Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

Kirchenrecht. 343 
1903, Papsttum und Kirchenreform I, 1903, Die pragmatische Sanktion von Bourges, H. Z. EllI, 
1909; Valois, Histoire de la Pragmatique Sanction de Bourges sous Charles VII. Arch. de 
Thist. rel. IV, 1906, Concordats antérieurs à celui de Francçois Ier, R. d. h. LXXVII. 1905; 
Thomas, Le concordat de 1516 IIII, 1910; Imbart de la r*i# ur, Les origines de ia 
Réforme. le gallicanisme et la restauration wepel la préparation du Concordat de 156, Corre- 
spondant, 1905; Martin, L'assemblée Vincennes de 1329 et ses conséquences, 1909; 
Denifle, La desolation des Oglises, monasteres et höpitaux en France vers le milien du 16, 
sische I, II, 1897—99; Fueter, Religion und Kirche in England im 15. Jahrhundert, 1904; 
Hatschek, Englische 6. (§+ 18, 1) S. 162 ff., 1 ; Werminghoff, Nationalkirchliche 
Bestrebungen im deutschen Mittelalter, Stutz, Kr. A. 61. H., 1910; val. Lit. zu § 50 S. 383 M. 2. 
8 37. Die Wiedererhebung des Papsttums; das Konzil von Trient. 
Trotz Beseitigung des Schismas (der Basler Felix V. letzter Gegenpapst) hörten die Be- 
rufungen an ein allgemeines Konzil, obschon 1459 durch Pius II. (Bulle Exsecrabilis) mit 
Exkommunikation bedroht, nicht auf, auch nicht, nachdem Julius II. und Leo X. 1512—17 
wiederum ein in den Geleisen der mittelalterlichen Papstsynode sich bewegendes fünftes Lateran- 
konzil 1 — stimmberechtigt nur Prälaten, Abstimmung nach Köpfen, Publikation in Form 
päpstlicher Anordnung sacro approbante concilio — veranstaltet hatten. 
Ranke, Die römischen Päpste in den letzten vier Jahrhunderten 1., 3 Bde., sämtliche Werke 
37—39, 1900; Pastor, Geschichte der Päpste seit dem Ausgang des Mittelalters" I—VI, 1899 ff.; 
Ehrhard, Der Katholizismus und das 20. Jahrhundert im Lichte der kirchlichen Entwicklung 
der Neuzeit, 12. Taus., 1902; Souchon, Die Papstwahlen von Bonifaz VIII. bis Urban VI., 
1888, Die Papstwahlen in der Zeit des großen Schismas, 2 Bde., 1898; Hinschius, Kr. II# 
ör 172 —r. 
Da kam Abhilfe auf inoffiziellem Wege, indem die von Luther und den übrigen Refor- 
matoren entfachte Bewegung mit elementarer Gewalt die überlieferte Verquickung von Glauben 
und Recht und mit ihr das mittelalterliche Kirchentum für ihre Anhänger beseitigte. Da sie 
aber nur zur Kirchentrennung und nicht zur Umbildung, sondern zur Abstoßung des katholischen 
Kirchenrechts führte, macht sie in dessen Geschichte keinen Einschnitt, wiewohl sie auch in dieser 
Hinsicht nicht ganz ohne Rückwirkung blieb. Denn sie beraubte für Jahrhunderte die auch nach 
der katholischen Gegenreformation in der Minderheit katholisch verbliebene und fortan den 
leitenden kirchlichen Kreisen wegen der Berührung mit der Ketzerei stets mehr oder weniger 
verdächtige deutsche Nation fast ganz ihres bisherigen Einflusses auf die Entwicklung der Gesamt- 
kirche. In Recht und Kult geriet die katholische Kirche von nun an immer mehr in die Hände 
der Romanen und der 1534 von dem Spanier Ignatius von Loyola gegründeten, 1540 von 
Paul III. (Bulle Regimini militantis ecclesiae) approbierten Gesellschaft Jesu, die bis heute 
„das Mal ihrer Geburt in dem Spanien des 16. Jahrhunderts in ihrer eigenartigen politischen 
und religiösen Physiognomie deutlich an der Stirne trägt“. Und sodann hat die Reformation 
der konziliaren Bewegung endgültig den Todesstoß versetzt und dem auf die Wiederherstellung 
seines Absolutismus bedachten Papsttum wirksam in die Hände gearbeitet. 
Gothein, Ignatius von Loyola, 18956; Thompson, Saint Ignatius Loyola, 1909; 
Meyer, Die Missionspläne des Ignatius von Loyola und die Gründung des Jesuitenkollegs 
in Messina im Jahre 1548, H. Z. Cl, 1908; Cr étineau-Joly, Histoire de la Compagnie 
de Jésus ?, 6 Bde., 1859; Boeh mer , Die Jesuiten ", 1913 lauch französisch, übersetzt von 
Monod.-, 1910), wo auch die neueste Lit. zur Geschichte des Jesuitenordens in den außer- 
deutschen Ländern verzeichnet ist; Duhr, Jesuitenfabeln", 1899, Geschichte der Jesuiten in 
den Ländern deutscher Zunge, 3 Bde., 1907—13; Stoeckius, Srechungen zur Lebensordnung 
der Gesellschaft dein im 16. Jahrhundert I II 1910/I1, Die Rei eordnung der Gesellschaft Jesu 
im 16. Jahrhundert, Heidelberger Ak. S. B ., phil. hist. Kl., 1912; Braunsberger, Canisü 
epistolae et acta 1— I. 1896—1913. 
Das allgemeine Konzil zu Trient, wiederholt ausgeschrieben und von 1545—63 mit 
langen Unterbrechungen tagend, stellte sich, obschon eine Erörterung des Verhältnisses von 
: Es hat die gegenüber Frankreich 1306 zurückgenommene Bulle Unam sanctam (c 2 de 
priv. in Extrav. comm. V 7) als gemeines Kirchenrecht ausbrüchich aufrechterhalten. 
* Nicht ein Dutzend Deutsche standen über dritthalbhundert anderen, meist italienischen und 
panischen Kon nzilsosern gegenüber. Ehses, Die Vertretung des deutschen Epistkopates auf 
de m Trienter Konzil 1545—47, Görres-Ges., 3. Vereinsschrift f. 1912.
	        
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