Full text: Sächsische Geschichte.

1760 
1762 
1763 
1763 
110 Europäische Verwicklungen u. Fortschritte der Kultur. 
Kapitulation seines Generals Finck bei Maxen am 21. No- 
vember, sein zweiter im Juli 1760 nach einer zerstörenden 
Beschießung der Altstadt mit seinem Abzuge nach Schlesien. 
Aber den größten Teil des ihm schon verlorenen Sachsen 
gewann er durch die Schlacht bei Torgau am 3. November 
zurück. Als der Tod der Kaiserin Elisabeth von Rußland 
am 5. Januar 1762 die Koalition aufgelöst und Prinz 
Heinrich von Preußen bei Freiberg am 15. Oktober einen 
letzten Angriff der Osterreicher und der Reichstruppen auf 
Sachsen zurückgeschlagen hatte, kam am 24. November ein 
Waffenstillstand, am 15. Februar 1763 durch die besonderen 
Bemühungen des Kurprinzen der Friede in Schloß Hu- 
bertusburg zustande, und zwar auf der Grundlage des Besitz- 
standes vor dem Kriege. Friedrich II. hatte also die Groß- 
machtstellung behauptet. Damit war der Dualismus zwischen 
Preußen und Osterreich zur bestimmenden Macht im Staats- 
leben Deutschlands geworden, Sachsens Geltung aber 
dauernd herabgedrückt. Der Tod Friedrich Augusts II. am 
5. Oktober 1763 löste auch die Verbindung Sachsens mit 
Polen. 
Politischer Stillstand und wirtschaftlicher Aufschwung 
1763—1806. 
Die so völlig veränderte Lage unumwunden anerkannt 
und darnach gehandelt zu haben, ist das Verdienst des Kur- 
fürsten Friedrich Christian (5. Oktober bis 17. Dezember 
1763) und seiner geistvollen, energischen Gemahlin Maria 
Antonia Walpurgis von Bayern. Nach der Entlassung Brühls, 
der kurz darauf starb, ordnete der Kurfürst eine Untersuchung 
seiner Verwaltung an, gab dem Geheimen Konsil, in das 
er tüchtige Männer wie Graf Flemming, Graf Einsiedel 
und Th. v. Fritsch berief, seine alten Rechte zurück und 
stellte durch sie mit Hilfe der Stände einen Tilgungsplan
	        
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