Kratji im Togogebiete folgende Gegenstände zur
Verfügung gestellt:
7 Säugethiere in Alkohol,
2 Vogelbälge,
44 Reptilien und Amphibien,
4 Schnmetterlinge,
2 Raupen,
8 Orthopteren,
2 Fliegen,
1 Tausendfüßler,
8 Skorpione.
Die Konservirung der Thiere war gut. Von
den Säugethieren waren zwei Arten für den Bezirk
von Kratik früher nicht bekannt. Wenn auch die
übrigen Thierarten schon durch frühere Sammlungen
hierher gelangt waren, so waren sie als gute Ersatz-
stücke doch recht willkommen.
Deutfsch-Südwestafrika.
Die sanitären Maßnahmen gegen die Rinderpest
in Südwestafrika.
Einem Berichte des Stabsarztes Dr. Kohlstock
entnehmen wir folgenden Auszug:
Windhoek, den 11. September 1897.
In der Zeit kurz vor meiner Abreise aus der
Kapkolonie erfuhr ich, daß unter Herden, die ein-
wandsfrei mit guter Galle geimpft worden waren,
30 bis 60 Tage nach der Impfung Rinderpest auf-
getreten sei.
Ich impfte darauf sofort Kontrolthiere der vor
drei Monaten von Herrn Geheimrath Koch auf
Farm Susanna mit grüner Galle geimpften Herde
mit Rinderpestblut nach. Dieselben blieben gesund
und zeigten damit, daß die bei ihnen gebrauchte Galle
mindestens für drei Monate Immunität erzeugt hatte.
Trotzdem gaben mir inzwischen zugegangene Mitthei-
lungen Anlaß zu ernsten Bedenken über die Dauer
der reinen Gallenimmunität und brachten mich zu
der Annahme, daß die immunisirende Kraft und
Wirkungsdauer auch guter Gallen verschieden sei.
ch beschloß, für jede einzelne Gallenimpfung in
Deutsch-Südwestafmika mich zunächst durch Kontrol-
impfungen zu sichern, d. h. jede verimpfte Galle durch
Blutinfektion mit derselben geimpfter Kontrolthiere
zu prüfen.
Nachdem ich am 27. Mai mit einer praktisch-
wissenschaftlichen Ausrüstung in Swakopmund einge-
troffen und am 30. Mai von dort abgeritten war,
konnte ich bereits am 3. Juni in Madderfontein den
ersten Rinderpestfall feststellen und meiner Begleitung
demonstriren, sowie die nöthigen Isolirungen der dort
stehenden 25 Gespanne mit Berücksichtigung der
Wasserstellen vornehmen. Dadurch und durch die später
ersolgende Impfung ist der größte Theil der Ge-
spanme gerettet worden.
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Nachdem ich vom 6. bis 8. Juni in Pottmine
bei Tsaobis die ersten Gallenentnahmen und Gallen-
impfungen gemacht, diese sowie die Entnahme und
Zubereltung von Rinderpestblut für Blutkontrol-
impfung demonstrirt sowie eine Gallengewinnungs-=
station eingerichtet und Herrn Stabsarzt Dr. Lübbert
unterstellt hatte, konnte ich auf Veranlassung des vom
Herrn Landeshauptmann mir entgegengesandten Re-
gierungsvertreters, des stellvertretenden Landeshaupt-
manns Herrn Regierungsraths v. Lin dequist, be-
reits am 9. Juni den Einwohnern Otyimbingwes
ihre Abneigung gegen die Impfung in längerer
Auseinandersetzung nehmen und darauf sofort in
Otyimbingwe mit dem Impfgeschäft sowie der weiteren
Ausbildung von Impfern beginnen. Zu der zuver-
lässigen Ausbildung eines Impfers in Gallenentnahme,
Diagnose auf Rinderpest durch Obduktion und Impf-
technik einschließlich Temperaturmessung genügten
durchschnittlich zwei Tage. Die besten Impfer stellten,
wie ich bei dieser Gelegenheit gleich allgemein be-
merken will, die Lazarethgehülfen der Schutztruppe
sowie die zur Pollzei abkommandirten Angehörigen
derselben. Unter den am Impfgeschäft betheiligten
Ansiedlern zeichneten sich wiederum diejenigen, welche
früher der Schutztruppe angehört hatten, aus. Da-
neben verdienen anerkennende Erwähnung die Lelstun-
gen des Herrn Oberinspektors Schlettwein von der
Deutschen Kolonial-Gesellschaft für Südwestafrika.
Ohne das vorzügliche Impfpersonal, welches die
Kaiserliche Schutztruppe geliefert hat, wäre der er-
reichte Erfolg nicht möglich gewesen. Besonders
dankbar anzuerkenmen ist auch die Unterstützung des
Herrn Stabsarztes Dr. Sobotta, der nicht nur
durch eigene mikroskopische Gallenuntersuchung das
Impfgeschäft im Bezirk Windhoek gesichert, sondern
auch Laien in der mikroskopischen Gallenuntersuchung
ausgebildet hat.
Am 13. Juni führte ich die erste Kontrolimpfung
von vier der Firma Hälbich gehörigen, am 3. Juni
mit Rinderpestgalle vom Herrn Oberlandmesser
Dürrling geimpften Kühen aus. Die Thiere er-
hielten je 2 cem Rinderpestblut und sind bis heute
gesund geblieben.
Am 14. Juni verließ ich Otyimbingwe, organi-
sirte in Quaipütz, Sneyrevier und Großbarmen die
Impfung der dort stehenden Ochsen und traf am
16. Junt in Otyiseva wieder mit dem mir von
Otpimbingwe aus vorausgeeilten Herrn Reglerungs-
rath v. Lindequist zusammen. Derselbe ritt mit mir
die in Otyiseva und Umgegend bis Windhoek stehen-
den, zum Theil geimpften, zum Theil in der Impfung
begriffenen Gespanne und Viehposten ab. Ich hatte
schon bei dieser Inspizirung Gelegenheit, die im
Bezirk Windhoek von dem Herrn Bezirkshauptmann
getroffenen und bereits vom besten Erfolge gekrönten
Maßnahmen kennen zu lernen.
Bei der Revision der geimpften Rinder erfuhr
ich wiederum, daß vier Wochen nach der Impfung
mit angeblich guter Galle geimpfte Thiere an Rin-