Full text: Deutsches Kolonialblatt. V. Jahrgang, 1894. (5)

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gut und sauber. In Nguelo sollen 82 000 Kassee= In neuester Zeit hatken sich diese Streitigkeiten in- 
Pflanzen ausgepflanzt sein. So gleichmäßig und schön folge der Einflüsterungen des Häuptlings Msomu= 
wie in Derema slehen sie nicht, auch waren eine Ngale von Budiman und des Häuptlings Etoka von 
gunze Reihe Pflanzen mit gelben Blättern vorhanden, Bonandolo (Wuri) derart gesteigert, daß der Dibombe 
ein Zeichen von Ungesundheit. Der Leiter der Plan= für den Handel gesperrt war, indem die gedachten 
L#e, Rowehl, erklärte, daß dies die zuletzt aus= Aboleute die Bansengs an dem Passiren von Nkum 
gepflanzten Bäumchen seien, die sich in Bälde erholen verhinderten und die Bansengs wiederum weder 
würden. Rowehl beschäftigt 30 Chinesen mit 2 Auf= Waaren den Fluß herauf noch Produkte den Fluß 
sehem und 62 Javanen mit 3 Aussehern, außerdem herunterließen. Hierdurch litt der Handel der 
135 in Pangani angeworbene Schwarze und etwa Europäer in Kamerun, da das reiche Dibombegebiet 
50 Monatsarbeiter aus der Umgegend. Namentlich für die mit europäischen Waaren versehenen Dualas 
mit den Panganileuten war er recht zufrieden. plöblich verschlossen war, erheblich. Die Letteren 
Einige von diesen sollen schon fast so gut und flink waren nicht im Stande, die für Waaren bereits ein- 
wie die Kuli arbeiten. Auch hier war der Gesund= gehandelten Produkte aus dem gedachten Gebiete 
beiszustand gut, und es lagen keine Klagen vor. behufs Bezahlung des von den europäischen Firmen 
Die neue Plantage der Usambara-Kaffeebaugesellschaft, erhaltenen Trustes zur Küste zu bringen. Dazu 
nach dem Berge, an den sie sich anlehnt, Plantage kam, daß die an das Dibombegebiet östlich anstoßende 
Bulwa genannt, war noch in den ersten Anfängen. Budimanbevölkerung ebenfalls den Handel zu sperren 
Kugs um den kleinen Hügel, auf dem das einfache begann, indem sie die Dualas nicht durch ihr Gebiet 
Häuschen sieht, waren 30 Ar abgeholzt. Mit dem durchließ und die in Leßterem ansässigen Duala- 
ebbrennen war begonnen, Pflanzlöcher aber noch händler mit dem Tode bedrohte, falls dieselben nicht 
nich in Angriff genommen. Immerhin war zu sehen, das Budimanland verlassen würden. Jusbesondere 
dos fleißig gearbeitet worden ist. Die beiden Pflanzer erklärten der Budimanhäuptling Mfomu-Ngale sowie 
lagten sehr über den Mangel an Arbeitern, vonsein Rathgeber Häuptling Etoka von Bonandolo, den 
denen aus der Umgegend höchstens bis 70 und ganz vom Gouvernement stets vertretenen Grundsatz der 
urrgelmößig zur Arbeit kommen. Anscheinend haben Handelsfreiheit nicht anzuerkennen zu brauchen. Auch 
sie jet einen Stamm Arbeiter von der Küste oder hörte ich von glaubwürdigen Personen, daß Häupt- 
den Sansibar angeworben, wenigstens war neulich der ling Mfomu und Bansenghäuptling Nyaka mit dem 
ene der Herren mit einem Häuflein von Leutenin Tanga. Mianghäuptling Peen eine Zusammenkunft gehabt 
Die Zahl der Europäer in Tanga ist enorm ge= hätten, in welcher diese drei sich gegenseitig zur 
wachsen. Der Eisenbahnbau zieht eine Menge Leute Handelssperre verpflichtet hätten. 
leran. Es wird rührig gebaut. Ganz neue Stadt- Da ich kein gütliches Mitlel zur Beilegung der 
theile sind schon entstanden, die einen sehr sauberen Streitigkeiten unversucht lassen wollte, beschloß ich, 
Eidruck machen, da die Baupolizei — in Gestalt vor gewaltsamem Einschreiten Verhandlungen mit den 
be Bezirksamtsschreibers Stölzle — mmnachsichtig betheiligten Stämmen anzuknüpfen, und begab mich 
drüber wacht, daß jedes Haus ganz genau in der deshalb persönlich in das Wuri-, Budiman= und 
Joufluchtlinie steht. Es ist eine Frende, gerade hier Dibombegebiet und erregte durch mein Erscheinen 
in diesem aufblühenden Städtchen zu leben. namentlich in den Dibombedörfern Mamba, Powo 
und Nkum, welche bisher noch niemals den Gouverneur 
— oder einen Gouvernementsbeamten in ihrem Lande 
gesehen hatten, zunächst eine gewaltige Panik. Mit 
Ramerun. Hülse des gewandten Dolmetschers Metom und seines 
Ueber die in den Tagesblättern bereits ver= Vetters Fred Mokuri gelang es mir endlich, die an 
öfentlichten Depeschen hinaus sind nähere Einzelheiten der Abo-Bansengstreitigkeit betheiligten Häuptlinge 
iber die Meuterei in der Schutztruppe bisher zum Erscheinen beim Palaver zu veranlassen. 
uch nicht bekannt geworden. Die Erschienenen gestanden zu, gegen die vor 
Herrn Gouverneur Zimmerer vor drei Jahren unter- 
zeichneten Abmachungen verstoßen zu haben und hierzu 
von dem Wuri= und Dibombegebiet. hauptsächlich vom Budimanhäuptling Mfomu-Ngale 
Herr Kanzler Leist berichtet unter dem 21. No= veranlaßt zu sein. Sie versprachen für die Zukunft 
vember v. Is. Folgendes: alles Gute und meinten, sie würden auch bisher die 
Seit langer Zeit herrschte zwischen der in den in Kamerun unterzeichneten Abmachungen gehalten 
Dibombedörfern Mamba, Powo und Banseng an= haben, wenn der „governor“ oder einer seiner 
äsigen Banseng-Bevöllerung und den im Dibombe= Beamten sie einmal in ihrem Lande besucht hätte, 
dor Rkum angesiedelten Abohändlern Streit, welcher denn dann würden sie den Einflüsterungen Mfomu- 
benits zweimal durch das Gouvernement gütlich ge Ngales und Etokas nicht nachgegeben haben. Ich 
schchtet war, ohne daß jedoch dem lediglich von der stellte den erschienenen Häuptlingen für jeden ferneren 
Kiste aus gefällten Schiedsspruche seitens der strei-= Versuch der Handelssperre strenge Bestrafung in 
lenden Parteien große Bedeutung beigelegt wurde. Aussicht, indem ich ihnen die Vortheile der Freiheit 
 
	        
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