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gemacht, so kommt Ungeziefer ins Haus (B.), und kommen sie in den
Monaten, die ein „r“ haben, ins Freie, so stirbt der darin Schlafende
eines schnellen Todes (A.). Will die Wäscherin zur Bleiche gutes Wetter
haben, so muß sie zuerst eine Unterhose aufhängen und dreimal hinein-
lachen (A. 621“). Hat eine Frau regnerisches Bleichwetter, so ist ihr
der Mann nicht treu (A.). Die Waschfrau vertreibt Wind und Regen
mit den Worten: „Wind, Wind, geh zu deinem Kind, koch 'n Supp und
Brei und bleib dabei!“ (A., Kl. 430"). Dieser Brauch ist ein Nachklang
an die Verehrung der Windgeister bei unseren heidnischen Vorfahren.
Vgl. Mo. 1, 332, ebenso M. 201.
Redensarten: Wer Freitags lacht und Sonnabends singt, — Der
weint am Sonntag ganz bestimmt (A. Pf.). Wenn die Sonne unter-
geht im Westen, — Arbeiten die Faulen am besten (A.). s gitt ze
Faden (—= viel zu tun. A.). Montags Anfang währt nicht lang (A).
Glück hat der Mensch, dessen Fingernägel weiße Flecken zeigen
(allg. 309), der ein Brotrindchen (A.), ein Hufeisen, vor allem mit
Nägeln (v. 290), einen Hemden= oder Hosenknopf (A.), eine doppelte
Ahre (v.), ein Streichholz (A.), ein vierblättriges Kleeblatt (allg.), einen
neuen Nagel findet (A.), der einem jungen Mädchen einen Verehrer bringt
(A). Ebenso ist auch dem Glück beschieden, der treppaufwärts fällt
(A.), Kastanien bei sich trägt (B.), früh nüchtern einmal (B., Z.), zweimal
(Kl.), dreimal (Pf. 308) niesen muß, — einmaliges (A.) oder dreimaliges
Niesen (3.) bedeutet aber auch Unglück —, dem ein Essenkehrer begegnet
(A.), in einem neuen Kleide etwas geschenkt wird (A. 312), der beim
Abschiedshändedruck mit dem andern gleicher Meinung ist (Wo.). Beim
Essen der ersten Frucht soll man sich etwas Gutes wünschen (A.). Gelegen-
heit dazu bietet sich auch, venn man einem andern eine hängende Augen-
wimper wegnimmt und sie fortbläst (Di.). Spuckt man in die Geld-
börse, wenn ein kleines Kind schreit, so hat man immer Geld (M.).
Damit einen nicht das Unglück treffe, das einem andern zugestoßen
ist, so sagt man am Ende seiner Worte beim Erzählen davon: „Drei
Kreuze und ein Strich!“ (Nied.). Als besten Schutz des Leibes und
der Seele trägt noch so mancher einen Schutzbrief oder die sieben
Himmelsriegel bei sich. „Wer soll mir etwas antun?“ entgegnete
mir eine Frau, „ich habe die Himmelsriegel ja immer bei mir“. Die-
selbe Person brachte bei bitterster Kälte dem in die Ferne ziehenden
Sohne meines Hauswirtes tags zuvor einen Schutzbrief, „weil ihm
dann nie etwas passieren könne“.
Verschiedenes. Wenn zwei gleichzeitig ein und dasselbe sagen,
so erfahren beide etwas Neues an selbigem Tage (A. v. 287). Vergißt
jemand, was er sagen wollte, so war's eine Lüge (v. 315). Wer Kinder
ausspottet, wird einst von seinen eigenen verspottet (A.). Wem am
Geburtstage Eltern und Geschwister nicht oder erst am Nachmittag
gratulieren, dem steht ein Unglücksjahr bevor (Th.). Wenn einer eine
schwarze Nasenspitze hat, so hat er Eier (B.) oder irgend etwas
(Kl.) gestohlen. Einen Gegenstand, der dreimal verloren wurde, soll