Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

340 Ulrich Stutz. 
Mollat, La fiscalité pontificale en France au 14e siècle, Bibl. d. écoles franç. d'Athenes 
et de Rome, XCVI, 1905; Kirsch, Die Annaten, H. Ib. IX, 1888, Die päpstlichen Kollektorien 
in Deutschland während des 14. Jahrhunderts, 1894, L’administration des finances pontifi- 
cales au 14e siecle, R. h. e. I1, 1900, Die Verwaltung der Annaten unter Clemens VI., R. Q. XVI, 
1902, Die päpstlichen Annaten in Deutschland während des 14. Jahrhunderts I, 1903; Gottlob, 
Aus der Camera apostolica des 15. Jahrhunderts, 1889, Die päpfstlichen Kreuzugssteuern des 
13. Jahrhunderts, 1892, Die Servitientaxe im 13. Jahrhundert, Stutz, Kr. A., 2. H., 1903, 
Kuriale Prälatenanleihen im 13. Jahrhundert, Vierteljahrsschr. f. Sozial- und Wirtschg. 1, 1903; 
Fabre-Duchesne, Le liber censuum, I1, II, 1889 ff., und Etude sur le l. c., 1892, -4 
pergepc#on du cens apostolique, M. d’a. d’h. XvVil, 189; Dauzx, Le cens pontifical dans 
’é6glise de France, R. d. h. LXXV, 1904; Göller, Der liber taxarum der päpstlichen Kammer, 
Q. u. F. VIII, 1905, Die Einnahmen der apostolischen Kammer unter Johann XXII., Vat. Quellen 
und Forsch. d. Görres-Ges. I, 1910; Schäfer, Die Ausgaben der apostolischen Kammer unter 
Johann XXlII. nebst den Jahresbilanzen von 1316—75, ebenda II, 1911; Hennig, Die päpst- 
lichen Zehnten in Deutschland, 1909; Clergeac, La curie et les beneficiers Consistoriauz, 
Stude sur les communs et menus services (1300—1600), These, 1911; Keller, Die Verschuldung 
des Hochstifts Konstanz im 14. und 15. Jahrhundert, Freiburger Diö5z.-Archiv XXXAX, 1902; 
Holzapfel, Die Anfänge der Montes Pietatis (1462—1515), 1903; Muller, Der Haushalt 
des Utrechter Domkapitels um 1200, Westdeutsche Zeitschr. XXII, 1903; Kirchhoff, Die Organi- 
sation des Osnabrücker Kirchenvermögens in der Zeit des 12. bis 14. Jahrhunderts, Münst. phil. 
Diss., 1910; Ott, Die Abgaben an den Bischof... in der Diözese Konstanz bis zum 14. Jahr- 
hundert, Tübinger phil. Diss., 1907 (auch im Freiburger Diöz.-Arch. XXXV); Viard, Histoire 
de la dime ecclésiastique dans le royaume d’Arles et de Vienne au 12e et 13e siscles, Z.“ f. R. I, 
1911, Histoire de la dime ecclésiastique dans le royaume de France aux 12e et 13e siscles, 1912, 
L'évolution de la dime ecclésiastique en France aux 14e et 15e siecles, 3.4 f. RG. III, 1913; 
Haensel, Die mittelalterlichen Erbschaftssteuern in England, D. Z. f. Kr. XIX, 1909. XXA, 
1911 Falco, Le disposizioni era anima“ 1911; Brand 1 leone, I lasciti“ perl' anima. 
Mem. del R. Itituto Veneto XX III 7, 1911; vgl. die Lit. zu s# 18, 2 d, 27 und 41. 
Fünftes Kapitel. 
Die Ambildung des kanonischen Rechts zum katholischen 
Kirchenrecht. 
8§ 35. Die kirchliche und staatliche Reaktion gegen das Papalsystem. 
So kühn das Papalsystem die dem Gesetz der Zeitlichkeit entrückte Gottheit für sich in 
Anspruch genommen hatte, die Vergänglichkeit alles Irdischen bewährte sich auch an ihm. 
UÜberspannt durch die Bonifazianer oidins von Rom, Jakob von Viterbo, Heinrich von Cre- 
mona, Augustinus Triumphus), wurde es alsbald erfolgreich bekämpft von Philipp dem Schönen 
und dessen Legisten (Johann von Paris und Peter Dubois) sowie vor allem durch Dante (1265 
bis 1321) De monarchia und durch den Defensor pacis (um 1325) der bei Ludwig dem Bayem 
Schutz findenden Pariser Professoren Marsilius von Padua:# und Johann von Jandun, während 
der später diesem Kreise sich zugesellende Wilhelm von Occam mehr ein Notrecht der weltlichen 
Gewalt geltend machte. Der Sturz der mittelalterlichen Papstmonarchie ließ nicht lange auf 
sich warten. Das große Schisma (1378—1417) strafte die Einheit, von deren Voraussetzung 
das System ausgegangen war, selbst für das kirchliche Gebiet Lügen. Die unwürdige Abhängig- 
keit, in die das Papsttum, insbesondere gegenüber der französischen Krone, geriet (Aufenthalt 
in Avignon, sogenanntes babylonisches Exil, 1305—77), stellte die behauptete Superiorität an 
den Pranger. Der Mißbrauch der Binde= und Lösegewalt und der geistlichen Strafen zu welt- 
lichen Zwecken (Bann um Geldschuld; Schuldbriefe mit Exkommunikationsklausel, sogenannte 
obligationes de nisi) verhärtete oder empörte die Seelen. Die Verderbnis an Haupt und Gliedem, 
der freilich nicht alle Teile in demselben Maße und in jedem Stück verfielen, war ein grausamer 
Hohn auf die Göttlichkeit des Systems und seiner klerikalen Träger. Alles rief nach Reform. 
Aber man erwartete sie nicht vom Papsttum, sondern vom allgemeinen Konzil in Verbindung 
mit der weltlichen Macht. 
1 Dieser lehrte u. a.: das im Konzil versammelte Volk habe allein legislative Gewalt, die 
Gemeinden sollten ihre Priester wählen, diese und die Bischöfe ständen sich dem Wesen ihres 
Amtes nach gleich, auf Grund göttlicher Einsetzung sei der Papst weder das Oberhaupt der Christen- 
heit noch auch nur der katholischen Kirche. 
 
	        
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