Full text: Deutsches Kolonialblatt. X. Jahrgang, 1899. (10)

In Herbertshöhe: 
an Pferden: 6 Hengste; 
an Rindvieh: 21 Stiere, 
8 Zugochsen — 71 Hãupter. 
In Erimahafen: 
an Rindvieh: 9 Zugochsen, 1 Kuh, 1 Kalb 
— 11 Heäupter. 
Gesammtbestand: 35 Pferde, 238 Häupter 
Nindvieh. 
Arbeiterverhältnisse. Der Bestand an far- 
bigen Arbeitern war am 31. Juli 1898, bis zu 
welchem Datum die Stationsberichte reichen, folgender: 
1. In Stephans- 
ort 
  
Chi= Ja= Jav. Me= zu- 
a) Tabaks- nesen vanen Frauen lanesen sammen 
plantage 121 53 58 116 348 
b) Baumwoll- 
plantage und 
Kokosplantage — — — 278 278 
Konstantin- 
hafen — 22 — 22 
c) Erimahafen 1 14 10 20 47 
122 89 68 414 695 
2. In Seleo und 
auf den Trade- 
stationen 3 11 — 26 40 
3. In Herbertshöhe 1 1 — 706 V708 
Zusammen: 1443 Köpfe. 
Am 31. Juli 1897 war der Bestand an farbigen 
Arbeitern in Stephansort 926; er hat sich daher 
binnen Jahresfrist um 231 oder 25 pCt. vermindert, 
was in der Hauptsache auf den die Anwerbung ver- 
hindernden Verlust des Dampfers „Johann Albrecht“ 
und auf den Ablauf der Kontrakte der älteren 
chinesischen und javanischen Arbeiter zurückzuführen 
ist. Der Abgang durch Tod oder Krankheiten war 
nur gering. In Herbertshöhe, wo die „Senta“ zur 
Verfügung stand, hat sich der Arbeiterstand von 
613 Köpfen auf 708, also um 95 Köpfe = 15/ péCt., 
gehoben. 
Es mußten daher Maßnahmen getroffen werden, 
um den Unternehmungen in Kaiser Wilhelmsland 
ausreichende Arbeitskräfte von außen zuzuführen. 
Nach den neuerdings eingegangenen Nachrichten ist 
es gelungen, direkt in China 266 chinesische Kulis, 
in Singapore 46 chinesische Kulis und Tandils und 
in Samarang 84 javanische und 40 macassarische 
Kulis anzuwerben. Die angeworbenen Leute werden 
bereits im Schutzgebiet eingetroffen sein. 
Gesundheitsverhältnisse. 1. Kaiser Wil- 
helmsland. Die Leitung des ärztlichen Dienstes 
der Kompagnie in Kaiser Wilhelmsland hat vom 
August 1894 bis November 1897 in den Händen 
des Dr. med. Wendland gelegen. An seine 
Stelle ist im November 1897 Dr. Diesing ge- 
treten, der jedoch im September 1898 das Schutz- 
gebiet wieder verlassen hat. Interimistisch versieht 
seitdem die Stelle Dr. Liese, bisher Schiffsarzt 
90 
42 Zuchtkühe, 
  
des Norddeutschen Lloyd. Er soll durch Dr. Schlafke 
ersetzt werden, der mit dem Dezemberschiff die Aus- 
reise angetreten hat. 
In dem Halbjahrsbericht für die Zeit vom 
1. Oktober 1897 bis 31. März 1898 heißt es be- 
züglich der farbigen Arbeiter: 
Zur Behandlung im Hospital in Stephansort 
kamen: 
  
  
  
  
1 — s ;« l d 
Chi- Ja- Mela- e- erp egungs- 
Im Monat nesen, ranen nesen sont m— 8- * 
r D! ! gesammt" Kopf 
Oktobeer 29 41 84 1036. 123 
November 25 32 1 72 1150 15·9 
Dezember 5 16 20 41 792 19.3 
Januun5 22 32 59 576 29-8 
Februr 9 26 42 590 140 
März 3 9 39 51 527 103 
4110 180 349 4671 134 
  
  
Von diesen Erkrankungen waren äußere bezw. 
chirurgische bei Chinesen 37, Javanen 71, Mela- 
nesen 138, insgesammt 246 oder 70,5 pCt. aller 
Erkrankungen. Der Rest entfiel auf innere, Augen- 
und Ohrenkrankheiten. 
Die verschiedene Widerstandsfähigkeit der Rassen 
drückt sich in folgenden Zahlen aus: Die 49 Er- 
krankungen der Chmesen entsprachen einem Prozent- 
sotz von 20,5 jährlich, die 110 Fälle bei den Ja- 
vanen von 26 péCt., die 190 der Melanesen von 
28 pCt. der Gesammtfälle. 
Das Resultat der ärztlichen Behandlung zeigt 
folgende Tabelle: 
  
  
  
  
Chi= Ja- Mela- set Vropnwaht 
nesen vanen nesen zahl Behandelten 
. s s 
Geheitt....455102«182329 943 
In die Hei- 
math ent- 
lassen 2 8. — 10 2.85 
Gestorben 2 — 8 10 2,85 
4 110 190 349 100 
  
Bei einem durchschnittlichen Arbeiterbestand von 
750 Manmn ergiebt das eine Sterblichkeitsziffer von 
26 pro Tausend in einem Jahre. 
Die vorstehenden Zahlen zeigen zur Evidenz, 
daß in dem Halbjahre eine stetig fortschreitende 
Besserung des Gesundheitszustandes unter den Far- 
bigen eingetreten ist. Nur in den Monaten No- 
vember 1897 und Februar 1898 zeigt sich ein 
geringes Wiederanstcigen der Zahl der Erkrankungen 
bezw. der Verpflegungstage. Es ist dies darauf 
zurückzuführen, daß im ersteren Falle zur angegebenen 
Zeit das neu zu bestellende Tabaksfeld vom Busch 
gesäubert wurde, eine Arbeit, welche regelmäßig 
häufigere Verletzungen, namentlich der unteren Ex-
	        
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