Full text: Handbuch für Preußische Verwaltungsbeamte. Erster Band. (1)

68 Abschnitt II. Publikation der landesherrlichen Erlasse. 
Die Vd. 1. Dez. 1866 (G. S. S. 743) und 29. Jan. 1867 (G. S. S. 139), 
betr. die Publikation der Gesetze in denjenigen Landestheilen, welche durch die Ges. 
20. Sept. und 24. Dez. 1866 (G. S. S. 555 und 875) der Preußischen Monarchie 
einverleibt worden sind, lauten übereinstimmend, wie folgt: 
§. 1. Landesherrliche Erlasse, welche Gesetzeskraft erhalten sollen, erlangen die- 
selbe nur durch die Aufnahme in die zu Berlin erscheinende Gesetz= Sammlung für 
die Königlich Preußischen Staaten, ohne Unterschied, ob sie für die ganze Monarchie 
oder für einen Theil derselben bestimmt sind. 
§. 5. Zur Publikation anderer, als der im §. 1 bezeichneten landesherrlichen 
Erlasse und allgemeiner Anordnungen der Behörden in den einzelnen Landestheilen 
die geeigneten Organe zu bestimmen, bleibt dem Minister des Innern überlassen. 
Die Kirchengesetze erhalten ihre verbindliche Kraft durch Ver. 
kündigung in dem kirchlichen Gesetz= und Verordnungsblatte §. 6 der 
evangelischen General-Synodalordnung vom 20. Jannar 1876 (G. S. 
S. 133) und Art. 15, Ges. 3. Juni 1876 (G. S. S. 125), betr. evang. Kirchen. 
verfassung in den 8 älteren Provinzen. 
  
Gesetz vom 16. Februar 1874 (G. S. S. 23). 
§. 1. Ist in einem durch die Gesetz-Sammlung verkündeten Erlasse der 
Zeitpunkt, mit welchem derselbe in Kraft treten soll, nicht bestimmt, so be- 
ginnt dessen verbindliche Kraft in dem ganzen Umfange Unserer Monarchie 
mit dem vierzehnten Tage nach dem Ablauf desjenigen Tages, an welchem 
das betreffende Stück der Gesetz-Sammlung in Berlin ausgegeben worden ist . 
Die entgegenstehenden Bestimmungen des Gesetzes vom 3. April 1846 (G. S 
S. 151), die Verordnung vom 1. Dezember 1866 (G. S. S. 743) und der 
Verordnung vom 29. Januar 1867 (G. S. S. 139) werden aufgehoben. 
§. 2. Das gegenwärtige Gesetz tritt mit dem 1. März 1874 in Kraft. 
  
Gesetz, betr. die Verpflichtung zum Halten der Gesetz--Sammlung 
und der Amtsblätter. 
Vom 10. März 1873 (G. S. S. 41)7. 
J. 1. Vom 1. Januar 1873 ab sind nur die Gemeinden und selbst- 
ständigen Gutsbezirke zum Halten der Gesetz-Sammlung und des Amtsblattes 
desjenigen Bezirks, in welchem sie belegen sind, verpflichtet. 4# 
5. 2. Von der im §. 1 vorgeschriebenen Verpflichtung dürfen die Be- 
zirksverwaltungsbehörden (Regierungspräsidenten) Gutsbezirke und kleinere Ge- 
meinden auf Zeit entbinden. 
  
Zu Anmerkung 1 auf S. 67. 
(G. S. S. 148); in Hohenzollern durch A. E. 19. Sept. 1852 (G. S. S. 588) 
in das Jadegebiet durch Ges. 14. Mai 1855 (G. S. S. 306); in Schleswig- 
Holstein durch Vd. 29. Janu. 1867 (G. S. S. 139); in Lauenburg durch Ges. 
23. Juni 1876 (G. S. S. 169) §. 11; in den übrigen Erwerbungen von 1866 
durch Vd. 1. Dez. 1866 (G. S. S. 743). 
) In Konsulargerichtsbezirken nach Ablauf von 4 Monaten nach Ausgabe des 
betr. Stückes in Berlin. Bei Veröffentlichungen durch das Amtsblatt dauert die 
Frist 8 Tage. Vd. 28. März 1811 (G. S. S. 165) wegen Einrichtung der 
Amtsblätter §. 4, Dekl. 14. Januar 1813 (G. S. S. 2) Nr. 2; siebe auch Ges. 
10. April 1872 auf S. 69. Bei Gebietsabtretungen werden die Gesetze besonders ein- 
geführt; im Falle bloßer Grenzregulirungen treten sie ohne Weiteres in Kraft, K. O. 
29. März 1837 (G. S. S. 71). 
?) Einführung in Lauenburg: Ges. 28. Febr. 1877 (G. S. S. 87).
	        
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