Full text: Aberglaube, Sitte und Brauch im sächsischen Erzgebirge.

— 72 — 
Schlaf, Kindchen, schlaf! 
Im Garten geht ein Schaf, 
Ein Schaf und auch ein Lämmelein, 
Die Mutter wird nicht lange sein. 
Der Vater geht ins Niederland, 
Bringt den Kindern ein Wiegenband, 
Apfel, Rosinen, Nüsse und Feigen, 
Daß mein Kind soll schlafen und schweigen. (A.) 
Schlof, mei Kinnel, schlof! 
Dei Voter is e Grof, 
Dei Mutter is ne Fee, 
Die fihrt dich iewern See. 
Die setzt dich uf e huches Ruß 
Un fihrt dich in e Kanigschluß. 
Do haste e goldenes Tischel glei 
Un e Bettel aa d'’rbei. (Th.) 
Schlof, Kinnel, schlof! 
Of ''n Ufen sei de Schof, 
Die schwarzen und die weißen, 
Die tun 's Kinnel beißen. (Th.) 
Sausel 
Dar Tud stiht hinnern Hause, 
Hoot ’n grußen Schlieten mit, 
Do nimmt'er de Kinner mit, 
Setzt 'r de N. u'm drauf 
Fehrt ’r d’rmit zun Türl naus, 
Fehrt nei in dr Asche, 
Warft 'r sche nei ins Wasser. 
Gucken de Leit zun Fanster raus, 
Recken de Kinner de Kepp alle raus. 
Heie, bui, heie! (Kl.) 
Heia, boisausel! 
Dar Tud stiht hinnern Hause, 
Hoot n grußen Schlieten miet, 
Nimmt de Kinner alle miet, 
Fehrt 'r sche iewern Friedhuf, 
Schmeißt r sche nei ins tiefe Luch. (M.) 
Sausel 
Tud stiht hinnern Hause, 
Hoot 'n langen Schlieten mit, 
Nimmtier alle klenn Kinner miet. 
Sause! (Ri.)
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.