Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

330 ulrich Stutz. 
der professio religiosa mit den drei Gelübden der Armut, der Keuschheit und des Gehorsams; 
Annahme von männlichen und weiblichen Tertiariern, die in der Welt verbleiben 1; Ordens- 
general mit Provinzialorganisation und Ausdehnung der örtlichen Beschränkung der Verbindungs- 
kraft der Gelübde, stabilitas loci, auf den ganzen Orden), sondern machten das Mönchtum über- 
haupt erst volkstümlich, ja vermöge ihrer Seelsorgetätigkeit (seit 1250), die sie allerdings, auch 
in Deutschland, bald in ernste Konflikte mit der Pfarrgeistlichkeit brachte, zu einem der einfluß- 
reichsten Faktoren des mittelalterlichen Volkslebens. Es war darum von Wichtigkeit, daß gerade 
bei diesen Orden wegen der auch für das Ganze geforderten Vermögenslosigkeit: das bei den 
Ritterorden ausgenommene Erfordernis päpstlicher Genehmigung, für die Franziskaner 1209 
bzw. 1223, für die Dominikaner 1216, endgültige Anerkennung fand, und daß diese neueren 
Orden durch den vom Papst emmannten Generalobern als universale Hilfsmächte der universalen 
Kirche eng verbunden blieben. 
Luchaire, Manuel #5 58—61, 63: Werminghoff, VG. JW 39, 40! Messing, 
Papst Gregors VII. Berhältnis zu den Klöstern, Greifswalder phil. Diss., 19071 Adamcz yl, 
Die Stellung des Papstes Honorius II. (1124—1130) zu den Klöstern, Greifswalder phil. Diss., 
1912; Schreiber, Kurie und Kloster (5 18); E. Hoffmann, Das Kovpverseninstitut des 
Cisterzienserordens, 1905; Lindner, Fünf Prozeßbücher süddeutscher Benediktinerabteien 
IIV, 1909—1911; Egger, Geschichte der Cluniazenserklöster in der Westschweiz, 1907; 
Berlisère, Les origines de Citeaux et Tordre bénédictin au 12 ·„ siécle, R. h. e. I, II, 1900/01, 
La congrégation de Bursfeld, R. ben. XVI, 1899; Linneborn, Die Bursfelder Kongregation 
während der ersten hundert Jahre ihres Bestehens, Deutsche Geschichtsbl. XIV, 1912, Die Re- 
formation der westfälischen Benediktinerklöster im 15. Jahrhundert, Bened. St. M. XX—XXII, 
1899—1901; Hase, Franz von Assisi, 1856; Sabatier, Vie de S. François “", 1911, 
deutsche Übersetzung von Lisco, 1897; Goetz, Die Quellen zur Geschichte des h. Franz von 
Assisi, B.f. Kg. XXII, 1901, Die ursprünglichen Ideale des h. Franz von Assisi, H. V. VI, 1903; 
Bullarium Franciscanum IIIV mit Supplement 1759—1780, V—VII bes. von Eubel, 
1898—1904; Reuter-Eubel, Bullarü Franciscani epitome, 1909; Holzapfel, Hand- 
buch der Geschichte des Franziskanerordens, 1909; Schlager, Beiträge zur Geschichte der 
kölnischen Franziskaner-Ordensprovinz, 1904; Balthasar, Geschichte des Armutsstreites 
im Franziskanerorden, Finkes Vorref. Forsch. 6ö. H., 1911; Regula antiqua fratrum et sororum 
de poenitentia seu tertii ordinis S. Francisci ed. Sabatier, 1901; Götz, Die Regel des 
Tertiarierordens, Z. f. Kg. XXIII, 1902; Mandonnet, Les origines de Pordo de poenitentia, 
Compte rendu du 4e congres scientif. des cath., 5 sect., 1898; K. Müller, Zur Geschichte 
des Bußbrüderordens, Z. f. Kg. XXIII, 1902; Die Anfänge des Minoritenordens, 1885 (dazu 
Ehrle, in A. f. L. u. Kg. III, 1887); Eubel, Geschichte der oberdeutschen Minoritenprovinz, 
1886, Geschichte der kölnischen Minoriten-Ordensprovinz, 1906; Monumenta ordinis fratrum 
Praedicatorum historica I, III—V, VIII—X, 1897—1903; Denifle, Die Konstitutionen 
des Predigerordens von 1228, A. f. L. u. Kg. I, 1885; Reichert, Feier und Geschäftsordnung 
der Provinzialkapitel des Dominikanerordens, N.OQ. XXI, 1907; Bünger, Ein Dominikaner- 
Provinzialkapitel (1400), Z. f. Kg. XXXIV, 1913;Barker, The Dominican order and con- 
vocation, 1913: Greven, Die Anfänge der Beginen, Finkes Vorref. Forsch. 8. H., 1912; 
Hinschius, Kr. IV #227; Paulus, Welt= und Ordensklerus beim Ausgange des 13. Jahr- 
underts im Kampfe um die Pfarrrechte, Gött. phil. Diss., 1900, Die Stellung des Würzburger 
farrklerus zu den Mendikantenorden während des Mittelalters, Theol.-prakt. Monats- 
scrift I, 1891; Eubel, Zu den Streitigkeiten bezüglich des ius parochiale im Mittelalter, R.O. 
, 1895; Hefele, Die Bettelorden und das religiöse Volksleben Ober= und Mittelitaliens im 
13. Jahrhundert, Goetz, Beiträge z. Kulturgesch. 9. # 1910; Wiesehoff, Die Stellung der 
Bettelorden in den deutschen freien Reichsstädten, Münst. phil. Diss., 1905; Opladen, Die 
Stellung der deutschen Könige zu den Orden im 13. Jahrhundert, Bonner phil. Diss., 1908. 
Dies die Fülle der päpstlichen Gewalt auf ihrem Höhepunkt. Sie führt auch zur Aus- 
bildung des Legationsrechtes. Nachdem nämlich bereits in römischer und in fränkischer Zeit 
die Päpste an den byzantinischen und den karolingischen Hof Gesandte, apocrisiarü oder respon- 
sales, mit politischen und kirchlichen Aufträgen abgeordnet hatien, verwandten sie seit Gregor VII., 
allerdings nicht selten unter starkem Widerstand der lokalkirchlichen und der weltlichen Gewalt, 
ordens, R. Q. XVI, 1902; Lempp, Die Anfänge des Klarissenordens, Z. f. Kg. XXIII, 1902 
(dazu XXIV, 1903, S. 321 ff.)) Wauer, Entstehung und Ausbreitung des Klarissenordens, 1906. 
: Leo XIII. und Pius X., selbst Tertiarier des heil. Franziskus, haben 1883 und 1912 die 
franziskanische Tertiarierregel den Bedürfnissen der Gegenwart entsprechend reformiert. 
* Nach Nikolaus III. (1279) steht überhaupt aller Besitz der Minderbrüder, nach Johann XXII. 
(1322) wenigstens der Immobiliarbesitz samt den Bibliotheken im Eigentum der römischen Kirche.
	        
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