Full text: Die deutsche und die brandenburgisch-preußische Geschichte. Erster Teil: Die deutsche Geschichte bis zum westfälischen Frieden. (1)

Chlodwig 481—511. 17 
(Italiener, Spanier, Franzosen) hervor; nur in Britannien überwog 
der angelsächsische, also germanische Bestandteil durchaus. 
Die christliche Kirche. [Ausbreitung des Christentums. 
Diechristliche Lehre hatte sich trotz mancherlei Hindernisse sehr schnell 
im römischen Reiche verbreitet und war durch den Kaiser Konstantin 
den Großen (306—337) zur römischen Staatsreligion erhoben 
worden. Auf dem Konzil oder der Kirchenversamm lung zu Nicäa 
(325) erfolgte dann die Verurteilung der Lehre des Arius, der be- 
hauptete, daß Christus nicht von Ewigkeit her bestehe und mit Gott 
nicht wesensgleich sei; dagegen wurde die von Athanassus vertretene 
Lehre, daß Christus ewig und Gott gleich sei, für immer zum Glaubens- 
satze der katholischen (d. h. allgemeinen) Kirche erhoben. Die Irrlehre 
des Arius verlor sich aber nur allmählich; namentlich die germanischen 
Völker, die schon früh auf ihren Wanderungen den Arianismus an- 
genommen hatten, traten erst gegen 600 zum katholischen Glauben 
über, die Langobarden sogar erst 650 (vogl. S 14). 
[Klöster: Benedikt von Nursla.] Einzelne Christen zogen 
sich als Eremiten oder Mönche in die Einsamkeit zurück, um aus- 
schließlich Gott und dem Heile ihrer Seele zu leben. Mehrere taten 
sich auch zu einem Orden zusammen und lebten unter Gebet und 
Arbeit in Mönchs= oder Nonnenklöstern, deren Oberhaupt Abte (von 
abbas — Vater) oder Abtissinnen waren:). Die Klosterregel schrieb 
Gehorsam, Armut und Ehelosigkeit vor. Das Mörchswesen 
wurde von dem h. Antonkus 300 in Agypten begründet und durch 
den h. Benedikt von Nursla?2) nach dem Abendlande verpflanzt. 
Dieser errichtete 529 auf dem Monte Kassino in Kampanien ein 
Kloster und gründete den Benediktinerorden, der sich bald über 
den ganzen Westen verbreitete und durch Jugenderziehung, Ackerbau 
und Pflege von Kunst und Wissenschaft viel Segen stiftete. 
3. Die Geschichte des Frankenreiches 461—843. 
a) Das Frankenreich unter den Merowingern 481—751. 
Chlodwig 481—511. (Seine Kriegstaten.] Bald nach § 16. 
dem Untergange des weströmischen Reiches ging vom Niederrhein die 
  
1) Mönch (vom griech. mönos) und Eremit (vom griech. éremos) = der 
Einsame; Kloster (vom latein. claustrum) — abgeschlossener Raum; Orden (vom 
latein. ordo) = Ordnung. 
2) Im Sabinerlande. 
Jaenicke, Deutsche und brandenburg.-preuß. Geschichte. I. 10. Aufl. 2
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.