Full text: Deutsches Kolonialblatt. VI. Jahrgang, 1895. (6)

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gigen Litteratur auf das Wesentlichstc vermehrt und R. Bittrolff: Der Krieg in Deussch= Sübwestafritg. 
S. 8 
sast neu gestaltet. 
In das volkswirthschaftliche Gebiet führen die 
Aussähe des Professors Dr. Warschauer-Berlin 
über „Louis Blanc und den Socialismus in Frank- 
reich" sowie von Pasquale Fiori-Neapel „Der 
Staat und die Rechte der Menschen“. 
Reichhaltig ist auch die Abtheilung des Buches 
über Gesetzgebung ausgestaltet, da sie uns mit Rechts- 
instituntionen Griechenlands, Kroatien-Slavoniens, 
Kanadas und Venezueclas bekannt macht. 
In dem Abschnitt über Litleratur muß besonders 
eine Kritik des Obergerichtsrathes Dr. Shek zu 
Sarajewo, des namhasten Kenners monlenegrinischen 
und islamitischen Rechts, hervorgehoben werden. 
Anknüpsend an ein Werk von Arslanian über das 
Grundeigenthum in der Türkei entwickelt er die eigen- 
artigen und schwierigen, bisher vielfach mißverstan- 
denen Verhältnisse des Immobiliarbesitzes im Osma- 
nischen Reiche, ein erheblicher Fortschritt zur Kenntniß 
des moslemischen Rechtes. 
Nach dem Gebotenen lamm man der II. Abthei- 
lung des Jahrbuches, welche gegen Ende des Jahres 
erscheinen wird, mit berechtigten Erwartungen ent- 
gegensehen. 
Die Freunde der kolonialen Sache aber wird es 
besonders interessiren, daß die Vereinigung auch 
die ethnologische Jurisprudenz in ihr Arbeitsgebiet 
aufgenommen hat und bereits eine Anzahl der be- 
rufensten Vertreter dieses Zweiges der Rechtsver- 
gleichung an die praltische Lösung der Ausgabe ge- 
treien ist, Material zu sammeln und Entwirfe 
auszuarbeiten, welche einer kolonialen Gesetzgebung 
als Grundlage zu dienen vermögen. 
  
Karlsruhe 1895. Reiff. 52 
Die kleinc, mit einer Uebersichtskarte ausgesiallete 
Schrift ist auf Grund des an verschiedenen Stellen 
veröffentlichten amtlichen Materials abgefaßt. Sie 
ist durchaus objektiv gehalten und beweist eine rich- 
tige Würdigung der Verhältnisse und der geschilderten 
Ereignisse. Jeder Leser gewinnt daher hier ein 
vollständiges und klares Bild der langwierigen und 
schweren Kämpse, welche die deutschen Truppen in 
Südwestafrika auszusechten gehabt haben. Jedem 
Kolonialfreunde ist das Schristchen beslens zu empfeh- 
len. Die Kreise, welche den überseeischen Unter- 
nehmungen ablehnend gegenüberstehen, können aus 
ihm in recht llarer Weise ersehen, mit welchen 
Schwierigkeiten die koloniale Arbeit zu lämpsen hat. 
Dr. E. Steinbach: Die Marshall-Inseln und ihre 
Bewohner. Vechandlungen der Gesellschaft für 
Erdkunde. 1895. Nr. 6 
Der Verfasser des vorlicgenden Aussatzes hat 
drei Jahre lang als Regierungsarzt auf den Marshall-= 
Inselu gelebt und seinen Aufenthalt dazu benußt, 
über dieses wenig bekannte kleinste deutsche Schutz= 
gebiet reichliche Nachrichten zu sammeln. Uleber 
natürliche Beschaffenhcit der Inselu, ihre Erzeugnisse, 
Silten und Gebräuche der Eingeborenen sowie über 
die Erfolge der deutschen Schutherrschaft findet der 
Leser hier erschöpfende und interessante Auskünfte. 
  
Schiffsbewegungen. 
(Die Zeit vor dem Orte bedeutet die Anlunst, hinter dem Orle die Abfahrt des Schisses.) 
„Bussard“ 23/4. Apia. 
„Condor"“ 28/6. Delagoabai. 
„Cormoran“ 
„Falke“ 
(Poststation: 
####### 
dann Kamernn.) 
M. S. „Sceadler“ 31/5. Sansibar. 
M. S. „Sperber“ 19/5. Kamerun. 
XT 
Ss 
„Hyäne“ 22/6. Kapstadt 18,7. — Mossamedes. 
M. Vermessungsschiff „Möwe“ 17/3. Sydney 15/6. — Marshall-Inseln. 
(Poststation: 
(Poststation: Kamerun.) 
Hospostamt.) 
(Poststation: 
27,6. Delagoabai 5/7. — Sohchellen. 
25/4. Sydney 4/7. — Apia (Poststation: 
Natal.) 
(Poststalion: Hofpostamt.) 
Hospostamt.) 
(Poststalion: bis 19/7. St. Paul de Loanda, 
(Poststation: Matupi.) 
Sansibar.) 
Ablösungstransporte: 
Neicheposthampr „Darmstadt“ des Norddeutschen Lloyd mt dem Ablösungstransport für: 
S. „Bussard“ — ganze Besatzung —, S. Mm 
Apia 15/6. — Syoney 29/6. — Bremerhaven. 
S 
S. „Falke" —. ganze Besatzung; 
Derkehrs-Tachrichten. 
Die von der General Steam Navigation Company vor einiger Zeit eingerichtete Westafrikalinie 
hat sich so wenig bezahlt gemacht, daß die Gesellschaft durch Rundschreiben vom 8. Juni mitgetheilt hat, 
daß sie keine weileren Fahrten nach Westafrika ausführen wird.
	        
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