Full text: Enzyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer Bearbeitung. Fünfter Band. (5)

346 Ulrich Stutz. 
Friedberg, Die Gränzen zwischen Staat und Kirche, 1872; v. Ranke, Die Idee der 
Volkssouveränität in den Schriften der Jesuiten ', sämtliche Werke Bd. 24, 1877; Ziekursch, 
Papst Clemens' XI. Protest gegen die preußische Königswürde, Festgabe f. Heigel, 1903; Vota, 
Der Untergang des Ordensstaates Preußen und die Entstehung der preußischen Königswürde, 
1911; Hinschius, Kr. 1 3 72, V § 303; A. O. Mayer, England und die katholische Kirche 
unter Elisabeth I., Bibl. d. preuß. hist. Inst. VI, 1911; Hatschek, Englische V G. (§ 18, 1) S. 549 ff.; 
Ritter, Das vömische Kirchenrecht und der Westfälische Friede, H. Z. Cl, 1908; Pieper, 
Zur Entstehungsgeschichte der ständigen Nuntiaturen, 1894, Die päpstlichen Legaten und Nuntien I, 
1897. Über die vom Preuß. hist. Institut in Rom und von der Görresgesellschaft bisher heraus- 
gegebenen Nuntiaturberichte aus Deutschland siehe Knöpfler, Kg. S. 634 N. 1 sowie neuestens 
Cardauns, Nuntiaturen Morones und Poggios, Legationen Farneses und Cervinis (1539—40), 
1909, Gesandtschaft Campegios, Nuntiaturen Morones und Poggios (1540—41), 1910, Berichte 
vom Regensburger und Speierer Reichstag 1541, 1542, Nuntiaturen Verallos und Poggios, 
Sendungen Farneses und Sfondratos, 1912; Friedensburg, Nuntiatur des Bischofs 
Pietro Bertano von Fano (1548—49), 1910; A. O. Meyer, Die Prager Nuntiatur des 
Giovanni Stefano Ferreri und die Wiener Nuntiatur des Giacomo Sera (1603—06), 1911—13; 
Schweizer, Die Nuntiatur am Kaiserhofe, 2. Hälfte, Antonio Puteo in Prag 1587—89, 1912; 
Cauchie, Dxtension de la juridiction du nonce de Bruxelles (1781), Bull. de la comm. royale 
dist. de Belgique LXXII, 1903; Richard, Les origines de la nonciature de France, R. d. 
h. LXXVIII, 1905, Origines des nonciatures permanentes, R. h. e. VII, 1906, Origines de la 
nonciature de la France (1513 bis 1521), R. d. h. LXXX, 1906, LXXXV, 1909, Le secret du 
pape, un légat apostolique en France (1742—56), R. q. h. XCII, 1912; Maere, Les origines 
de la nonciature de Flandre, R. h. e. VII, 1906; Biaudet, Les nonciatures apostoliques per- 
manentes jusqu'en 1648, Ann. Acad. Scient. Fennicael. II 1, 1910. 
§ 39. Das Staatskirchentum. 
Aber selbst auf kirchlichem Gebiet wurde das katholische Recht in seiner Geltung nunmehr 
sehr beschränkt. 
1. Außerhalb Deutschlands. Schon die vorreformatorische Zeit hatte Anfänge 
eines Landeskirchentums gezeitigt und den laikalen Gewalten von neuem in Gestalt eines Not- 
rechts die Möglichkeit gegeben, im Fall der Verwahrlosung in die kirchlichen Verhältnisse ihrer 
Territorien, z. B. durch Visitationen und Resormationen oder gar Aushebungen von Klösterm 
sowie durch Beschränkung des Erwerbs der toten Hand (leges de amortizando, zuerst, seit dem 
13. Jahrhundert, in den Städten) sich einzumischen. Da damals und später im 16. sowie im 
17. Jahrhundert während der Religionskriege das Papsttum der Unterstützung durch die katholischen 
Landesherren dringend bedurfte, sah man sich zu weiteren Zugeständnissen genötigt. Diese er- 
folgten zum Teil in einer wenigstens der Form nach die Prärogativen der Kirche wahrenden Art. 
Al# weltlicher legatus natus papae nahm der König beider Sizilien, allerdings eigenmächtig, 
mit Erfolg primatiale Jurisdiktionsrechte in Anspruch (monarchia Sicula von dem seit Ferdinand 
dem Katholischen üblichen Titel monarca — Inhaber der gesamten, auch der geistlichen Ge- 
walt). Ebenso der König von Ungam, weswegen seit der Verleihung durch Klemens XIII. 
1758 Maria Theresia und ihre katholischen Nachfolger für die Stephanskrone den Titel „Apostolische 
Majestät“ führen 1. Dahin gehört auch die Einräumung eines Nominations-, d. h. maßgebenden 
Vorschlagsrechtes für Bischofsstühle und Kanonikate durch päpstliches Indult an katholische Fürsten 
trotz der jede Beeinflussung durch einen Laien ausschließenden kanonischen Bestimmungen, so 
1447 für Friedrich III. (persönlich, an den jeweiligen Herzog von Osterreich erst seit Sixtus IV. 
1480) für einzelne Bistümer seiner österreichischen Erblande und an Kurfürst Friedrich II, von 
Brandenburg für die schon zuvor unter brandenburgische Landesherrlichkeit geratenen bischöflichen 
Kirchen von Havelberg, Brandenburg und Lebus (Preis für die Konkordate, § 36), an Spanien 
durch ein Konkordat von 1482 und an Frankreich im Konkordat von 1516 für die spanischen 
und französischen Bischofsstühle, 1690 und 1716 an Portugal für die portugiesischen. In anderen 
  
Noch heute hat der König von Ungarn gewisse kirchliche Prärogativen, z. B. das Recht, sich 
das apostolische Kreuz vortragen zu lassen. Auch ernennt er auf 33 ehemals ungarische Bistümer. 
Allein die betreffenden ungarischen Pfarrer werden von Rom nur als solche anerkannt, nicht als 
Bischöfe, so daß z. B. auf die 3 (jetzt dalmatinischen, aber zu den 33 ehemals ungarischen gehörenden) 
Bistümer Sebenico, Veglia und Pharos, unter Ignorierung der ungarischen opiscopi electi dieser 
Titel, stets andere (vom Kaiser von Osterreich als solchem nominierte) Bischöfe instituiert werden 
(A. f. k. Kr. LXXII, 1894, S. 401).
	        
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