Full text: Deutsches Kolonialblatt. IV. Jahrgang, 1893. (4)

Schweine — künjam — (1 settes Schwein 12 bis 
. 16 brass). 
Hühner — köokolok —, auch Kapaune (1 großes 
Huhn 2 bis 3 brass). 
Von Wildarten bringen die Balis ab und zu 
Antilopen (ngap), ein kleines dachsähnliches Thier 
mit zartem Fleisch (sstbisi), und will man sich selbst 
Wildpret für den Tisch schießen, so trifft man im 
Gras außer den ziemlich seltenen Antilopen (trage- 
laphus euryceros, erreicht an Größe unsere Hirsche, 
und cephalolophus Maxwelli, die niedliche Zwerg- 
antilope) und Asfen noch Savannenhühner (Iranco- 
linus) und verschiedene Taubenarten, namentlich zahl- 
reich in frisch abgeernteten Farmen. 
An Lebensmitteln aus dem Pflanzenreich werden 
in Fülle angebracht: 
Bananen (musa paradisiaca 
Planten — kondon. — (musa “e 
zwei Lroße bunches: 1 bis 2 brass. 
Koko — nkoöli 
Jams — nchur — -(dioscores) 
süße Kartoffeln — djäbair —. 
eine diesen ähnliche Frucht — tam — 
Negerhirse 
Mais — ngosũi - (eschroten mit Palm- 
1 großer Korb 
½ bis 
1 brass. 
weinhefe: gutes Brot). 1 goßer 
Erdnüsse-mbair—(arachis hypogsea) Sac 
Bohnen — ukun — (kleine, röthliche Art) 1/ is 
SS 
Tomaten — dnj — 
Kürbisse — böllem —, 8 bis 10 Stück 1 br ass (hier 
möchte ich auch die Flaschenkürbisse, lagenaria, 
erwähnen). 
Pfesser — titä. 
Palmweingelage; angenehm anregend, besonders 
bei Strapazen. 
Palmöl — göät —, 1 Kalebasse 1 brass. 
Zuckerrohr — ngninni. 
(39 
  
Zeit wurden einmal Ferien gegeben und zwar über 
Weihnachten, wobei acht Schultage ausfielen. Außer- 
dem war die Schule zweimal für einige Tage infolge 
von Erkrankung des Lehrers unterbrochen. 
Die Schule zählt zwei Abtheilungen, die erste zu 15, 
die zweite zu 30 Schülern. Abtheilung 1 wird 
vormittags von 8 bis 11 Uhr, Abtheilung II nach- 
mittags von 2 bis 4½ Uhr unterrichtet; zweimal 
in der Woche haben 1 und 1I gemeinschaftlich Singen; 
Klasse 1 hat viermal Turnen und zwar nachmittags 
von 5 bis 6 Uhr. Die Unterrichtsfächer sind Lesen, 
Schreiben, Rechnen, Anschauungsunterricht, Singen, 
Turnen. 
Abtheilung 1 (15 Schüler). 
Lesen: 
Das kleine und große deutsche, sowie das kleine 
und große lateinische Alphabet. 
Die Schüler sind so weit gefördert, daß sie 
deutsche und lateinische Druck= und Schreibschrift 
lautrichtig und zum größeren Theil geläufig lesen 
können. 
Bis jetzt wurde die Fibel für die Volksschulen 
Württembergs benutzt, soll aber nunmehr durch die 
von Lehrer Christaller in Kamernn eingeführte 
erseht werden. 
Der Lesestoff wurde, soweit es anging, in die 
Landessprache übertragen und so den Schülern ein- 
geprägt. 
Schreiben. 
Schönschreiben: im Heft das kleine und große 
deutsche Alphabet und die arabischen Ziffern, auf 
« « » « der Tafel das kleine und große lateinische Alphabet. 
Kolanüsse — mbi — (sterculia acuminata), 1 Sack 
1 bis 2 brass; unvermeidliche Beigabe bei jedem 
Was das Schreiben überhaupt und das Hest- 
schreiben im Besonderen betrifft, so sind die Fort- 
schritte der Schüler durchweg zufriedenstellend. Ab- 
theilung I begann am 15. April mit Heftschreiben. 
Auch eine walnußartige, ölreiche, wie Mandeln 
schmeckende Frucht — mpä — bringen die Weiber 
vielfach zum Verkauf. Ferner zu erwähnen: Tabak 
— täba —, der in Körben zu 1 brass zum Verkauf 
gebracht wird. 
Und schließlich der Getränke nicht zu vergessen: 
Palmwein — ndu —, nur von der Rapbia ge- 
wonnen, National= und Leibgetränk der Balis. 
Bier — kair —, aus der Negerhirse bereitet, 
schmeckt angenehm säuerlich. 
Bericht des Lehrers Roebele über die Regierungsschule 
in Vogo.“) 
Klein-Popo, den 20. September 1892. 
D 
l 
Das vergangene Schuljahr begann am Montag 
den 9. November vorigen Jahres und endigte am 
Freitag den 16. September dieses Jahres. In dieser 
Rechtschreiben. 
Von Anfang an wurde der Lesestoff diktirt, dazu 
kam später Stoff aus dem Anschauungsunterricht, so 
daß die Schüler jetzt eine ziemliche Sicherheit erlangt 
haben und auch schwere Diktate ohne allzuviele Fehler 
niederschreiben. 
Rechnen. 
Kopfrechnen: Addiren und Subtrahiren mit 1 bis 10 
im Zahlenraum von 1 bis 100; das lleine Ein- 
maleins. , 
Tafelrechnen: Addiren und Subtrahiren mit 
zwei= und dreistelligen Zahlen, Letzteres ohne und mit 
Eutlehnen; Multipliziren mit zwei= und dreistelligem 
Multiplikand und einstelligem Multiplikator. 
Bis jetzt wurde nur mit unbenannten Zahlen 
gerechnet. 
Anschauungsunterricht. 
Die Schule, Stuhl, Tisch; das Haus, die Haus- 
thiere; der Garten, der Baum; die Lagune, das 
5D/) Vergl. D. Kol. Bl. 1892 S. 423. 
 
	        
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