Full text: Allgemeine Staatslehre

136 Drittes Buch. Allgemeine Staatsrechtslehre. 
Wenn daher auch den Präsidenten Stücke königlicher Macht 
zuerteilt sind, so sind sie doch rechtlich weit davon entfernt, 
Könige zu sein. Man hat oft behauptet, der Präsident der Ver- 
einigten Staaten sei mächtiger als der englische König. So 
schwach aber dieser auch in der politischen Wirklichkeit sein 
mag, ihm steht doch rechtlich die höchste Entscheidung zu über 
jede Änderung der Rechtsordnung seines Staates, die dem Präsi- 
denten nicht gegeben ist. Denn dessen politische Stärke hindert 
nicht seine rechtliche Schwäche. Er hat einen Richter auf Erden, 
vor dem er sich beugen muß: den Demos, von dessen Vertretung 
er zur Verantwortung gezogen werden kann. 
  
wäre wohl bei richtiger Würdigung dieses Gesichtspunktes mit dem 
Vergleiche zwischen dem englischen König und dem Präsidenten der 
französischen Republik etwas vorsichtiger gewesen.
	        
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