Terrain von etwa 8000 Onadratmetern
gerodct, umgegraben und in Hügel umgearbeitet
worden. Allerdings erreichen die Hügel nicht
die Größe jener der Farmen von Anyanga und
Scogodé, für Adeli find sie immerhin stattlich.
Die jungen Yams zum Ausstecken bezog ich
von Ndebele, Assuma von Ketschenkis Bruder,
dem einzigen namhaften Farmbebauer unserer
Gegend, der, seiner väterlichen Herkunft nach
ein Adjutimann, und nur durch die Mutter
zu Adeli gehörig, inige Stunden hinter
Ketschenli auf dem Fasuguweg ein äußerst
sauber und fleißig bearbeitetes großes Anwesen
besitzt. Die jungen Yams sind im März aus-
gesetzt, einige Zeit später ist dazwischen Korn
und an beschränkten Siellen Goldbergsche
Baumwolle und Erdnüsse gepflanzt. Das
Korn, d. h. Mais, wird jetzt geerntet —
dabei zugleich die Farm gereinigt —, und
junge Kolben sind täglich auf unserm Tisch.
Der Wildschaden ist aber wiederum sehr be-
deutend. Nur mit Leidwesen sehe ich die
kahlen NYamsranlen, deren Blätter und junge
Schösse abgefressen und die vielen umgezerrten
Maisstauden, deren Kolben halb oder ganz
geleert sind. Ebenso werden die Grundnüsse
aus der Erde gezerrt und die Maniolwurzeln
an= und abgefressen. Eine Abhülfe gegen
diesen Wildschaden wäre nur dadurch zu
schassen, daß Tag und Nacht einige der Arbeiter
Wache hielten.
(Schluß solgt.)
Expedition gegen die Abos (Ramerun).
Im Frühjahr dieses Jahres hatten die am
Abo-Flusse wohnenden Stämme dem Gouverneur
in Kamerun den Gehorsam gelündigt und den
zur Stiftung des Friedens entsandten Kanzler
Leist angegriffen. Gleichzeitig hatten sie ihre
Hauptsitze besestigt, den Fluß gesperrt und sort
gesetzt Drohungen gegen das Gouvernement
gerichtet. Die Behörden des Schutzgebietes
crachteten es zur Aufrechterhaltung des deutschen
Ansehens und Gehorsams für ersorderlich, die
Abo-Stämme mit Gewalt zur Unterwerfung
zu zwingen. Die Anwesenheil des Hauptmanns
Freiherrn v. Gravenreuth mit seiner Expedition
bot eine günstige Gelegenheit, im Verein mit
den Landungs ökorps S. M. S. „Habicht“ und
„Hyäne“ einen Zug gegen die Abo-Leute zu
unternehmen. Der stellvertretende Gouverneur
Legationsrath v. Schuckmann hatte zu diesem
Zweck den Flußdampser „Soden“ befestigt, um
denselben stromauswärts gegen die aufständischen
Stämme zu führen.
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ist
Nach einem soeben eingetroffenen Tele-
gramm des Legationsraths v. Schuckmann
ist der Zug gegen die Abos erfolgreich ge-
wesen. Die beiden befestigten seindlichen Haupt-
orte Miang und Bonakwase wurden nach er-
folgter Landung und heftigem Kampfe von
der Expedition Gravenreuth gestürmt und diese
Orte sowie verschiedene Nebendörfer zerstört.
Von den Expeditionstruppen sind mehrere
Matrosen verwundet, im Uebrigen 3 Schwarze
todt und 11 Schwarze verwundet. Die Ver
luste der Abo-Stämme sind sehr groß.
Die örtliche Lage des Abo Gebietes und
der erwähnten Ortschaften ist aus der sehr ge-
nauen Karte des Baninspektors Schran zu
ersehen, welche in unseren wissenschaftlichen Bei-
heften (2. Heft, 1891) veröffentlicht worden ist.
Bei dem Ober-Kommando der Marine ist
über den Kampf von dem ältesten Offizier
der westafrilanischen Station Korvettenkapitän
v. Dresky solgende, am 21. Oktober von
Kamerun abgesandte und in Lagos aufgegebene
telegraphische Meldung eingegangen:
„Abo-Leuto bestraft. Miangdurch, „Habicht“,
„Hyäne-, Gravenreuth erstürmt. „Habicht"
verwundct: Matrose Spicm schwer, Matrosen
Baumann, Rudolf Krause, Born, Grebe
leicht; „Hyäne“: Bootsmannsmaat Lack schwer,
Matrose Dewald leicht. Verwundeten geht's
gut.“
sachrichten aus dem südlichen Tbeile des Kamerun-
EGebietes.
Der stellvertretende Kaiserliche Gonverneur
für Kamerun, Legationsrath v. Schuckmann,
hat Ende August d. J. auf dem Dampfer
„Soden“ eine Reise nach dem südlichen Theile
des Kamerun-Gebietes angetreten, woselbst
Streitigleiten zwischen eingeborenen Häupt-
lingen seine Anwesenheit ersorderten. In
Folge verleumderischer Gerüchte über einc be-
obsichtigte' Straferpedition berrschte große Furcht,
als der Dampfer erschien. Die Leute waren
meistens geslohen. Es gelang jedoch bald, sie
von den friedlichen Absichten der Negierung zu
überzengen.
Die Streitigkeit zwischen den Häuptlingen
Nganga und Mudungo wurde dahin ent-
schieden, daß Ersterem die Häuptlingswürde in
Pongo Songo, einer oberhalb Toko auf der
linken Seite des Sannaga gelegenen Ortschaft,
zugesprochen wurde.
Die katholische Mission der Pallotiner bei
Toko macht gute Fortschritte. Gebäude, Gärten
und sonstige Anlagen waren in musterhafter