Pondoland.
Durch einen Erlaß der Königin von England
vom 3. April d. Is. ist der Gouverneur der Kap-
kolonie gleichzeitig zum Gouverneur von Ost= und
West-Pondoland ernannt und bevollmächtigt worden,
die zur Erhaltung der Ruhe und Ordnung nöthigen
Gesetze zu erlassen, Beamte anzustellen und alle sonst
nothwendigen Maßregeln zu ergreifen.
Unterm 4. Mai hat darauf der stellvertrekende
Gouverneur der Kapkolonie eine Verordnung, be-
treffend die Regelung der Zollverhältnisse im Pondo-
lande, ergehen lassen. Pondoland ist danach dem
Zollgebiet der Kapkolonie einverleibt. Als einzige
Zollabfertigungsstelle an der Küste bleibt die Mün-
dung des St. Johnflusses bestehen. An der Grenze
nach Natal wird eine neue Zollstelle, Websters Drift,
am Emtamvunaflusse errichtet. Der Waarenverkehr
über die Grenze mit der Kapkolonie ist frei. Der
südafrikanische Zollvereinstarif ist maßgebend für die
Waareneinfuhr an der Natalgrenze und zur See.
Solltarif in der französischen Rolonie
Golfe de Bénin.
Durch Arreic vom 10. April 1894 hat General
Dodds in der Kolonie Golfe de BéEnin einen
neuen Zolltarif eingeführt. Spiriknosen zahlen da-
nach bei 50 Grad Gehalt 15 Fr. für 1000 Hekto-
liter und einen Zuschlag für weitere Stärkegrade.
Gewebe werden mit 10 pCt. vom Werthe belegt.
Der Pulverhandel trägt eine Extragebühr von
200 Fr. für Groß-, 100 Fr. für Kleinhändler,
außer dem Zoll von 50 Cent. für das Kilogramm.
44E4 4 4 A A. A. A. k. E. A k. Kk. A. K. 2 4 A . A. K. K. S. J. A. S. J. S. G. S.E.
Perschiedene Mitkheilungen.
Keue Gerbstoffpflanze.
In den Vereinigten Staaten haben seit einigen
Jahren Versuche mit dem Anbau einer neuen Gerb-
stosspflanze stattgefunden, dem Rumer Hymenose-
palus Torr., genannt Canaigre. Die Pflanze kommt
wild in den regenlosen südwestlichen Staaten der
Union vor, kommt aber zu voller Entwickelung erst
auf bewässertem Lande. Eine im Juli 1891 im
Garten der Universität Tucson zu Arizona vor-
genommene Anpflanzung ergab Gewächse, deren
Wurzeln 28 pCt. Gerbsäure enthielten. Die Tonne
getrockneten Canaigres stellt sich gegenwärtig in
Liverpool auf 260 Mk.
Marktes damit scheint vor der Hand nicht zu be-
fürchten zu sein, da die Pflanze nur in tropischem
und subtropischem Klima gedeiht. Sachververständige
sind der Ansicht, daß der Anbau des neuen Nutß-
gewächses vielleicht für Südwestafrika Vortheile ver-
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Eine Ueberfüllung des
spricht, und es wäre zu wünschen, daß seitens der
dortigen Ansiedler Versuche mit der Pflanze gemacht
würden.
5. S. S..N. . S. ...S. & A . J. . E. AK A A A A.AAA-
Tikkerarische Belprechungen.
A. Engler: Die Gliederung der Vegetation von
Usambara und der angrenzenden Gebiete. Berlin
1894. (Aus den Abhandlungen der Königlich
preußischen Akademie der Wissenschaften.)
Die neue verdienstvolle Arbeit des Direktors des
Berliner botanischen Gartens schließt sich an seine im
Jahre 1891 veröffentlichte Studie über die Hoch-
gebirgsflora des tropischen Afrika an. War letztere
hauptsächlich auf die botanischen Sammlungen von
W. Schimper und Dr. Hans Meyer begründet,
so hat für die jetzt vorliegende der leider vor Kurzem
in seinen besten Jahren dahingerasste Botaniker Holst
das Material geliefert. Seine Sammlungen waren
ebenso vollständig wie verständnißvoll angelegt und
besitzen daher für die Wissenschast großen Werth.
Es kommt dazu, daß die Vegetation Usambaras, die
bis dahin fast unbekannt war, dem Botaniker außer-
ordentliches Interesse bietet. Die Bearbeitung der
einzelnen Pflanzenfamilien haben eine Menge in= und
ausländischer Gelehrter durchgeführt.
A. Seidel:
Umgangssprache ägyptischen Dlets.
Gergonne & Co.
Das zunehmende Interesse * Publikums für
die koloniale Politik findet seinen Ausdruck in dem
immer häufigeren Erscheinen von Lehrbüchern der
Sprachen Asiens und Afrikas. Neben den streng
wissenschaftlich gehaltenen Handbüchern, welche das
orientalische Seminar herausgegeben hat, sieht man
neuerdings auch populärere Sprachführer. Das hier
vorliegende Werk hat den sachkundigen Sekrekär der
deutschen Kolonialgesellschaft zum Verfasser. Es ist
durchaus allgemein verständlich gehalten und zeichnel
sich vor ähnlichen Büchern besonders dadurch aus,
daß es mit besonderer Rücksicht auf den Verkehr mit
den Sundanesen der Schutztruppe und den Einge-
borenen Ostafrikas gearbeitet ist. Seine Benutzung
wird daher den dortigen Beamten, Offizieren und
Kolonisten werkhvolle Dienste leisten.
Praktisches Handbuch der arabischen
Berlin.
Joscph Harfouch: Lo Dragoman arabe ou
guicle praliquo de l’arabe parle. Beyrouth.
Imprimeric catholiquc. 1894. 354 S. klein 8#.
Gebunden 5 Fr.
Das zu gleicher Zeit mit dem Seidelschen Werk
erschienene Buch stellt sich eine ähnliche Aufgabe wie
dieses. Der Autor verfügt als Professor an der
Universität St. Joseph natürlich über genaueste