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Daher werde ich mich recht kurz bedenken
Und mein Glas hinunterschwenken.
Auch dieses Mal werde ich meine Rede beschließen;
Denn es möchten welche dasein,
Die es möchten besser wissen.
Sie will ich an meine Stelle zitieren
Und mich lassen von hinnen abführen;
Kein Studierter bin ich nicht geworden,
Sondern ein geprüfter Meister nach meiner Ordnung.
Hab' ich gefehlt in meinen Sachen,
Nur einem kann man keine Faulheit machen.
Ein andermal, wenn ich werde studieren,
Dann werde ich schon meine Worte besser führen. Amen.
So nimm nun hin dies Haus, o Gott,
Beschirm es mit deinen Händen,
Daß alles Ungemach sich möge von ihm wenden.
Laß keine Feuersglut dem neuen Hause nahen,
Und wehre alles ab, was ihm nur schaden kann.
Laß keine Kriegesrotte kommen Unfug treiben,
Laß Diebereien auch immer davon bleiben. ".
Laß unsern Bauherrn gehn gesund oft aus und ein,
Und ist er auf der Reise,
So wirst du, o Gott, auch stets mit ihm sein.
Laß ja recht glücklich gehn sein Amt und sein' Geschäfte,
Und segne tausendfach.
Der Gattin schenke auch Gesundheit, frohen Mut
Und daß der Wohlstand stets in ihrem Schoße ruht,
Um dann das ganze Haus mit Segen zu beglücken.
Beschirm auch unsern Meister, o Vater in der Höh.
Laß uns noch manchen Bau so recht vonstatten gehn.
Erhalte uns gesund, wir bauen nicht allein,
Wir müssen Helfer haben,
Dabei wirst du, o Gott, auch immer um uns sein. Amen.
Ein gutes Werk, das wohl gelingt,
Die größte Freud“ auf Erden bringt,
Und selig freut sich dann der Christ,
Wenn ihm sein Werk gelungen ist.
Diesem Bauspruch ging stets der Choral: „Auf Gott und nicht
auf meinen Rat“ voraus, ihn beschloß: „Nun danket alle Gott —“.
In Kleinrückerswalde bedachte der Polier nach getanem Spruch
die anwesenden Mädchen immer mit den Worten:
Ihr Madle, ich will eich wos so'ng:
Wenn eich emol de Fleh racht plong,
Do zieht ner 's Hemmel aus
Un hängt's frei uf diesen Strauß,
Un loßt 's hänge bis zun neie Gahr,
Dann ward't r noocher kenn Fluk meh gewahr.