uns zuthunlich zu machen. Diese Besuche wurden
mir immer lieber, und ich durfte merken, daß mich
jeder Tag etwas vorwärts brachte.
eben über Manches noch gar nicht sprechen. Zu meiner
großen Freude brachten diese Besuche auch so manches
noch unentdeckte oder doch dunkle sprachliche Material,
so z. B. die Form für die irreale (nur gedachte) Be-
dingung, die bei Bejahung und Verneinung verschie-
den lautet, Wörter für „,weil“, „damit“, „denn
als“ #½#
Deutsch-Ostafrika (Nyassa). Wie das Missions-
blatt der Brüdergemeinde meldet, besuchten der stell-
vertretende Gouverneur Major v. Natzmer mit dem
Bezirksamtmann v. Elpons und bald darauf auch
die Leiter der Expedition, die den deutschen Dampfer
zum Tanganyikasee transportiren, die Station der
Brüdergemeinde zu Rungue im Nyassalande. Die
Missionare Meyer und Zickmantel haben eine
Untersuchungsreise betreffs der geplanten Nyikastation
angetreten.
Dem „Evangelischen gesdenbaten- (Basler Mission)
entnehmen wir, daß Missionar Bohner aus Kamerun
voraussichtlich für längere Zeit in der Heimath
(Lörrach) bleiben wird und zum Reiseprediger für
die Kamerunmission bestimmt ist.
Mit dem Dampfer „Adolph Woermann" sind im
Auftrage der Baseler Mission nach Kamerun Missio-
nar Lauffer und Frau am 10. Februar, ebenso wie
der Priester Haarpaintner und die Hülfsmissionare
Stadlin und Schlitz von der Kongregation der
Pallotiner abgereist.
Verschiedene Nachrichten aus „Kreuz und
Schwert“:
Die Väter vom hl. Herzen Jesu in Hiltrup bei
Münster haben die Genehmigung zur Begründung
einer Schwesternniederlassung erhalten. Aus der-
selben sollen Missionsschwestern für die Südsee her-
vorgehen.
Die Trappistinnen werden im Verein mit den
Vätern vom hl. Geist, die keine eigene Schwestern-
Kongregation haben, ihre Missionsthätigkeit auf
Deutsch-Ostafrika erstrecken.
Am 30. November v. Is. ist in Kribi (Kamerun)
der Laienbruder Franz Seidel von der Pallotiner=
mission gestorben.
Wie wir dem „Monatsblatt“ der Bremer Nord-
deutschen Missionsgesellschaft entnehmen, ist die dieser
Gesellschaft angehörende Missionarin Fräulein Maria
Tolch im Begriff, nach Togo zurückzukehren, um in
Ho Frau Knüsli und Fräulein Hörz zu helfen.
Aus Ho ist ein von Frau Knüsli geschriebener
Jahresbericht eingegangen. Danach zählte die von
ihr geleitete Anstalt am Jahresschluß 22 Zöglinge,
und zur Tagesschule kamen 28 Mädchen.
201
Freilich kann ich
Leider hat es unter den jungen eingeborenen Lehr-
gehülfinnen viel Wechsel gegeben. Auch unter den
europäischen Arbeiterinnen fand ein Wechsel statt.
Fräulein Hörz kam im Februar, um an Stelle des
zur Erholung heimkehrenden Fräuleins Tolch an
der Anstalt zu helfen. Zunächst mußte sie sich in
die Sprache einleben und übernahm die Leitung des
Handarbeitunterrichts und die Beausfsichtigung der
Wäsche.
Ist es schon für das Gedeihen der Schule nicht
günstig, wenn die Mehrzahl der Unterrichtenden
Neulinge sind, so wurden die Fortschritte der Schü-
lerinnen in diesem Jahre auch noch durch mancherlei
Krankheit beeinträchtigt. So ist es wohl erklärlich,
daß am Jahresschluß die jüngeren Klassen etwas
hinter den vorjährigen zurückgeblieben waren, doch
zeigte die Schulprüfung vor Weihnachten, daß ihre
Fortschritte den Verhältnissen gemäß befriedigende
waren.
Mit dankbarer Freude begrüßten wir es, daß
wir im November in unser neues Heim übersiedeln
durften. Von den fünf Zimmern der heißen, aber
luftigen Kapellenwohnung wurden zwei für die erste
und zweite Klasse eingerichtet. Die dritte und vierte
Klasse sind in den beiden Zimmern des unmittelbar
mit dem Hauptgebäude verbundenen Mädchenhauses
untergebracht. Diese beiden freundlichen Räume
dienen außerhalb der Schulzeit den Anstaltszöglingen
als Wohnung. Auch die Sonntagsschule ist in diese
Räume verlegt.
In derselben Nummer des „Monatsblattes“ lesen
wir: Am 6. April hoffen wir nochmals einen solchen
Abschiedsabend im Gewerbehaus zu veranstalten für
die Geschwister Oßwald, die nach Lome zurückkehren,
um dort die zur Erholung heimkehrenden Geschwister
Däuble abzulösen. Mit ihnen werden die beiden
Epheer, Theofil Aseni und Gebhard Mensa, zurück-
reisen, die, nachdem sie drei Jahre in Westheim ge-
wesen sind, im letzten Winter sich noch mit Buch-
drucken und Buchbinden beschäftigt haben. Hoffentlich
kommt über kurz oder lang die Zeit, daß wir im
Eohelande eine ordentliche Presse aufstellen können.
Den „Rheinischen Missionsberichten“ entnehmen
wir folgende Mittheilungen aus Deutsch -Südwest-
afrika: Das Reservat Rietmond (zu Gibeon gehörig)
ist jetzt von der deutschen Reichsregierung genehmigt.
Danach sind die (näher begrenzten) Plätze Rietmond
und Kalkfontein zum unveräußerlichen Eigenthum des
Witbooistammes erklärt worden. Durch Vertrag des
stellvertretenden Präses der Namamission, Missionars
Judt, mit Hendrik Witbooi vom 24. August 1898,
bestätigt durch Gouverneur Leutwein unter dem
8. Oktober, ist zugleich der Rheinischen Missions-
gesellschaft für die Dauer von zunächst 70 Jahren
das Recht eingeräumt, sich innerhalb des Gebietes
mit ihren Angehörigen an beliebigen Stellen nieder-
zulassen und nach ihrem Ermessen alle Einrichtungen
und Anlagen zu schaffen, die das Wohl der Einge-