Full text: Gesetze und Verordnungen über Elementarunterricht und Fortbildungsunterricht im Großherzogtum Baden.

554 VII. Einzelne Unterrichtsgegeustände. 
2. Lehrerinnen, deren Name, Alter, Ausbildung, Stundenzahl, Gehalt u. s. w. 
Die Schule hat zwei Lehrerinnen: 
1. Anna Späth ledig, geboren 1860, an der Schule verwendet seit 
1885, hat keine besondere Ausbildung erhalten. Gechalt, für 12 
Unterrichtsstunden wöchentlich, 200 Mk. 
2. Friedericke Demmler, geboren 1858, verheiratet, an der Schule 
seit 1883, hat 1882 einem Unterrichtskurs von 4½ Monaten in 
Karlsruhe mit Erfolg beigewohnt. 
Gehalt, für 12 Unterrichtsstunden wöchentlich, 220 Mark. 
3. Eimichtung der Schule. 
Die Schule hat 172 Arbeitsschülerinnen und ist in 4 Klassen geteilt. 
Klasse I (1. Schuljahr) 30 Schülerinnen, Klassc II (5. Schuljahr) 41 
Schülerinnen, Klasse III (6 Schuljahr) 42 Schülerinnen, Klasse IV ( und 
S. Schuljahr) 50 Schülerinnen. 
Der Unterricht wird nur im Winter erteilt und zwar in jeder Klasse- 
mit wöchentlich 6 Stunden. 
4. Leistungen der Schule. 
Der Unterricht wird von beiden Lehrerinnen pünktlich und ge- 
wissenhaft erteilt und zwar lehrplanmässig. 
a. Anna Späth, welche eine methodische Ausbildung nicht erhalten. 
hat, besorgt den Unterricht in der ersten und zweiten Klasse- 
mit grossem Eifer. Die Arbeiten beider Klassen sind mit Sorg- 
falt nad Genauigkeit gefertigt, so dass die Leistungen der Kinder 
im Stricken als gut bezeichnet werden können. 
Dagegen lässt der theoretische Unterricht etwas zu Wünschen 
übrig, wenn auch anerkannt werden muss, dass die Lehrerin 
sich ernstlich bemüht, durch lebhaften Verkehr mit der anderen. 
Lehrerin sich auch hiefür die notwendige Befähigung zu er- 
werben. Freilich wäüre es sehr wünschenswert, wenn sie Ge- 
legenheit hätte, an einem Ausbildungskurs teilzunehmen. 
b. Dic in Karlsruhe ausgebildete Lehrerin, Frau Friedericke Deimmler 
hat auch im laufenden Schuljahre wieder sehr anerkennenswerte 
Erfolge erzielt. Die in ihren beiden Klassen herrschende Ord- 
nung macht einen schr angenehmen Eindruck, Die Näharbeiten. 
der Müdchen sind sauber gehalten, pünktlich und schön ausge- 
führt. Auch sind die Schülerinnen imstande, über dieselben. 
genaue Auskunft zu geben. Auf das Flicken dürfte noch etwas 
mehr Sorgfalt verwendet werden. « 
5. Sonstige Bemerkungen und Anträge. 
Das Interesse für den Handarbeitsunterricht scheint in der Gemeinde. 
ziemlich lebhaft zu sein. Der Ortsschulrat legt grossen Wert auf diesen 
Unterricht und eine Anzahl von Frauen stehen den Lehrerinnen beratend 
und helfend zur Seite. 
Die Arbeitstische sind alt und mangelhaft. Die Beschaffung von. 
neuen wäüre wünschenswert. Ebenso sollte für jedes Schulzimmer ein 
Schrank zum Aufbewahren der Arbeiten zur Verfügung stehen.
	        
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