Pandanus, Brotfrucht und der von den
Eingeborenen nur spärlich angebaute Arrowroot
dienen zur Ernährung der eingeborenen Be-
völkerung.
Der Anbau von Arrowroot in großem
Maßstabe für die Ausfuhr, und damit der
Wettbewerb mit Indien und Westindien, ist
der hohen Arbeitslöhne wegen ausgeschlossen.
Dagegen sind die hiesigen Inseln ganz beson-
ders zur Kultur der Kokospalme geeignet.
Da nur wenig dichter Urwald vorhanden ist,
erfordert das Abholzen und Urbarmachen des
Landes verhältnißmäßig wenig Arbeit. Die
Anlage einer Kokospflanzung wird nur durch
die im Allgemeinen hohen Arbeitslöhne und
den Umstand vertheuert, daß die Arbeiter zum
Theil mit eingeführten Lebensmitteln verpflegt
werden müssen.
Bei rationeller Anpflanzung der Kokos-
palmen seitens der Eingeborenen auf dem fast
ausschließlich in ihrem Besitze befindlichen Boden
des Schutzgebietes würde die Kopragewinnung
nach Ablauf von 20 Jahren um das Dreifache
gestiegen sein. Ueberall aber stehen die Bäume
zu dicht. Die Eingeborenen pflanzen zwar
alljährlich eine Anzahl von Bäumen an, dieses
geschieht aber nur in sorgloser Weise. Dabei
sind die Eingeborenen zu träge, die jungen
Anpflanzungen rein zu halten, so daß bei dem
Abgange an Bäumen durch Alter, Stürme und
andere Zufälle eine merkliche Zunahme des
Kokosnusbaumbestandes nicht festzustellen ist.
Leider sind Zwangsmaßregeln nicht leicht an-
wendbar. Die auf den einzelnen Inseln leben-
den Händler würden, wenn mit der Ueber-
wachung der Ausführung von Neuanpflanzungen
betraut, in Fällen der Nichtbefolgung der er-
lassenen Vorschriften seitens der Eingeborenen
aus Schen vor den Häuptlingen die Anzeige
wohl meistens unterlassen. Andere Personen
siehen der Verwaltung zur Durchführung der-
artiger Maßregeln nicht zur Verfügung. Zur
Anstellung eines Kulturingenicurs aber und zur
Unterhaltung eines Fahrzeuges zu dessen aus-
schließlichem Gebrauche sehlen die Mittel.
Kokospflanzungen sind in der Lagune von
Likieb, auf den Inseln Providence, Kili und
auf drei kleinen Inseln der Lagune von Jaluit
angelegt.
Die Lilieb-Pflanzung, welche nur durch
verhältnißmäßig bedeutende finanzielle Unter-
stützung seitens der Jaluit-Gesellschaft lebens-
fähig geworden, ist das gemeinschaftliche Eigen-
thum eines Deutschen, eines Amerikaners und
eines Portugiesen. Die übrigen Pflanzungen
sind Eigenthum der Jaluit-Gesellschaft.
Nach Angabe der hiesigen Hauptagentur
der Jaluil-Gesellschaft enthält die Lagune von
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Likieb ectwa 730 ha kulturfähiges Land. Mit
der Anlage der Pflanzung wurde im Jahre
1879 begonnen. Heute sind etwa 330 ha
mit Kokospalmen bestanden, welche in 10 Jahren
volltragend elwa 500 Tonnen Kopra jährlich
ergeben werden. Wird der Anbau mit den
gegenwärtig zur Versügung stehenden Arbeits-
kräften fortgesetzt, so wird sich Likieb in etwa
15 Jahren vollständig unter Kultur befinden
und in 25 bis 30 Jahren jährlich etwa tausend
Tonnen Kopra liefern.
Providence (Ujilang): kulturfähiges Land
ekwa 260 ha. Jetßzt unter Kultur etwa 140 ha.
Der Ertrag in etwa 8 Jahren jährlich rund
180 Tonnen Kopra.
Kili: kulturfähiges Land etwa 60 ha-
Jetzt unter Kultur etwa 12 ha. Ertrag in
12 bis 15 Jahren jährlich etwa 75 Tonnen
Kopra.
Die Inseln Bogelablab, Djar und
Djewet in der Lagune von Jalnuit: kultur-
fähiges Land etwa 30 ha. Ertrag in etwa-
10 Jahren jährlich rund 30 Tonnen Kopra.
Im Jahre 1891 betrug die Gesammt=
Kopraproduktion im Schutzgebiete 3712 402
Pfund. Davon lieferten die Inseln:
Jalnit 480 414 Pfd.
Kili 12 8965
Namerik 186 745
Ebon 5359 491
Ailinglablab und
nördliche Inseln 366 691
Mille 345 757
Arno 542 970
Majern 527 220
Aur. 58 352
Maloelab 120 636
Lilieb 88 5562=
Medjit 46 934
Nauru. . 321 5066 —-
Provideneke 54 238 =
Mit dem Anbau von Ricinus beabsichtigt
die Jalnit-Gesellschaft einen Versuch zu machen.
Für andere neue Kulturen scheinen Boden und
Klima nicht geeignet zu sein.
Für Rindvieh und Schafe sind die hiesigen
Grassorten nicht nahrhaft genug. Mit fremden
Grassorten sind Versuche angestellt worden,
dieselben sind jedoch nur wenig befriedigend
ausgefallen, da anscheinend der hiesige Boden
nur die bis jetzt hier vorkommenden Grassorten
genügend ernähren kann. Es kann daher nur
Schlachtvieh für den unmittelbaren Bedarf ein-
geführt werden.
Die hier vorkommenden Perlschalen, die
sogenannten blacklipped shells, sind nicht in
genügender Menge vorhanden, um das Tauchen