Arukel 57—68. Woldeck. 283
segt worden. Ee find civile Einrichtungen in der inilitairischen Gesetzgebung,
Die allerdings in Betracht kommen. Ee ist die Rücksicht auf das Volksheer,
es ist die Rücksicht, daß wir kein stehendes Soldatenheer haben wollen, son-
dern ein wirkliches Volksheer, und daß wir die Landwehr ansehen als den
eigentlichen Kern, welcher die Principien eines Volksheeres mit einem mäßi-
gen stehenden Heere auf eine von ganz Europa bewunderte Weise vereinigt
hatte. Wir können unser Ja nicht sagen, um so Großrs abzuschaffen. Meine
Herren, hier in diesem Entwurs, es mag scheinbar lauten, als ob es etwas
wäre, wird von 12jähriger Dienstzeit gesprochen, während man jetzt 16 Jahre
hat, oder wie viel es sonst sind. Das ist die Abschaffung der Landwehr
weiten Ausgebots. Die Landwehr zweiten Ausgebots ist im Frieden gar
keine Last, das weiß jeder, der ihr angehört hat. Die Landwehr zweiten
Aufgebots soll nach diesem Entwurfe für die nächsten Jahre noch herange-
jogen werden. Sie kann im Kriege sehr nützlich und nöthig sein. Also
das sehe ich durchaus nicht für eine Hingabe an, wodurch man bewogen wer-
den könnte, den Artikel anzunehmen, der die Dienstzeit im stehenden Heere
auf sieben Jahre festgesetzt, und dadurch die Landwehr eigentlich so zu sagen
beseitigt in dem Chorakter, den sie srüher gehabt hat. Mag dem sein, wie
ihm wolle. Ich kann hier nur anführen, es gehört dies nicht hierher,
und das allein ist hinreichend, um diesen Artikel hier zu entfernen. Ver-
wechseln wir nicht solche Reden, wie sie von Unsicherheit von der Lage Europas
geführt werden, mit dem Werke, das uns jetzt obliegt, und mögen sich doch
diejenigen, die den liberalen Standpunkt wahren und Preußen, was wir ja
Alle wollen, in nationalem Sinne die Centralgewalt geben wollen, daran er-
innern, daß zu allen Zeiten in den Verhandlungen des Nationalvereins we-
sentlich die constitutionelle Freiheit als die Bedingung der Einheit hingestellt
wurde. Meine Herren, ich darf Sie nur an meinen sehr verehrten Freund,
an den Vater des Nationalvereins, den Abgeordneten Schulze (Berlin) er-
innern, der, während der Nationalverein nur eine Agitation zum Frieden
nicht zum Kriege wollte, wie er jetzt eingetreten ist, zu jeder Zelt die Forde-
rung ausgestellt, und immer betont hat, daß die Freiheit, die freie Ent-
wickelung des Volkes, der beste Hebel wäre für die Erlangung
und für den ruhigen Besitz derjenigen Güter, welche die Central-
gewalt in Deutschland geben kann. (Beifall.) Meine Herren, da-
durch ist Eindruck gemacht aus den Süden und auf den Norden.
Und wenn jetzt ein Bündniß mit dem Süden geschlossen wird, und wenn
wirklich Gefahren von Westen her nicht beseitigt werden können, wie wollen
Sie es verantworten, wenn Sie diese Verfassung auf dem losen Grunde des
Absolutismns erbauen und sich damit zu entschuldigen wähnen, daß Kriegs-
furcht, augenblickliche Unsicherheit Sie nöthigen, solche Opser zu bringen.
Ich habe schon früher wohl gehört, daß man solche Opser, wie man es ge-
nannt hat, niederlegt auf dem Altare des Vaterlandes. Meine
Herren, das Vaterland und Volk verlangt solche Opfer nicht; es verabscheut