Full text: Aberglaube, Sitte und Brauch im sächsischen Erzgebirge.

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Greif: Können schenken ein. 
Ein Vergnügen wollt' ich suchen, Kuchen werden uns nicht quälen, 
Doch ist's noch nicht reif. Lustig können wirs erzählen 
Gern gäb ich für Kirmeskuchen Und vergnüget sein. 
Wieder diese Pfeif Hannels Freier: 
Ich bin ehrlich eingetrofftern Jeder ist nicht ledig gangen 
Und zum Glück noch nicht besoffen, Von dem Kirmesschmaus. 
Zu der Pfeif' ich greif. Ich will mich an Hannel hängen, 
Stich: Führe sie nach Haus. 
Ihr großbäuerlichen Gnaden! Kriege die Kuchen nicht und Punsche, 
Ich nehm warm und heiß So nehm ich was nach meinem 
Wieder auf den Nierenbraten, Weil die Kirmes ist aus. [Wunsche, 
Wurst und Schweinefleisch. Vater: 
Und werd' mich verobligieren, Hol der Teufel euch, ihr Schurken! 
Das heißt Kirmeshäst anführen. Für euch wär das best'. 
Euer Ding ist Sch- Daß man euch wie saure Gurken 
Klammer: Gleich einlegen läßt. — 
Und wir nehmen jetzt mit Freuden Doch sie taten mit den Sachen 
Brot und Branntewein, Selber sich bezahlet machen. 
Daß wir unterwegs nichts leiden, Schöne Kirmesgäst'! — 
Jetzt heißt es im Volke: (Mau. u. a. O.) 
Itze kimmt de Kirmis raa, 
Giht das gute Assen a. 
Wenn de Kirmis is v'rbei, 
Ass mr wieder Supp' un Brei (allg.). 
Oder: Wasser-Ardippelbrei. (W., Br.) 
Wo ist unser Fritze hin? 
Er ist nicht zu Haus. 
Er ist auf der Kirmes 
Und holt sich seinen Rausch! (v.) 
Heit lustig, ihr Leit, 
De Kärms is heitl 
Do gibt's aa lust'ge Leit, 
Kärms, Kärms is heit. 
Do gibt's aa Sauerkraut, 
Brotwurst un Pfannkung heit. (Kl.) 
Heit is Kermes, mor'ng is Kermes 
Un de ganze Wochl. 
Wenn dr liebe Sunntig kimmt, 
Hoom ur nischt ze kochen. 
Kocht de Mutter en Zudelbrei, 
Springt dr Voter miet 'n Fißen nei. 
Sat de Mutter sikrement! 
Sat dr Voter sapperment! 
Hoot 'r siech de Fiß verbrennt. (M.)
	        
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