Full text: Materialien der Deutschen Reichs-Verfassung. Band III (3)

Adresse. 591 
Das Deutsche Volk, das Volk in Waffen wie das Volk in friedlicher 
Arbeit, will als Preis des Kampfes und Sieges, als sicherste Bürgschaft 
eines dauernden Friedens die so lange erstrebte, so oft mißlungene Einigung. 
So denkt und fühlt auch Würtemberg. In gehobener Stimmung hat 
es Euer Majestät hechherzigen Entschluß vernommen, die Herstellung eines 
Deutschen Bundesstaates anzubahnen, dankbar begrüßte das Land die von 
Cuer Majestät Regierung abgeschlossenen Verträge und hat in unzweideutiger 
Veise seine Zustimmung kundgethan; die freudigsten Hoffnungen knüpft es an 
die Wiedcraufrichtung der altehrwürdigen Namen Kaiser und Reich. 
Ganz in dem Geiste, der Euer Majestät und das würtembergische 
Jolk beseelt, haben wir ohne Zaudern den uns auf höchsten Befehl vorgeleg- 
len Verträgen über die Bildung des Deutschen Bundesstaats unsere Zustim- 
mung ertheilt, überzeugt damit unsererseits eine in der Geschichte der Deut- 
schen Nation tief begründete Nethwendigkeit anerkannt und das Beste für 
Würtemberg, wie für Deutschland gethan zu haben. 
Ferne Geschlechter werden Euer Masestät noch segnen für Höchst--Ihren 
mhmrollen Antheil an diesem großen Werke. 
Würtembergs Volk weiß sich einig mit seinem Fürsten in dieser großen 
Stunde. 
Darum dürfen wir auch vertrauen auf das Gelingen der inneren 
Reformen, welche Euer Majestät als Folge der Neugestaltung Deutschlands 
uns in Aussicht stellen. 
In diesem Geiste treten wir an unsere weiteren Aufgaben heran. 
Das Würtembergische Volk wird treu ausbarren, bis ein dauerhafter 
Erieden, bis die Herstellung der das Deutsche Gebiet sichernden Grenzen er- 
rungen ist, es weiß, daß die hiefür jetzt noch zu bringende Opfer gering sind 
im Verhältniß zu denjenigen, welche eine baldige Erneuerung des Krieges 
beischen würde. 
Mit unserem erhabenen Fürsten flehen wir zum Himmel, daß er dem ge- 
einigten mächtigen Deutschland und den in ihm verbundenen Staaten eine 
Zeit des Friedens, der Wohlfahrt, der Freiheit und Ordnung schenken möge! 
Gott segne und erhalte Euer Majestät!“
	        
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