Full text: Sächsische Geschichte.

Die Begründung der Wettinischen Macht. 25 
das Milzenerland wieder herauszugeben. Thronstreitig— 
keiten machten darauf Polen für längere Zeit ungefährlich. 
Zu diesen äußeren Bedrohungen kamen die lange 
schwankenden Verhältnisse innerhalb der sorbischen Marken 
selbst hinzu. Unter Rikdag um 983 vereinigt, wurden die 
drei sorbischen Markgebiete in der zweiten Hälfte des 
11. Jahrhunderts doch wieder getrennt, und obwohl die 
Markgrafen von Meißen auch damals die Grafschaft in den 
meisten Gauen der Marken von Zeitz und Merseburg inne 
hatten, so bildeten sich doch eben hier keine stätigen Ver- 
hältnisse aus. Auch die Markgrafengeschlechter wechselten 
trotz der mehr und mehr durchdringenden Erblichkeit der 
Reichsämter in dieser Zeit noch oft. Auf Eckart I. (von 
Großjena an der untern Unstrut) und seine Nachkommen 
(985— 1047) folgten die Grafen von Weimar-Orlamünde 
(1047—1067), diesen unter König Heinrich IV. die 
Braunschweiger Eckbert I. und Eckbert II. Dieser aber 
verhielt sich in den Kämpfen des Königs gegen die Sachsen 
wiederholt so treulos, daß Heinrich J1 406 e Mark 
Meißen an den ihm ergebenen Gerzög Wratif aw von 
Böhmen übertrug, 1080 sie zwar mit Ausnahme des 
Milzenerlandes wieder an Eckbert zurückgab, ihn aber end- 
lich 1089 ächtete und entsetzte. 
Die Begründung der Wettinischen Macht und die 
Germanisierung 1089—1288. 
Die siegreiche Beendigung des Kampfes der Sachsen 
um die ungeschmälerte Erhaltung ihres Stammesherzogtums 
gewann auch für die Marken entscheidende Bedeutung. 
Denn das deutsche Königtum, den vereinigten Angriffen 
des Papsttums und des aufstrebenden Reichsfürstentums 
erliegend, vermochte die tatsächliche Erblichkeit der großen 
Reichsämter und der mit ihnen verbundenen Reichslehen 
985 
bis 
1047 
1047 
bis 
1067 
1076 
1080 
1089
	        
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