Full text: Sächsische Geschichte.

1866 
Juni 
15. 
16. 
18. 
24. 
142 Der sächsische Verfassungsstaat. 
Entwaffnung bei Verbürgung des Besitzstandes) ablehnte, 
so übergab der preußische Gesandte schon am 15. Juni auch 
in Dresden die Kriegserklärung. 
Nicht aufgehalten durch die Zerstörung der Elbbrücken 
bei Riesa und Meißen rückte die preußische Elbarmee am 
16. Juni in Sachsen ein. Da die allgemein weit überschätzte 
österreichische Hauptmacht unter dem Feldzeugmeister Ludwig 
von Benedek noch in Mähren stand und nur das Korps 
Clam-Gallas an die Iserlinie nach Böhmen vorgeschoben 
hatte, also ganz unfähig war, Sachsen zu schützen, so verließ 
König Johann am 16. Juni Dresden, das die Preußen 
am 18. Juni besetzten, und ließ seine Armee am 18. über 
das Erzgebirge nach Böhmen (Teplitz) zurückgehen; nur der 
Königstein und die Strafanstalten blieben besetzt. Auch die 
Kassen und die Lokomotiven der Staatseisenbahnen gelang 
es zu retten. Zur Verwaltung des Landes blieb eine Landes- 
kommission unter dem Minister P. von Falkenstein in Dresden 
zurück, die gegen Zahlung von täglich 10 000 Rtlrn. vom 
preußischen Zivilkommissariat in der Ausübung ihrer Be- 
fugnisse belassen wurde. Da die preußischen Truppen die 
strengste Mannszucht beobachteten, so gestaltete sich der 
Kriegszustand für Sachsen ganz erträglich. 
Inzwischen hatten sich die Sachsen am 24. Juni mit 
Clam-Gallas an der Iser vereinigt, während die preußischen 
Heersäulen schon am 23. Juni, bei Zittau die südliche Grenze 
der sächsischen Ober-Lausitz überschreitend, in Böhmen ein- 
marschierten. Da diesen gewaltigen Massen gegenüber die 
Iserlinie nicht haltbar war, so ging der Kronprinz Albert 
nach dem Rückzugsgefecht bei Münchengrätz am 28. Juni 
anf Gitschin zurück und nahm hier, in der Erwartung, Be- 
nedek werde zu ihm stoßen, um dann zum Angriffe über- 
zugehen, am 29. Juni die Schlacht an (die Brigade „Kron- 
prinz“ bei Diletz), mußte sie aber im ungünstigsten Momente
	        
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