an der Zahl) werden ausschließlich zu Wegearbeiten
in Windhoek und dessen nächster Umgebung verwendet.
Nach Fertigstellung des Wegeneßes in Windhoek wird
mit denselben der Weg über Klein-Windhoek nach
dem Schafsfluß, der sehr schlecht ist und neuerdings
sehr viel befahren wird, in Angriff genommen werden.
Die an diesem Wege wohnenden Farmer haben
thätige Mithülfe durch Gestellung von Arbeitern und
Geldbeiträge in Aussicht gestellt.
Mit der Ausbesserung der großen Baistraße wird
in etwa ein bis zwei Monaten begonnen werden
können. An vier bis fünf Stellen sollen Sauge-
pumpen zur Aufstellung gelangen.
Der Wegebaufonds?) ist auf nahezu 1500 Mark
angewachsen. Durch weitere Beiträge der weißen
Bevölkerung in Windhoek, Otyimbingwe und am
Baiwege sowie der Hereros wird der bei Weitem
größte Theil der Ausgaben gedeckt werden können.
Feststellung der Südgrenze des Derevolandes.
Im Anschluß an seinen Bericht vom 19. Jannar
d. Is. (s. Kol. Bl. S. 164) meldet der Regierungs-
assessor v. Lindequist unter dem 26. Februar:
Bei meiner neulichen Anwesenheit in Olahandya
hat der Oberhäuptling Samuel Maharero das Grenz-
protokoll gezeichnet und sich mit dem Inhalt des-
selben völlig einverstanden erklärt.
Wie ich mich gelegentlich eines mit dem hiesigen
Distriktschef unternommenen größeren Patrouillen-
rittes längs des Seeisflusses überzeugt habe, ziehen
die Hereros weiter über die Grenzlinie dem Nosob zu.
Um den angeblich im Namalande verbreiteten
falschen Nachrichten von Unruhen im Hererolande zu
begegnen, verfehle ich nicht, ausdrücklich zu betonen,
daß sich dasselbe im vollsten Frieden befindet und
fortgesebtt das beste Einvernehmen mit der Landes-
hauptmannschaft besleht.
Togo.
Uebersicht**) über die im deutschen Schutzgebiete
von Togo ansässigen Deutschen und Fremden am
3J. Dezember 1894.
a. Nach Staatsangehörigkeit und Stand oder Gewerbe.
Staatsangehörigkeit Stand oder Gewerbe
E- #n S 7 r-
Staatsangehörigkeit 2 9 *2###
EIIIIIIIIIE
Deutsche 74 22 22 10
Engländer 4— 1 Ö 1
Franzosen 1 — 10 — —
88 20 34 23 11
4) Vergl. Deutsches Kolonialölatt 1894, S. 586.
*) Vergl. ebenda, S.
226
b. Nach Maßgabe ihres Wohnsitzes.
Staatsangehörigkeit
Woönsit
Deutsche Franzosen Engländer
Sebbb 9 — —
Klein-Popo 21 6 —
Adjido .. 5 — —
ogo 4 — —
Lome 17 4 3
**- 5 — —
9 — 1
dusa hö 1 — —
Kete —e . 2 — —
Weg Lome—Misahöh 1 — —
1
1 74 10 4
Marstkzall-Unseln.
Ueber eine Weihnachtsfeier auf den Marsball-Inseln
entnehmen wir einem kürzlich hier eingegangenen
Berichte des Landeshauptmanns Dr. Irmer das
Folgende:
Auf Einladung sämmtlicher Häuptlinge des Atolls
von Jaluit begab ich mich am 25. Dezember v. Is.
mit dem Schoner „Benak“ des Häuptlings Kabua
nach der Missionsinsel Imroj, um den von den
Eingeborenen unter Leitung des farbigen Ober-
missionars Jeremia veranstalteten Weihnachtsaufsüh-
rungen beizuwohnen. Da ich weiß, wie hoch sowohl
er wie die Häuptlinge meine Anwesenheit bei ihren
Festen schätzen, so glaubte ich auch diesmal, trotzdem
es der erste Weihnachtsfeiertag war, die Einladung
nicht ablehnen zu dürfen.
Gegen 9 Uhr am Morgen des 25. Dezember
landete die „Beuak“ auf Imroi, dessen Strand mit
unzähligen Kanus und Booten sowie einer großen
Menschenmenge — es mögen weit über 1000 Seelen
an dem Tage auf der kleinen, aber sehr sorgfältig
gepflegten Insel gewesen sein — bedeckt war. Bald
nach meiner Ankunft begannen die Aufführungen.
Die Vorwürse zu ihnen waren größtentheils der
alttestamentlichen Geschichte entnommen. So führten
unter Anderem die Häuptlinge Kabua und Kala den
Kampf Simsons und der Juden mit den Philistern
auf. Die Waffentänze wurden mit großem Geschick
und Sicherheit aufgeführt, und man hatte dabei Ge-
legenhcit, die ganze Wildheit, wie sie in jedem Südsee-
insulaner steckt, in der Hitze des Kampfspiels anzu-
staunen. Ein nervöses Zittern durchlief die Muskeln
der Körper, und die Augen, in denen man nur noch
das Weiße sah, erhielten einen unheimlichen Glanz.
Die Frauen, die namentlich ihr prächtiges schwarzes
Haar sehr geschmackvoll mit Kränzen und Blumen
geschmückt hatten, betheiligten sich bei den Spielen
durch Absingung von Kirchenliedern nach deutschen
volksthümlichen Melodien, wie „Alles neu, macht der