Full text: Sächsische Geschichte.

Die Begründung der Wettinischen Macht. 29 
der ersten Klöster der Mark Alt-Zelle bei Nossen. Den 
Zwist, in den er mit seinem älteren Sohne Albrecht geriet, 
weil er Meißen gegen den Brauch dem jüngeren Dietrich 
zuwenden wollte, schlichtete erst das Machtgebot des Kaisers 
zugunsten Albrechts. Als Albrecht der Stolze (1190 
bis 1195) nach fortgesetzten Händeln mit Dietrich kinderlos 
starb, zog Kaiser Heinrich VI. Meißen als erledigtes Reichs— 
lehen ein. Erst sein plötzlicher Tod 1197, mit dem die 
Herrlichkeit der Hohenstaufen ins Grab sank, brachte 
Dietrich dem Bedrängten (1197— 1221) das Stamm- 
land zurück. Während der schweren Wirren 1197—1214, 
bei denen er treu zu den Hohenstaufen hielt, vereinigte er 
1210 nach dem Aussterben dreier Nebenlinien Eilenburg 
und die Lausitz, sowie den Besitz der dort seit 1185 re- 
gierenden Rochlitzer Linie mit der Mark Meißen, stellte 
also die Macht Konrads fast unverkürzt wieder her, und 
behauptete zugleich gegenüber dem aufstrebenden Bürger- 
tume von Leipzig mit Nachdruck seine landesherrliche Ge- 
walt 1217 (die drei Zwingburgen, siehe Seite 31). 
Die größte Ausdehnung gab dem Wettinischen Besitz 
Dietrichs Sohn von Jutta, der Tochter des Landgrafen 
Hermann von Thüringen, Heinrich der Erlauchte 
(Lustris, der Prächtige, 1221—1288), der (geb. 1216) 
zunächst unter der Vormundschaft seiner Mutter und seines 
Oheims Ludwigs IV. des Heiligen (1 1227) stand, aber 
schon 1230 die Regierung selbständig übernahm und 1237 
einen Kreuzzug des Deutschen Ritterordens gegen die heid- 
nischen Preußen rühmlich mitmachte. In seinem Streben, 
seine Macht nach Osten auszudehnen, gab er in der Lanusitz 
Guben an der hier schiffbaren Neiße 1235 deutsches Stadt- 
recht, erwarb am rechten Oderufer Schiedlo als Brückenkopf 
und gründete weiter abwärts Fürstenberg (um 1250) und 
das Cistereienserstift Neu-Zelle (1268). Als Mitgift Mar- 
1190 
bis 
1195 
1197 
bis 
1221 
1221 
bis 
1228
	        
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