haben auch gewöhnlich Fensterluken, die mit Läden
versehen sind. Die Thür des Hauses wird bei den
Negerhütten meistens aus einem aus Palmrippen zu-
sammengefügten Vorsetzer des Nachts verschlossen. In
den Häusern findet man in einer Ecke die Kalabassen
sowie sonstige Hausgeräthe stehen, während nicht
selten an den Wänden Fetischamulette aus Kauri-
muscheln oder sonstigen Gegenständen hängen. Häufig
wird auch das Dach tiefer über die Seitenwände
heruntergebaut und durch Stützen gehalten, welches
dann dem Bewohner einen schattigen Vorraum, bei
seinem Aufenthalt im Freien, gewährt. Die Feuer-
stätte liegt vor dem Hause und besteht häufig nur
aus drei Steinen oder, besser hergestellt, aus einem
kleinen Thonring, der ¼ m hoch ist und an einer
Seite zum Einwurf des Holzes eine Oeffnung hat,
auf welchem oben der betreffende Kochtopf steht.
In jedem Gehöft befindet sich ebenfalls ein höl-
zerner Trog, aus einem Stück gezimmert, in dem
vor den Mahlzeiten der Yams sowie Kassava zu
einem Brei gestampft werden.
In den nicht wasserarmen Gegenden ist meistens
ein kleiner, durch einen Zaun abgetrennter Platz am
Hause, der als Waschraum dient. Oft sieht man
auch kleine Behälter aus Knüppelholz hergestellt für
Schweine oder sonstige Hausthiere. Kornspeicher
stehen in diesen Gegenden auf einem Unterbau von
mehreren Pfählen und auf denselben befindet sich der
eigentliche Behälter aus Lehm errichtet, meistens von
einem Grasdach eingedeckt.
In ölreichen Gegenden findet man auch sehr
häufig runde Löcher, welche mit Steinen ausgepflastert
sind und ungefähr einen Durchmesser von 1½ m
besitzen; sie dienen zur Bereitung des rohen Palmöls,
indem die Palmkerne darin zu einem Brei zerstampft
werden.
Zwei bis drei, auch vier Häuser bilden ein Ge-
höft, dessen Zwischenräume häufig von einem Zaun
aus zusammengefügten Palmrippen umgeben werden
Die Dörfer sind meistens zusammengebaut und mit
kleinen winkeligen Straßen versehen, in der Mitte
mit einem Marktplatz, welchen meist große Bäume
beschatten. Häufig finden sich auf ihm auch pri-
mitive Bänke aus Baumstämmen, denen als Rücken-
lehne eine andere Stange, gehalten von zwei Pfählen,
dient. Oft sind auch unter einem Schattendache all-
gemeine Reiben zum Zerkleinern des Korns vor-
handen. Dieselben bestehen aus einem viereckigen
Lehmblock von ungefähr 1 m Höhe, oben mit einem
großen Stein versehen, auf dem dann das Korn durch
einen anderen Stein zerkleinert wird.
Die Dörfer haben Aborte, welche im Busch liegen
und aus einfachen Gruben mit Querhölzern bestehen.
Sie sind ein Beweis für die Reinlichkeit der Eohe-
neger.
Der hauptsächlichste Handel der Eingeborenen
nach der Küste besteht in Palmkernen sowie aus den
weiteren Gegenden auch in Palmöl; ferner werden
aus den östlichen Gegenden Felle, besonders aus
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Atakpame, nach der Küste gebracht und von weiterher
auch noch Elfenbein. Dieses sind wohl die haupt-
sächlichsten Ausfuhrprodukte, welche das Land erzeugt.
Natürlich besteht der Handel zum eigenen Gebrauch
in den schon angeführten Produkten des Landes selbst.
Ebenso wird ein reger Handelsverkehr von eingebo-
renen Händlern mit europsischen Zeugen, Pulver,
Gewehren gegen Austausch der eigenen Produkte
unterhalten.
Als Münze kursirt das englische, wie jetzt auch
erfreulicherweise mehr das deutsche Geld; weiter im
Innern wird noch hauptsächlich die Kaurimuschel als
Scheidemünze gebraucht.
Die Nahrung der Eingeborenen an der Küste
besteht hauptsächlich aus Fischen, welche sowohl ge-
braten als in getrocknetem Zustande genossen sowie
zu Sancen verarbeitet, mit dem Fleische von Ziegen
oder Schafen gegessen werden. Ferner wird das
Mehl der Kassava sowie in den yamsreichen Gegen-
den der Yams in Behältern mit Wasser zu einem
Brei gestampft. Er ist die eigentliche Speise der
Eingeborenen. Er wird von ihnen als Fufu
bezeichnet und mit Kräutersaucen sowie auch zum
Fleisch als Hauptnahrung genossen. In wildreichen
Gegenden dient auch in der Sonne getrocknetes An-
tilopenfleisch als Nahrung. Alle Speisen werden
mit dem unvermeidlichen Pfefser zubereitet.
Der Schmuck der Frauen besteht in mehreren
Perlenketten, die um den Hals getragen werden,
ferner werden die Oberarme mit Perlenschnüren oder
sonstigen rothen Bändern sowie das Bein unterhalb
des Kuies gewissermaßen durch Perlenschnüre ab-
geschnürt. Aermere Leute tragen auch diese Schmuck-
gegenstände, aber aus verschiedenen bunten Gras-
halmen, die zu einer Kette vereinigt sind. Häufig
werden namentlich von reichen Frauen eingeführte
Ketten aus Silber oder Armbänder, auch Messing-
ringe unterhalb des Knöchels getragen, welche frei
auf dem Fuß aufliegen. Die Kaurimuscheln werden
hauptsächlich zum Schmuck von den Fetischfrauen
verwandt. Oft bemalen sich auch zum Schmucke
bei feierlichen Gelegenheiten Frauen sowie Mädchen
mit einer hellbraunen Erdfarbe.
Die Haartracht der Frauen besteht bei der ärmeren
Klasse meistens aus einem kurz geschorenen Haar,
da fast sämmtliche Gegenstände auf dem Kopf ge-
tragen werden. Die reichen Frauen dagegen be-
schäftigen sich des Tages hauptsächlich mit ihrer
Frisur. Diese ist sehr mannigfaltig gestaltet; das
Haar wird zu Hörnern oder Krone zu den eigen-
thümlichsten Gebilden vereinigt, welche meistens von
einem kleinen Kopftuch aus Stoff oder Seide um-
schlungen sind.
Die heirathsfähigen Damen des Landes sind
außer dem vorher genannten Schmuck der Frauen
nur mit einer grellleuchtenden Perlenschnur, roth,
gelb oder blau, bekleidet, an welcher ein kleines
Schamtuch, häufig von rother Farbe, vorn und hinten
von der besagten Rosette ausgehend, befestigt ist.