Full text: Aberglaube, Sitte und Brauch im sächsischen Erzgebirge.

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Horeil? . 
Treib iech dä noch net ball ei? 
O ju! 's fahlt mr bluß noch ene Kuh. 
's is de klane Braune, 
Ackert hinnern Zaune, 
Ohne Pflug und ohne Schar 
Ackert sie das ganze Gahr. (M.) 
Horei horeil 
Meine Kih sei alle nei, 
's fahlt mr ner ne rute Schacke. 
Wu mog die in Hurlze stacke? 
's fahlt mr noch dr Ze'ngbuck, 
Dar is mr d'rvugehuppt 
Nunner in dos tiefe Tol, 
Wu de reichen Bauern sitzen 
Miet '’n langen Zippelmitzen, 
Die dann Quork miet Leffeln frassen 
Un dos Gald miet Scheffeln massen. (K.). 
Vgl. Böhme 662. 
Treib aus, treib aus, du fauler Hart! 
Mei Vieh hot sich schu sott gefrassen, 
Wu deins noch is in Stall gesassen. (Kl.) 
Hurei, hureil 
Trebbt dr faule Kihhert ei. 
Meine wie de Pauken, 
Deine wie de Raupen. 
Meine wie de Butterfässer. 
Deine wie de Zaunstecker. 
Du fauler Hert! (S., J.) 
Hohei, hoheil 
Trebbt dr faule Kihgung ei, 
Trebbt '’r in dann Darfel nei, 
Wu de faul'n Bauern sitzen 
6“ Mit dann grußen Zippelmitzen, 
Die dann Quork mit Leffeln frassen 
Un dos Gald miet Schaffeln massen. (M.) 
Holei! Treib eil 
Treibt dr faule Kuhhert ei. 
Wenn iech austreib, 
Liegst du in Bett, 
Du fauler Hert! (M.) 
1) Diese antreibenden Rufe, die verschieden gedeutet worden sind (vgl. u. a. 
Gebirgsfreund, Bd. XIII, S. 172), gehören wahrscheinlich „zu je einer Gruppe ur- 
alter Interjektionen, besonders bei Anrufen an die ländliche Tierwelt, deren Etymon 
kaum zu bestimmen ist“ — Parallelen bei Böhme, D. Kdrl. u. Kdrspl., S. 143 ff. 
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