gebirges, welches die Bucht von Viktoria von
der Kriegsschiffsbucht trennt, ausgeführt ist und
über eine Reihe aus starken Baumstämmen
hergestellter Ueberbrückungen des durch steil—
abstürzende Regengüsse ausgewaschenen Berg—
rückens führt. Von da ab nach der innersten
Ausbuchtung der Kriegsschiffsbucht hin ist der
Weg bloß durch eine durch den Wald gehauene
Lichtung bestimmt, welche demnächst ebenso
geebnet und geglättet werden soll, wie der erste
Theil des beschriebenen Weges. Die weitere
Fortführung bietet keine Schwierigkeiten bis
auf die Ueberwindung eines seichten, manchmal
in tiefem Morast sich verlierenden Gewässers,
welches an einer der schmalsten Stellen über-
brückt werden muß, während man jetzt in dem-
selben lange Zeit, der Vorliebe der Ein-
geborenen für derartige Naturwege folgend,
fortwaten muß. Auf diesem bald seiner Voll-
endung entgegengehenden Wege wird man bald
mit einem Zeitaufwande von 11/ Stunden und
ohne Strapazen und Gefahren die Teußssche
Plantage an der Kriegsschiffsbucht erreichen.
Ein von Bauinspektor Schran gemeinschaftlich
mit Dr. Krabbes gemachter Versuch, auf
einem womöglich direkteren Wege nach der
Kriegsschiffsbucht zu gelangen, ergab das Re-
sultat, daß der von mir geschilderte Weg,
weil mit den geringsten Terrainschwierigkeiten
kämpfend, vorzuziehen sei. Von der Teuß
schen Farm nach Bimbia wird gegenwärtig
auch ein Weg gehauen, welcher ungefähr eine
Stunde lang werden und Viktoria mit Bimbia
ausschließlich auf dem Landwege verbinden
wird.
und in der Regenzeit gewöhnlich schlechten
See die Möglichkeit geboten, jederzeit ohne
Schwierigkeiten und Gefahren nach Viktoria
zu gelangen, indem man vom Kamerunflusse
aus durch den Krik bis zur Ausmündung des
Bimbiaflusses in Kanus, Booten oder kleinen
Dampfschiffen fährt und sodann den sicheren
Landweg benützt, der größtentheils Schatten
gewährt und dem Naturfreunde viele Reize
bietet. Später wird auch noch der Strand-
weg von Viktoria bis zur Ausmündung des
Sumpfes in die See dadurch gangbarer und
ohne Rücksicht auf stürmisches Hochwasser jeder-
zeit passirbar gemacht werden können, daß ein
niedriger Steindamm darauf errichtet wird,
welcher bis zur künftigen Brücke führt.
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Deutsche Schutztruppe für Südwest-Afrika.
Die Deutsche Schutztruppe für Südwest-
Afrika ist in der Stärke von 40 Mann unter
81
des auf einer Rekognoszirungsreise abwesenden
Hauptmanns v. Frangois (vergl. Nr. 1 des
Deutschen Kolonialblattes), am 6. März d. J.
in Otjimbingue eingerückt. Es hat daselbst ein
freundschaftlicher Verkehr zwischen Lieutenant
v. Frangois und den maßgebenden Hereros
stattgefunden.
Am 12. März hat Lieutenant v. Frangois
den Weitermarsch nach Okahandja angetreten,
um dem Oberhäuptling der Hereros, Maha-
rero, einen Besuch abzustatten und demselben
die verstärkte Truppe vorzuführen.
Von Okahandja will Lieutenant v. Frangois
sich nach Rehoboth begeben.
Zehn Mann der Schutztruppe sind in
Tsaobis zurückgeblieben.
Reise nach Moschi am Rilimandscharo.
Landwehr-
Seiner
der
von
Der Premierlieutenant
Kavallerie Ehlers, welcher
Majestät dem Kaiser beauftragt worden war,
dem Häuptling von Moschi am Kilimandscharo,
Mandara, Geschenke zu überbringen, hat
über die Ausführung dieses Auftrages, wie
folgt, berichtet:
Am 28. Januar konnte ich nach mehr-
fachen Verzögerungen von Pangani aufbrechen.
Chef Dr. Schmidt war beauftragt, mir mit
200 Soldaten das Geleit bis Masinde bezw.
Gondja zu geben. Die Karawane bestand im
Hierdurch ist in Anbetracht der häufig Ganzen aus 540 Soldaten und Trägern, sowie
20 Europäern. Nach sieben Tagemärschen ge-
langten wir ohne auf irgend welche Feind-
seligkeiten zu stoßen, nach Masinde zum Sultan
Simbodja. Hier trennte ich mich mit meiner
Karawane von der Geleittruppe und erreichte
am 20. Februar Moschi, den etwa 4500 Fuß
hoch gelegenen Wohnsitz Mandaras.
Letzterer, der nicht, wie fälschlich verbreitet,
gestorben, wohl aber leidend war, empfing mich
unter nicht enden wollenden Salutschüssen seiner
Krieger in langem weißen Gewande, das Haupt
bedeckt mit einem durch mächtige Straußen-
federn geschmückten Waidmannshute, gestützt
auf zwei seiner Minister, an dem Eingange zu
seinem Gehöfte.
Das Gerücht von dem Tode Mandaras
war von seinem Schwiegersohne, dem Sultan
Meliare von Marangu, verbreitet worden, in
der Absicht, europäische Reisende davon abzu-
halten, nach Moschi zu gehen.
Meliare hat für diese Intrigue schwer
büßen müssen; denn Mandara hat mit seinen
Heerschaaren das blühende Reich seines Schwieger=
Lieutenant v. Frangois, dem Stellvertreter sohnes total verwüstet, sämmtliches Vieh weg-