Full text: Materialien der Deutschen Reichs-Verfassung. Band II (2)

368 Bundeskritgawesen. 
und pro 1867 auf . .. . . . 41,500,000 Thaler, 
und rechnet man ein Procent der Vevollerung nach 
der Volkszählung von 1867 mit 200,000 und den 
Satz von 225 Thaler im Ordinarium, auf. 45,000,000 
steigen würde. Meine Herren! In diesen verschiedenen Zahlen, die ich Ihnen 
vorgetragen habe, hat immer eine Frage einen wesentlichen Ausdruck gefun- 
den, daß ist nämlich die Frage von der früheren Entlassung der Reserven 
und der späteren Einstellung der Rekruten. Und, meine Herren, diese Frage ist 
eine Frage der Contingentirung. Je nachdem die Rekruten später eingestellt 
oder die Reserven früher entlossen werden, ist die Durchschnittszisser der Armer 
für das Jahr eine höhere oder eine niedriger. Diese Frage alsfo der früheren 
Entlassung der Reserwen und der späteren Einstellung der Rekruten hat in 
einzeluen Jahren eine Differenz von 1,500,000 Thalern bis 2,000,000 
Thalern in den ordentlichen Geldbedürfnissen der Armer bewirkt. Nehmen 
Sie die Friedensziffer für immer an, so wird Ihnen der Herr Kriegsminister 
beim Hinweis auf derartige Ersparniß immer antworten können: ich verlange 
meine bestimmte Friedensziffer und für diese das Geld, was nochwendig ist, 
ist. Ich bitte Sie daher, meine Herren, nehmen Sie meinen Antrag an. 
Ich bin derrit, zur Coustituirung des Norddeutschen Bundes von Volks- 
rechten und vom Budgetrechte für vorlbergehende Zeiten das zu opsern, 
was zur Erreichung des Zweckes nothwendig ist; aber ich bitte Sie, meine 
Herren, sorgen Sie dafür, daß nicht einst die Nachwelt sage: „In demselben 
Augenblicke, wo durch die einmüthige, treuc und energische Anstrengung des 
Preußischen Volkes solche Erfolge errungen sind, wo wir dieser Anstrengung 
des Volkes in seiner Armer und in allen seinen Schichten es lediglich und 
allein zu verdanken haben, daß wir hier über die Geschicke des Norddeutschen 
Bundes beschließen, in diesem Augenblicke ist von den Verretern des Volkes 
dem Volke mehr an freiheitlichen Rechten genommen worden, als für die 
Erreichung des Norddeutschen Bundes nothwendig war. (Lebhaftes Bravo! 
linke.) 
Bundescommissar Kriegsminister von Noon.“) Meine Herren! Eine 
ausführtiche Widerlegung des Herrn Vorredners beabsichtige ich nicht; ich 
wollte nur einige Berichtigungen versuchen, und wünsche, daß sie als 
solche auerkannt werden. Er hat davon gesprochen, daß durch den Vorschlag 
des Verfassungseuwwurfs eine Friedensziffer der Armee für alle Zei- 
ten festgestellt werden soll. Ich constatire, daß das ein Irrthum ist. 
Wenn der Artilel 56, wie er von der Regierung formulirt ist, auedrücklich 
sogt: „Die Friedenspräsenzstärke des Bundeeheeres wird auf 1 Procrut der 
Bevölkerung von 1867 normirt und pro rata derselben von den einzelnen 
Bundesstaaten gestellt“; — so hat das natlirlicher Weise die Bedeutung, daß die 
5) St. Ber. S. 572. 
 
	        
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