Regenzeit gepflanzt und ist nach Verlauf von
drei Monaten zur Ernie reif. Die Körner
sind weich und weiß und geben ein gutes
Mehl, halten sich jedoch nicht besonders und
sind dem Wurmfraß ausgesetzt. Es giebt eine
rothe Spielart, der Anbau derselben ist aber
nicht ausgedehnt. Diese Körnerfrucht wurde
durch die Portugiesen aus Amerita cingeführt
und ist durch Mangel an richtiger Behandlung
sehr entartet. Die Halme sind lang und dünn
und werden schon durch schwachen Lufteug
niedergelegt, so daß zur Zeit der Ernte die
Hälste am Boden liegt. Aus demselben Grunde
sind die Körner klein. Der Ertrag beträgt
das 50= bis losache der Aussaat. Die
Einführung und Vertheilung urun#en
Saamens einer großen weißen Art,
dem Tropenklima angepaßt, würde ein
großer Vortheil für das Land sein.
Der Mais dient zur Bereimnng von „Kanty“",
dem Brot des Landes, verschiedener Arten von
Grütze und von Pito, dem einheimischen Vier.
Planten sind von gleicher Wichtigleit als
Nahrungsmittel jür die Bevölkerung wie der
Mais. Dieselben werden besonders unreif als
„Fusül" genossen; die Planten werden zu
diesem Behuse gekocht und in einem Mörser
mit schwerer hölzerner Keule zu einer breügen
Masse verarbeitet, welche in der Suppe gegessen
wird. Im reisen zustand werden sie gebraten
oder gebacken und mil Erdnüssen als Zuspeise
gegessen. Man unterscheidet fünf verschiedene
Arten, welche sich hauptsächlich in der Größe
unterscheiden. Jedes Dorf im Busch' hat
seinen Plantenhain, welcher meist das Dorf
umgiebt und den Einwohnern ohne Aufwendung
von Arbeit ihre Haupinahrung liesert: man
entsernt nur ein oder zweimal jährlich das
Untraut und läßl die Schößlinge frei wachsen,
so daß nicht selten ein Dußend Bündel an
einem Stengel zu sinden sind. Wenn das
Fruchtbündel seine volle Größe erreicht hat, so
wird es abgeschnitten, man schneidet den
Stengel ab und läßt ihn auf dem Erdboden
verfaulen; diese sowie die entfernten vertrock
neten Blätter bilden die einzige Düngung.
Durch richtige Behandlung lönnte die
üte der Früchte erheblich verbessert,
die Menge vermehrt werden. Die Plante
soll im Lande einheimisch und von hier nach
Madeira und Westindien gebracht worden sein.
Ein anderes wichtiges Nahrungsmittel sind
Yams. Sie werden gekocht, gebacken und ge-
braten gegessen und in derselben Weise wie
Planten zu „FJufül“ verarbeitet. Es giebt
drei Arten, die große und kleine weiße sowie
die purpurrothe. Die große weiße wird zu
weilen 2 oder Fuß lang bei einem Durch
messer von 6 Zoll. Die purpurrothe wird
nur wenig angebaut. Es wird mehr Sorg-
falt auf den Anban der Yams, als auf die
meisten anderen verwendet, doch würde durch
liefer gehende Bearbeitung des Bodens und
durch die Anwendung gecigneter Düngung eine
erhebliche Verbesserung erzielt werden können.
Die Pflanzen werden an Pfählen gezogen, so-
daß ein Yamofeld einem schlecht gehaltenen
Hopfengarten nicht unähnlich ist. Der Anbau
der Yams soll den Boden ganz besonders an-
greisen: wie schon bemerkt, läßt man das Land
nach der Yamsernte fünf Jahre brach liegen.
Kassada (Maniok), die süße Art, wird in
großen Mengen angebaut und erreicht eine er-
hebliche Größe. Die Pflanze scheint Salzgehalt
des Bodens oder der Luft zu verlangen, da
die beste Art in unmittelbarer Nähe der See
wächst. Man genießt sie in derselben Zube-
reitung wie Yams, gekocht, gebraten und als
Fnsül; sic bildet die hauptsächlichste Nahrung
der Kru-Leute, welche so zohlreich im Lande
beschäftigt werden. Die süße Kartoffel wird
in großen Mengen gebaut, in einigen Distrikten
auch eine Art Arum, bekannt unter dem Namen
Ko Ko, deren Wurzeln in ihrem Gewebe der
süßen Kartoffel, im Geschmack dem NYams
ähneln.
Erdnüsse werden in einigen Distrikten in
beträchtlicher Menge gebaut und wurden früher
aus Fettah in großer Zahl exportirt; dieser
Handel hat jedoch bedentend unter der wachsen
den Konkurrenz von Gambin und Ost Indien
gelitten, da die Rüsse der Goldküste nur klein
und wenig ölhaltig sind. Die Nüsse werden
in der Suppe oder mit gebackenen Planten,
wie oben beschrieben, gegessen. Die Erdnuß
ist aus Brasilien durch die Poriugiesen ein
geführt worden.
Pfesser spielt bei Zubereitung der ein
heimischen Speisen eine große Nolle. Derselbe
wird, wie bemerkt, nicht angebaut; trifft man
einen Baum an, so wird das Unlraut umher
entfernt und die Frucht nach der Reise ge
pflückt.
Otrer und andere Arten von Hybiscus
und Solanum werden viel für den Gebrauch
zu Suppen gebam, besonders als Nachirucht
von Mais.
Reis wird in den Distritten von Axim
und Ouitta gebaut; in ersterem Bezirk in den
morastigen Ebenen bei Appolonia ind Arim:
derselbe ist groß, weich und füß, er gleicht dem
Sierra Leone Neis. Auf den Hügeln um D#
wird einc Art Bergreis gezogen und bildet die
Hauptnahrung der Bevölterung. Die größere
Nahrhaftigkeit des im Lande angebnuten Reises,
welcher nicht, wie der importirte, durch über-