sehen. Die
besser durch Ableger, welche die
Mutterstammes wiedergeben. Palmen im Alter
von 8 bis 10 Jahren treiben nämlich bis zum
25. Jahre Schößlinge am Juße des Stammes.
Man trennt diese, jedoch erst nach weiteren
3 bis 4 Jahren ab, da sie als Ableger leichter
fortkommen, wenn sie bereits ausgewachsen und
gekräftigt sind. Nur darf man nicht warten,
bis der Schößling selbst Blüthen treibt.
Die männlichen und weiblichen Blüthen
befinden sich je auf verschiedenem Stamm. Ein
weiblicher Baum begimmt mit dem fünften
Jahre zu tragen, liefert indeß vollen Ertrag
erst in der zeit vom 15. bis 60. Jahre. Die palmen sind zur Fruchttultur besonders geeignet
Bäume erreichen zwar ein Alter von 80 bis
100 Jahren, tragen aber in dem letzten Lebens-
stadium weniger Früchte.
Ob ein Baum männlich oder weiblich, läßt
sich mit Sicherheit erst an der Blüthe erkennen.
Nur ein sehr geübtes Auge vermag dies schon
vorher zu unterscheiden. Es sollen nämlich
die männlichen im Allgemeinen schmalere Zweige
haben und im Stamm schwächer sein. Ein
männlicher Baum trägt bis zu acht großen
Blüthenständen, welche zusammen nahezu
100 000 weißliche, sein duftende Blüthen her-
vorbringen und zur Befruchtung von etwa
100 weiblichen Bäumen ausreichen. Letztere
tragen bedeutend weniger Blüthen an Blüthen=
ständen, deren jeder bis zu 200 Früchte zur
Reise bringt. Die Befruchtung geschieht auf
künstliche Weise, da eine natürliche Befruchtung,
wenn überhaupt möglich, jedenfalls nur unvoll-
kommen Platz greift. Sobald die mämlliche
Blüthe sich öffnet, entnimmt man ihr einen
Trieb und setzt ihn mitten in den weiblichen cata. 11. Caloph)llum Inopbylium, 12.
Blüthenkolben, indem man die einzelnen Blüthen « .
des letzteren mittelst eines leichten, aus Palmen—
blättern gefertigten Bandes zusammenhält, so
daß sich der Samenstaub über dieselben aus-
breiten kann. Diese Operation ist für jeden
einzelnen Blüthenkolben erforderlich. Ein hierbei
eintretender Regen stellt die Befruchtung und
Ernte in Frage.
Obgleich die Dattelpalme eine vorüber-
gehende Kälte bis zu 77 Celsius zu ertragen
vermag, so verlangt sie doch im Allgemeinen
eine sehr warme und trockene Luft. Die Nähe
des Meeres wirkt nachtheilig. Höhenklima
hindert — bis zu einem gewissen Grade, und
eine hohe Durchschnittstemperatur vorausge-
setzt — die Entwickelung und das Reifen der
Früchte nicht. Liegen doch die Hauptplantagen
der Compagnie de I'Oued Rirh bis zu
160 Metern über dem Meeresspiegel. In den
200 bis 700 Meter hoch gelegenen Oasen
der Sahara reifen jedoch die Früchte schlechter
203
Fortpflanzung geschicht deshalb
Art des
—.
oder gar nicht. Ausschlaggebend ist hierbei
jedoch weniger die Höhe der geographischen
Lage, als die damit verbundene Höhe der
Temperatur. Je höher letztere, desto besser
gedeihen die Bäume, welche vor allen Dingen
reichlich Wasser bedürfen. Im Sommer be-
darf jeder Stamm in drei Tagen mindestens
einen Kubikmeter Wasser, doch bringt er bei
reichlicherer Bewässerung schnelleren und besseren
Ertrag. Ein arabisches Sprüchwort: „El ardjel
fel ma, ou rrass finn ar“ verlangt für die
Dattelpalme „den Fuß im Wasser, das Haupt
im Feuer“.
Unter den mannigfachen Arten der Dattel-
diejenigen, welche die weiche Dattel (Gharz)
und die trockene Dattel (Degla Beida) hervor-
bringen. Die beste Qualität ist unstreitig die
durchsichtige und schmackhafte „Döéglat nour“.
versuchsplantage in iktorig.
In Viktoria an der Ambas-Bai (Kamerun-
gebiet), welches sich durch die große Frucht-
barkeit seines Bodens auszeichnet, sind seit
einiger Zeit Versuche mit dem Aubau tropischer
Gewächse gemacht worden. Wir lassen das
Verzeichniß der daselbst kultivirten Pflanzen
nachstehend folgen:
1. Anona muricata, 2. Anona reticu-
lata, 3. Aristolochia elegans, 4. Adenan-
thera Favonia, 5. Amomum Melegueta,
6. Andropogon Schoenanthus, 7. Bauhinia
tomentosa. S. Baulinia variegata, 9. Bau-
hinia megalandra, 10. Casuarina muri-
Tassia Fistula, 13. Cacsalpinia Sappan,
14. Chrysophyllum (ainito, 15. Casimiroa
cClulis, 16. Gerbera lactaria, 17. Dalbergia
latifolia, 18. Daniella thurifera, 19. Dor-
stenia Contrayerva, 20. Euphorbia anti-
duorum, 21. Engenia Micheli#, 22. Eu-
genia malacceusis (Jambosa domestica
Rumph), 23. Guazuma tomentosa, 24.
Guajacum arboreum, 25. Guajacum sanc-
tum, 26. Guasacum oflicinalis, 27. Gono--
lobus Condurango, 28. Heritiera litoralis,
29. Maranta arundinaceca, 30. Meyenia-
erecta, 31. Myroxylon Pereirae, 32.
Machaerinm firmum, 33. Nephelium lon-
ganum, 34. Psidium Guajava, 35. Psi-
dium piriferum, 36. Pithecolobium Sa-
mani, 37. Pithecolobium Unguis, 38.
Prosopis Siliquastrum, 39. Psychotria
emetica, 40. Passifliora edulis, 41. Ery-
throrylon Coca, 42. Ampyris balsami-
sera, 43. Bixa Orellana, 44. Lawsonia