1307.
1312.
1343
L
345.
1347.
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der Wettiner fest. Doch gelang es Friedrich dem Freidigen, sich 1306
der Wartburg zu bemächtigen und sie gegen die belagernden
Eisenacher zu halten (sein Ritt zur Taufe seiner Tochter nach Rein-
hardsbrunn). Als Albrecht die Wettinchen Brüder in die Acht er-
klärte und ein Heer gegen sie sandte, da erfocht Friedrich, unterstützt
von den tapfern Bürgern Leipzigs, 31. Mai 1307 bei Lucka unweit
Altenburg einen glänzenden Sieg und wurde nach Diezmanns jähem
Tode 1307 der alleinige Herr von Meißen und Thüringen.
Nach Albrechts I. Ermordung 1308 erteilte ihm Kaiser Heinrich VII.
(1308—13) die Belehnung 1310 und überließ ihm auf zehn
Jahre auch das Pleißnerland. So wurde Friedrich I. der Freidige
der Wiederhersteller der Wettinischen Macht. Allerdings blieben
seine Kämpfe mit Brandenburg um die Mark Landsberg und die
Lausitz vergeblich. Vor Großenhain gefangen genommen, mußte er
im Vertrage von Tangermünde 1312 Verzicht leisten. Nur einen
geringen Ersatz bot ihm die Aussicht auf Erwerbung von Ziegenrück,
Triptis, Auma und Neustadt a. Orla aus dem Erbe seiner
2. Gemahlin Elisabeth von Arnshaugk 1302. — Tieferschüttert durch
ein geistliches Spiel auf dem Markte von Eisenach Ostern 1322
wurde Friedrich vom Schlage getroffen und verschied 1324 nach
langem Siechtume.
§ 20. Sein Sohn Friedrich II. der Ernsthafte (1324—49),
geb. 1310, anfangs unter der Vormundschaft seiner Mutter, setzte das
Werk des Vaters besonders in Thüringen fort, indem er sich dabei
auf den neugewählten Kaiser Ludwig den Bayern (1314— 47) stützte,
mit dessen Tochter Mathilde er sich vermählte. Er erhielt die Schirm--
vogtei über die thüringischen Reichsstädte Mühlhausen und Nord-
hausen, zwang in der „Grafenfehde“ (1343—45) den trotzigen
Adel Thüringens zum Gehorsam, erwarb dabei den größten Teil der
Grafschaft Orlamünde, was nach dem Aussterben der Hauptlinie
des Grafenhauses 1373 auch den Anfall von Weimar zur Folge
hatte, und bereitete die Erwerbung der fränkischen Grafschaft Henne-
berg am Südfuße des Thüringer Waldes vor, indem er seinen
Sohn Friedrich (den Strengen) 1343 mit Katharina, der Tochter
des Grafen Heinrich XII., vermählte. Andererseits kaufte er 1347
Landsberg zurück. Die ihm 1347 von der Wittelsbachischen Partei
angebotene Kaiserkrone lehnte er dagegen ab. Mitten in den Greueln
der Pest und der Judenverfolgungen starb er 1349.
§ 21. Seine drei Söhne Friedrich III. der Strenge, geb.
1331 (1349—1381), Balthasar und Wilhelm I. regierten zunöchst
gemeinschastlich und machten den Anfang zur Erwerbung des Vogt-
landes.“ Mit Kaiser Karl IV., dem König von Böhmen (1347
Die kaiserlichen Vogteien (Reichsgüter) an der oberen Elster waren seit
Heinrich dem Frommen (t##um 1120) erblich im Hause Gleißberg. Dessen
Eukel Heinrich der Reiche (7 1193) vereinigte die Vogteien Weida, Gera,