Full text: Deutsches Kolonialblatt. I. Jahrgang, 1890. (1)

An Hitzschlag starben: 
Feldwebel Peter am 8. Mai 1890 
während des Gefechts bei Bagamoyo, 
Unteroffiziere Gombert am 9. März 
1890 und Witzick am 11. März 
1890, beide an den Folgen eines 
auf dem Rückmarsch vom Gefechte 
bei Palamakaa erhaltenen Hitz- 
schlages. 
Es fiel beim Angriff auf die Boma „Mlem- 
bule“: 
Sergeant Ludwig am 27. Dezember 
1889. 
Es starb an der bei Mlembule am 
27. Dezember 1889 erhaltenen Verwundung: 
Unteroffizier Tanner am 6. Januar 
1890 zu Bagamoyo. 
Es ertrank bei versuchter Hülfeleistung der und Liegenschaften der Baptistenmission von der 
Stabs= und Chefarzt Dr. Schmelzkopf am 
20. Juli 1889. 
Die Missions-Thätigkeit in den deutschen Schutz- 
gebieten. 
I. 
1. Togogebiet. 
Evangelische Missionen. 
Im Togogebiet sind zur Zeit nur Wes- 
leyanische Missionare thätig. Missions- 
schulen dieser englischen Sekte befinden sich in 
Klein-Popo, Gridji und einigen anderen Orten 
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—.. 
ist der Superior des Seminars in Lyon, Siß 
des Vize-Präfekten Abomeh. Katholische Missio- 
nare haben zwar zeitweise Reisen in das Schutz- 
gebiet unternommen, dauernde Missionsstationen 
derselben sind jedoch, soweit bekannt, bisher 
dort nicht begründet worden. 
2. Ramerungebiet. 
Evangelische Missionen. 
Im Kamerungebiet war seit Mitte dieses 
Jahrhunderts die Londoner Baptisten- 
mission thätig, deren Niederlassung in Kamerun 
im Jahre 1845 durch Alfred Saker be- 
gründet wurde. Ihre Stationen befinden sich 
im nördlichen Theile des Schutzgebietes, insbe- 
sondere am Kamerunflusse und in Viktoria, an 
der Ambasbai und am Fuße des Kamerun- 
gebirges gelegen. 
Im Jahre 1886 wurden die Gebäude 
Basler Evangelischen Missions-Gesell- 
schaft übernommen, welche bereits an der 
Goldküste eine umfangreiche Thätigkeit ent- 
wickelt hatte. 
Die Epvangelische Missions-Gesellschaft zu 
Basel hat deutsch-schweizerischen Charakter. Der 
Hauptsache nach werden sowohl die persönlichen 
Arbeitskräfte, als die Geldmittel, über welche 
die Gesellschaft verfügt, theils von der evan- 
gelischen Schweiz, theils von der evangelischen 
des Schutzgebietes. Diese kleinen Wesleyanischen 
Schulen, welche vielfach von 
Lehrern geleitet werden, sind an der ganzen 
westafrikanischen Küste verbreitet und werden 
theils von Accra, theils von Lagos aus beauf- 
sichtigt. Die Unterrichtssprache ist überwiegend 
englisch; der Unterricht erstreckt sich auf Lesen, 
Schreiben und Rechnen. Die Schulen werden 
von der auffallend intelligenten Küstenbevölke- 
rung, welche den Werth nützlicher Kenntnisse 
wohl zu schätzen weiß, fleißig besucht. 
Die Norddeutsche (Bremer) Missions-Ge- 
Goldlüsten-Kolonie thätig ist und von der 
englischen Regierung unterstützt wird, hat ihre 
Wirksamkeit bisher noch nicht auf das deutsche 
Togogebiet erstreckt. 
Katholische Missionen. 
Das Togogebiet gehört zur Apostolischen 
Präsektur Dahomeh, welche auch die angren- 
zenden englischen, französischen und portugie- 
sischen Gebiete umfaßt und sich am Voltaflusse 
bis zum Opara erstreckt. 
Diese Präfektur ist dem Lyoner Seminar 
für auswärtige Missionen zugctheilt; Präfekt 
eingeborenen 
1 Dhschibari, Dibombari. 
sellschaft, welche in der benachbarten englischen 
  
  
  
Bevölkerung Deutschlands, vornehmlich Süd- 
west-Deutschlands, geliesert. Im März 1887 
ist in Stuttgart ein „Verein für evangelische 
Mission in Kamerun“ ins Leben getreten, 
welcher den Zweck hat, die Basler Missions- 
Gesellschaft in ihrem Missionswerke in Kamerun 
durch Sammlung von Gaben zu unterstützen. 
Die Hauptniederlassung“) der Gesellschaft 
ist Bethel, am Kamerunfluß bei Akwas-Dorf 
gelegen. An sie schließen sich stromaufwärts 
und stromabwärts die Außen-Gemeinden an, 
welche theilweise von den Baptisten über- 
nommen, theilweise neu gegründet worden sind. 
Als solche sind zu erwähnen Tokoto, Hickory, 
Auch in Mangamba 
im Gebiete des Aboflusses befindet sich bereits 
eine Kapelle und Schule. Gemeinden sind 
ferner in Mungo-Dorf und in Bakundu ge- 
gründet worden. In den südlich vom Kamerun- 
fluß gelegenen Gegenden hat die Mission ihre 
Thätigkeit bis an die Grenze des Dualla- 
Sprachgebietes bis an den Edeafluß ausge- 
dehnt. Malimba wird von den Missionaren 
besucht. Das zweite Eingangsthor der Basler 
Mission befindet sich in Viktoria an der Am- 
*) Die folgenden Daten beruhen auf dem 
74. Jahresbericht der Gesellschaft vom 1. Juli 1889. 
Zu beziehen durch die Missions-Verwaltung.
	        
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