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eines Volkes, sind sie doch gleichsam die Sinnbilder der Volksgefühle
und Volksgedanken, „die eine reichere Poesie als so manche Verse aus-
strömen, Lieder ohne Worte, aber durch die Handlung beredt genug.“
Um nun das über den Aberglauben Gesagte zu beweisen, — denn
mit ganz wenigen Ausnahmen sind nur bestehende abergläubige
Meinungen verzeichnet, — bestehende Volkssitten und Volksbräuche nicht
der Vergessenheit anheimfallen zu lassen, alte und verblassende aufzu-
frischen, sowie nicht minder die Liebe zu meiner Heimat haben mich zur
Abfassung dieses Beitrages zur sächsischen Volkskunde bewogen, dem
eine mehr als zehnjährige Sammelarbeit vorangegangen ist. In der
Anordnung des Stoffes bin ich in einigen Abschnitten dem trefflichen
Werke von Alois John, „Sitte, Brauch und Volksglaube im deutschen
Westböhmen“ gefolgt. Vergleichsweise wurde hingewiesen auf die beiden
grundlegenden Werke:
Wuttke, Der deutsche Volksaberglaube der Gegenwart. Dritte
Bearbeitung von E. H. Meyer. Berlin 1900 und
E. H. Meyer, Deutsche Volkskunde. Straßburg 1898. (M.)1
Benutzt wurden ferner:
E. Mogk, „Die deutschen Sitten und Bräuche“ in Hans Meyer,
„Das deutsche Volkstum, S. 263—334 (Mo.))
E. Mogk, „Sitten und Gebräuche im Kreislauf des Jahres“
in Wuttke, Sächs. Volkskunde, S. 274—312 (Mo.2
Diesen beiden Aufsätzen verdanke ich reiche Anregungen.
Spieß, Aberglaube, Sitten und Gebräuche des sächs. Obererz-
gebirges. Dresden 1862. (Sp.)
Glück auf! Organ des Erzgebirgsvereins.
Mitteilungen des Vereins für sächs. Volkskunde.
Andere Werke sind im laufenden Texte angeführt.
Die hinter den Fundorten) stehenden Ziffern bezeichnen die an der
6 1) Die in Klammer stehenden Abkürzungen weisen im Texte auf die vor den-
selben angegebenen Arbeiten hin.
:) A. —= Annaberg. Al. — Altenhayn. An. — Antonstal. Ar. — Arnsfeld.
Au. — Auerbach. Aug. — Augustusburg. B. — Buchholz. Bä. — Bärenstein.
Ber. — Bernsbach. Be. — Bermsgrün. Bl. — Blumenau. Bo. = Bockau.
Br. — Breitenbrunn. Ch. — Chemnitz. Cr. — Crottendorf. Cra. — Crandorf.
Crz. — Cranzahl. Cu. — Cunersdorf. Di. — Dittersdorf. Dö. — Dörfel.
Dr. — Drebach. El. — Elterlein. Ein. — Einsiedel. Eib. — Eibenstock. Er. —
Erbisdorf. Ehr. — Ehrenfriedersdorf. Frk. — Frankenberg. Frst. —= Frankenstein.
Fr. — Frohnau. Frei. — Freiberg. Gr. — Großolbersdorf. Ge. — Gelenau.
Gd. — Geyersdorf. Gey. — Geyer. Gro. — Großrückerswalde. Grp. — Großpöhla.
Gru. — Grumbach. Gü. — Günsdorf. Grü. — Grünstädtel. Grünh. — Grünhain.
Ger. — Gersdorf. H. — Hermannsdorf. Ha. — Haselbach. Ham. — Hammer-
unterwiesenthal. He. — Herold. Ho. — Hohenstein-Ernsttal. Har. — Hartenstein.