le prof. Thibaut et P’école historique, Par. 1889. Teichmann.
Thierärzte, s. Veterinärwesen.
Thierhaltung. Nach einer Bestimmung des Edikts der Römischen Aedilen
hat Derjenige, der an einem öffentlichen Ort (qua vulgo iter ütt) gefährliche Thiere
(Hunde, wilde Schweine 2c.) hält, das Doppelte des dadurch angerichteten Schadens,
und bei Verletzung eines freien Menschen eine arbiträre Geldstrafe, bei Tödtung
aber 200 solidi zu leisten (1. 40 § 1; I. 1. 41, 42 D. de aed. 21, 1). Auf diese
Leistung geht eine Popularklage (Bruns, Zeitschr. für Rechtsgeschichte, III. S. 343),
welche ein Jahr dauert. Daneben aber konkurrirt unter Umständen auch die actio-
de pauperie (s. den Art. Pauperies) (§ 1 I. si quadr. 4, 9; I. 4 D. eod.
9, 1). Diese Rechtssätze sind heutzutage nicht blos durch den Wegfall der Popular-
klagen, sondern auch dadurch geändert, daß die PGO. in Art. 136 das Halten
solcher gefährlicher Thiere ein für alle Mal mit einer Kriminalstrafe bedroht. Denn
damit ist sowol die ädilicische Privatstrafe beseitigt, als auch der Besitzer des schäd-
lichen Thieres, abgesehen von der actio de pauperie, wegen seiner Uebertretung mit
der actio legis Aquiliae haftbar gemacht. Mithin kann gegen denfelben jetzt nach
den Grundsätzen der letztgenannten Klage der einfache Schadensersatz 30 Jahre lang
eingeklagt werden (vgl. auch 1. 8 § 1 D. ad leg. Aq. 9, 2; 1. 6 C. de leg. Ag.
3, 35; Glück X. S. 272; Unterholzner, Schuldverhältnisse, II. S. 789 ff.).
Das Preußische Recht läßt wegen des durch Thiere verübten Schadens in allen
Fällen nur die in culpa befindliche Person haften, fügt aber hinzu, daß zur Haltung
solcher Thiere, die von Natur schädlich seien, auch obrigkeitliche Erlaubniß erfordert
werde. Außerdem ist positiv festgesetzt, daß Derjenige, der Thiere hält, die zwar
ihrer Natur nach nicht schädlich sind, aber auch in der ländlichen oder städtischen
Haushaltung nicht gebraucht werden, für allen durch sie verursachten Schaden auch
ohne seine Schuld aufkommen soll (Preuß. Allg. LR. I. 6 §§ 70, 71, 75; Koch,
Recht der Forderungen, III. S. 1189 ff.; Heydemann, Einleitung, I. S. 314).
Besondere Polizeistrafen verhängt das RStraf GB. § 366, Nr. 5; § 367, #r 11.
Thomas von Aquino, 5 1225 auf Schloß Roccasicca bei Aquino im
Neapolitanischen, wurde Dominikaner, Schüler des Albertus Magnus, lehrte zu
Köln, Paris, Bologna, Rom, Neapel, F 7. III. 1274 auf der Reise zum Konzil
von Lyon, kanonisirt 1323. Von Pius V. 1567 feierlich als fünfter Lehrer der
Kirche (neben Augustinus, Ambrosius, Hieronymus, Gregorius Magnus) proklamirt.
„Thomisten.“ Seine Opera, Rom. 1570 sd.; Parm. 1852—71.— OCpera, par Ed.