Ueber den Raffee der plantage Agnelo
liegt folgendes weitere Gutachten vor:
Mannheim, den 14. Dezember 1891.
Das uns gefälligst überlassene Muster eines ost-
afrikanischen Kaffces haben wir untersucht, gebrannt
und in der Tasse probirt und können wir uns so-
wohl über das Aussehen, als die Qualität auf das
Befriedigendste äußern.
Das Musier repräsentirt einen streng reellen,
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„Euer Hochwohlgeboren sende ich unter Aus-
sprache meines ergebensten Dankes für die rasche
Uebersendung der 105 Yaundeleute die gütigst mit-
geschickte Liste nach Ausfüllung des jedem Arbeiter
gutbohnigen, egalen, grünlichen Kaffee im Werthe
von 90 bis 98 Pf. unverzollt franlo hier, wäre aber
auch noch höher zu taxiren, wenn die Farbe, die
vielleicht durch die Kälte Noth gelitten, etwas frischer
und bläulicher sein würde.
Der Kafsee breunt sich ganz gleichmäßig, sehr
schön und eignet sich sowohl für Brennzwecke als
auch zum Rohverkauf.
Was die Onalität betrifft, so ist dieselbe zwar
nicht so kräftig wie von Ceylon= und centralameri-
kanischen Sorten, dagegen ist der Geschmack von
hervorragend feinem Aroma, ähnlich wie bei den
nur noch selten vorkommenden Menadokasfees, und
hat allgemeinen Anklang gefunden.
Wir haben den Kaffee gelegentlich einige Agenten
in der Branche, die als besondere Kasfeekenner gelten,
aus der Tasse mitprobiren lassen, und lantet jedes
Urtheil dahin, daß der Geschmack vorzüglich und
theeähnlich wie bei Menadokasfee sei.
Hochachtend
gez. Conrad Haas Söhne.
HKamernn.
Verwendung von Vaündeleuten als Plantagenarbeiter.
Der Kaiserliche Gonverneur hat Ende Oltober
v. Is. dem Leiter der Plantage im Kriegsschiffshasen,
E. Friederici, 105 Yaundeleute zugesandt, welche
sich bereil erklärt hatlen, ein Jahr zu den dort ge-
botenen Bebingungen zu arbeiten.
Gouverneur schrieb dabei:
„Ich glaube, daß diese Leute bei guter Behand-
lung brauchbare Plantagenarbeiter werden, und daß
Yaunde eine regelmäßige Bezugsquelle für Plan-
tagen werden kann. — Da nach den bestehenden
Vorschriften der Regierung die Aufsicht auf die Be-
handlung der schwarzen Arbeiter obliegt, so werden
regelmäßig Regierungsorgane sich nach den Yaunde-
arbeitern umsehen. Die Auszahlung des Lohnes in
Gütern an die Arbeiter soll hier in Kamerun er-
folgen. — In das beifolgende Namensverzeichniß
der Arbeiter ist der für jeden ausgeworfene Lohn
einzutragen und bitle ich mir das so ausgefüllte
Verzeichniß seiner Zeu zurücksenden zu wollen.
Einige der Arbeiter (die drei Headleute) sprechen
etwas englisch.“
Der Kaiserliche
bewilligten Lohnes gehorsamst zurück. Die drei
Headleute erhalten 20, die erwachsenen Arbeiter 15,
die 7 Knaben 10 Mark monatlich, zahlbar in einer
deutschen Faktorei Kameruns nach Ablauf der ein-
jährigen Kontraktzeit. Es kann jedoch den sämmt-
lichen Leuten nach Ablauf je eines Vierteljahres ein
Vorschuß in der Höhe einer Monatsrate in der
Deutschen Faktorei zu Viktoria gewährt werden.
Ich habe diese überaus günstigen Bedingungen den
Leuten deshalb zugestanden, weil auch ich hosffe, daß
DMaunde dann eine regelmäßige Bezugsquelle für die
hiesige Farm wird.“
Togv.
Lientenant v. Doering hat über seine Neise nach
dem Bassa
unter dem 2. November v. Is. folgenden Bericht
erstattet:
Unter den Lasten, welche bei der Aufgabe der
Station Bismarckburg nach Misahöhe geschafft
werden sollten, befand sich auch ein kleines Faltboot.
Dieses sollte auf dem Wasserwege bis Kpandu ge-
bracht werden. Ich beschloß, den Transport desselben
zum Bassa selbst zu leiten.
Am 18. Juni d. Is. brach ich mit wenigen
Trägern auf. Ich marschirte über Perêu, wo die
Felischfrau mich natürlich wie siets wieder mit end-
losen Wünschen und Fragen aufhielt, da sie mit
ihren Palawern nicht zur Station kommen konnte.
Das Hinüberschaffen des Bootes über das Gebirge
machte zwar viel Schwierigkeiten, doch erreichten wir
glücklich, wenn auch bei strömendem NRegen, Dadiasi.
Häuptling Komlapente war, um Fetisch zu machen,
mit den Dorsältesten nicht zu Hause, und im Dorf
war nichts zu essen aufzutreiben, so daß ich aus-
Herr E. Friederici bestätigte das glückliche
Eintreffen der Leute unterm 2. November v. Is.
klingeln ließ, ich würde nach vier Tagen wieder
zurückkehren, und man solle sich zu diesem Tage mit
Lebensmitteln versehen.
Am folgenden Morgen ging es in die Landschaft
Atyuti. In Odomi machte ich einen anderthalb-
stündigen Halt, um einige Klagen anzuhören, wobei
mir ein Schaf geichenltt wurde. Als ich später den
hier Angeschuldigten in eine Strafe von 50 Mark
nahm, zahlle er dieselbe leicht in dentscher Münze.
Wir seßten unseren Marsch über Abronko nach
NiambS bei Regen fort. In Niambö kam es zu
ärgerlichen Auftrikten mit Eingeborenen, welche uns
keine Feuerstelle geben wollten, obgleich der starke
Regen ein Kochen im Freien unmöglich machte.
Unter Führung eines Banyanemannes, welcher
auf dem Wege zur Station war, um gegen das
stels wegelagerische Kedyebi zu klagen, gingen wir
durch ein Schreiben, dem wir Folgendes entnehmen: | am anderen Morgen ab. Nachdem wir eine Stunde