zur Bestimmung, und wir erhalten dadurch statt der
vagen Angaben der bisherigen Reisenden eine sichere
Unterlage, um daraus Schlüsse nicht nur auf die
Vegetation, sondern auch auf die Klimatologie Uhehes
ziehen zu können. Frau Hauptmann Prince ge—
bührt der lebhafteste Dank.
h) 80 Nummern vortrefflich präparirter Pflanzen
durch Herrn F. Thomas aus dem Witulande.
Stammt die Kollektion auch nicht aus dem deutschen
Schutzgebiete selbst, so giebt sie doch interessante Auf-
schlüsse über die Verbreitung vieler diesem angehöriger
Charakterpflanzen nach Norden.
3. Museums= und zu technischer Prüfung
bestimmte Gegenstände:
a) Früchte, theils getrocknet, theils in Spiritus,
liefen ein durch Gouvernementsgärtner Hedde in
Dar-es-Saläm, Deistel in Victoria, Eunike in
Kamerun, Frau Dr. Kummer in Mguelo und Herrn
Walther Goetze aus Kilossa.
b) Gummi= und Kinoproben aus Ostafrika durch
die Herren Regierungsrath Dr. Stuhlmann, Hedde
und die Versuchsstation Kwai.
c) Holz des Mgoa-Kautschukbaumes und der
Mtobweliane (Strophantus), Holz und Bast des
Mzuebaumes und Bast der Raphiapalme durch
Herrn Hedde.
d) Ein Sack Farbrinde von Acacia Perrotti
Warb. durch das Kaiserliche Gouvernement für
Deutsch-Ostafrika.
e) Eine Probe Euphorbienkautschuk aus dem
Hererolande durch Herrn Landwirth Dinter.
f) 13 Holzproben, begleitet von dazugehörigem
Herbarmaterial, durch Herrn Plantagenleiter Scholz
von der Friedrich Hoffmann-Pflanzung in Useguha.
Die hauptsächlichsten Steppenbäume des ostafrikanischen
Küstenlandes, die alle bestimmt werden konnten, sind
in der Sammlung vertreten und machten manchen
noch bestehenden Unsicherheiten ein Ende.
Ergänzend sei hinzugefügt, daß die botanische
Centralstelle durch die Freundlichkeit des Direktors
Prof. Dr. Sadebeck in den Besitz von 1500 Dou-
bletten einer im botanischen Museum zu Hamburg
aufbewahrten Sammlung getrockneter Pflanzen aus
Kamerun gelangt ist, der sich noch 500 Nummern
aus Liberia sowie ein in gleicher Vollständigkeit noch
nicht hierher gelangtes Spiritusmaterial von Blüthen
und Früchten beigesellen. Die Sammlung, von Herrn
Plantagenleiter M. Dinklage zusammengebracht und
überwiesen, ist von der größten wissenschaftlichen Be-
deutung und verräth eine seltene Sachkenntniß.
Ueber Kickxin-Rautschnk.")
Von Dr. Robert Henriques.
Vor kurzer Zeit**) hat Herr Dr. Preuß über
das das Auffinden der „echten“ Kickxia africana Bentb.
—2 Aus der „Gummi-Zeitung“ Nr. 26, 1899.
*# ) „Tropenpflanzer“ 1899, S. 65.
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——
im deutschen Schutzgebiete, und zwar im Kameruner
Hinterlande, berichten können.
Unterm 3. Januar d. Is. ging eine Flasche mit
dieser Milch von Kamerun aus an mich ab, die in-
zwischen in meinen Besitz und zur genauen chemischen
Untersuchung gekommen ist.
Das Muster füllte zu etwa drei Vierteln eine
gewöhnliche Weinflasche und stellte eine leichtbeweg-
liche, rein weiße Flüssigkeit dar, in der eine große
Kugel freiwillig koagulirten Kautschuks schwamm. Die
Letztere wurde nach dem Zertrümmern des Gefäßes
von der Milch getrennt, nach Möglichkeit ausgedrückt,
dann mit Wasser gut abgespült und oberflächlich ab-
getrocknet. Das Gewicht der so isolirten feuchten
Masse betrug 102 g. Durch vorsichtiges Trocknen
einer kleinen Durchschnittsprobe bei 100° wurde der
Wassergehalt dieser Masse bestimmt und festgestellt,
daß dieselbe ein Trockengewicht von 57 g besaß. Die
Farbe des wasserhaltigen Klumpens war eine rein
weiße, der ursprünglichen Milch völlig ähnliche, wo-
gegen der wasserfreie Kautschuk eine intensiv braune
Farbe zeigt. Dementsprechend umhüllte sich auch
der Kautschukball beim freiwilligen Trocknen an der
Luft rasch mit einer schmutzigbraunen Kruste. In
der wasserfreien Substanz wurde durch Extraktion
mit Aceton der Gehalt an Kautschukharzen bestimmt
und zu 3.78 pCt. gefunden. Diesem geringen Harz-
gehalt entsprechend zeigte der Kickxia-Kautschuk
große Elastizität und „Nervigkeit“, ohne dagegen im
Geringsten klebrig zu sein. Er stellt sich hierin dem
besten Rohkautschuk zur Seite. Das Volumen der
abgegossenen Milch, die noch sehr stark nach dem an
Ort und Stelle zugesetzten Salmiakgeist roch, betrug
350 cem und zeigte das spezifische Gewicht 0,987.
Aus 25 com derselben ließen sich 7,2 g feuchter
— 4,64 g gewaschener und getrockneter Kautschuk ge-
winnen, dessen Harzgehalt sich zu 3,29 p#Ct. ergab. Es
waren also in der ganzen Sendung 57—+ 65= 122 8
wasserfreier, gewaschener Kautschuk, entsprechend etwa
150 g einer verhältnißmäßig reinen Handelswaare,
enthalten. Das Volumen der frischen, unkoagulirten
Flüssigkeit mag 450 bis 500 cem betragen haben. Da
nun Preuß nach seiner Angabe der Milch etwa
15 pCt. Salmiakgeist zugefügt hat, so entspricht obige
Menge etwa 400 cem Milch, die hiernach einen
Kautschukgehalt von rund 31 péCt. besessen hat.
In ihren Koagulationsverhältnissen zeigte sich die
Kickxia-Milch von allen Kautschukmilchsorten, die
ich bisher unter den Händen hatte, recht verschieden.
Während diese theils bei Säurezusatz, theils nach
dem Versetzen mit Salzlösung in der Kälte momentan
koagulirten, blieb die Kickxia-Milch hierbei völlig
unverändert, und erst beim Erhitzen auf höhere
Temperatur trat — mit und auch ohne Zusatz von
Reagentien — eine allmähliche Abscheidung von
Kautschuk ein. Erwärmte man die Milch in einer
Schale auf dem Wasserbad, so bedeckte sie sich an
der Oberfläche alsbald mit Fäden und Häuten von
Kautschuk, der sich aber nur hier an der Berührungs-