Port Elizabeth. Der Antheil der vier größeren
kapländischen Häfen an der Ausfuhr stellte sich,
wie folgt:
Ausfuhr südafrikanischer Erzengnisse mit
Ausschluß von Rohgold und Diamanten.
1891. 1892. 1893.
Werth: Werth: Werth:
Pfd. Sterl. Pfd. Sterl. Pfd. Sterl.
Kapstadtt 657 441 656 879 714 730
#t Elizabett 2 103 348 1970 759 1 008241
Fast London ...... 911733825734783993
1......... 0650 876219 829761
Sümkiche übrigen kap-
ländischen Häsen. 306 708 312 680 278243
insgesammt 4 949 880 4648 271 4614 968
Die Aussuhr der Kapkolonie, und zwar die Ge-
sammtausfuhr einschl. der Wiederausfuhr, geht nach
den folgenden Bestimmungsländern:
Werth der Ausfuhr
Bestimmungsländer. im Jahre 1893.
sd. Sterl
Großbritannien und Irland 12 401 000
britische Besitzuneg .. 63 000
Anslnd . ... 492 000
Dariinter:
Belgiens) 129 000
Deutschland 108 000
Vereinigte Staaten von Amecrika 84 000
insgesammt 12 956 000
Die Ausfuhr nach Deutschland besleht zu 80 Prozent
aus Wolle. Dann folgen dem Werthe nach: getrock-
nete Blumen und Gräser, Wein, naturwissenschaftliche
Gegenstände, Angorahaar, Straußensedern, Aloe und
Branntwein.
Diamanten gehen zum größten Theil nach Gross-
britannien. Nur ein verhältnißmäßig lleiner Theil
geht nach den Schleifereien in den Niederlanden und
Belgien.
Von der Ausfuhr Natals im Jahre 1803 iugen
nach: Prozent der
E—
Großbritannien und Irland 69, 1
britischen Besitzungen
dem Auslande
darunter Deutschland 5,2
Das Jahr 1893 ist für die am Handel der Kap-
kolonie betheiligten Kreise günstig gewesen. Die
Goldproduktion in den Vergwerken von Witwaters-
rand stieg von 1 210 864 Unzen im Vorjahre cau
1 478 473 im Jahre 1893. Dies belebte das Im-
portgeschäft. Auch war während der ersten Hälfte
des Jahres 1893 die Nachfrage nach südafrikanischen
Erzeuguissen lebhafter geworden als im Vorjahre.
Diese Nachfrage ließ allerdings in der zweiten Hälfte
des Jahres nach. Die Gründe dafür wurden in der
australischen Krisis, in dem großen Ausstande der
englischen Kohlenarbeiter, in der Ungewißheit über
*) In der Hauptsache Diamanten.
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den Ausgang der Zollreform in den Vereinigten
Staaten von Amerika und der allgemeinen Depression
auf dem Gebiete des Handels gefunden. Die Kap-
kolonie, die sich noch von der Krisis der Jahre 1889
und 1890 zu erholen hatte, hat die gegenwärtige
Depression bislang gut überstanden. Das Geschäft
ist gesund, auf kurze Kredite basirt und hält sich fern
von gewagter Spekulation. Zahlungseinstellungen
von empfindlicher Wirkung kamen nicht vor. Für die
Handelskrise der Kolonie Natal war dagegen das
Jahr 1893 mit der Ablenkung des Handels nach
den Eisenbahnen der Kapkolonie ein Jahr schwerer
Prüfung. Die Aussichten aber, welche die auf Jahre
hinaus gesicherte steigende Goldproduktion der süd-
afrikanischen Republik dem kapländischen Handel im
Allgemeinen eröffnet, läßt auch die Handelskreise
Natals mit Zuversicht der Zeit der Herstellung der
Eisenbahn Johannesburg—Charlestown entgegensehen.
Man erwartet die Fertigstellung der Bahn zum
1. Juli 1895. Soweit sich nach den bisherigen
Ergebnissen des Jahres 1894 urtheilen läßt, werden
die Erwartungen von der fortgesetzten Steigerung der
Goldproduktion durch die Thatsachen noch übertroffen
werden. In den ersten vier Monaten des Jahres
1894 wurden in den Witwatersrand-Bergwerken
635 801 Unzen gewonnen. Jede einzelne Monats-
ausbeute hat die des vorhergehenden Monats über-
troffen. Bei Annahme einer gleichmäßigen weiteren
Zunahme läßt sich die zu erwartende Jahresausbente
auf nahezu 2 Mill. Unzen beranschlagen. Die Wir-
kungen dieser sort drücken
sich bereits in der Bewegung der Aus= und Einfuhr
in den lapländischen Häsen während des ersten Tri-
mesters des Jahres 1894 aus. Die Goldausfuhr
der Monate Januar, Februar und März 1894 über-
stieg dem Werthe nach die der entsprechenden Monate
des Vorjahres in
der Kapkolonie um.
Natal um
Während in diesem Zeitraum die Waareneinfuhr
in Natal einen weiteren Rückgang von rund 60 000
Pfd. Sterl. zeigt, überstieg die Waareneinfuhr in die
Kapkolonie die des Vorjahres um 327 000 Pffd.
Sterl. Von dieser Zunahme kamen ungefähr 147000
Pfd. Sterl. auf den Transitverkehr nach der südafri-
kanischen Republik.
Die zunehmende Entwickelung des Handels der
Kapkolonie im Jahre 1893 ist aber von Erschei-
nungen begleitet gewesen, welche auf eine Vermin-
derung der Kaufkrast der ländlichen Bevölkerung in
unzweidentiger Weise hindeuten. Das Jahr 1893
brachte dem Viehzüchter in den nördlichen und östlichen
Theilen der Kapkolonie sowie im Oranje-Freistaate
nach ungewöhnlich langer Dürre große Heuschrecken-
schaaren und endlich in den Wintermonaten so un-
günstiges Wetter, daß das schlecht aus dem Sommer
gekommene Vieh ihm zahlreich zum Opser fiel. Eine
Aufnahme des Viehbestandes in der Kapkolonie, die
zu Beginn des Winters von 1893 slattfand, hat
565 000 Pfd. Sterl.
24 000 = -