Full text: Deutsches Kolonialblatt. XII. Jahrgang, 1901. (12)

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nahmen durch Verkauf von Produkten an der Küste werthen Erlös aus seinen Anpflanzungen erzielen, 
gehabt. Es liegt dies einmal an der Vielseitigkeit da dieselben weniger vielseitig sind und sich natur- 
ihrer Versuchsaufgaben, die sich nicht nur auf euro= gemäß auf die Sachen beschränken, die nach den 
päische Landwirthschaft und Obstbau beschränken, Erfahrungen der Station eine Rente abwerfen, also 
sondern sich auch auf Versuche mit Tropengewächsen Gemüse, Kartoffeln und Getreide. Erst später wird 
ausdehnen und außerdem einen großen Versuchsgarten der Ansiedler zu Kaffeekulturen und event. Anlage 
und Forstkulturen in bedeutendem Umfange in sich von Weingärten übergehen. Der Ansiedler kann sich 
schließen. Außerdem ist im Jahre 1899 eine Neben= als Fachmann leicht an der Hand der Berechnungen 
station für Reiskulturen und botanisch-tropische Ver= und der Ernteergebnisse der Station Kwai eine Be- 
suche in der Steppe gegründet, die bis zum Beginn rechnung darüber machen, was er für seine eigene 
ihrer Rentabilität noch ein Jahr lang die Hälfte der Wirthschoft braucht und was er verkaufen kann. Er 
den ganzen Unternehmungen zur Verfügung stehenden wird dann zu dem Ergebniß kommen, daß er vom 
Summe für sich in Anspruch nimmt. Ferner unter= dritten Jahre ab, eine solide Grundlage seines 
hält die Station einen unverhältnißmäßig großen Unternehmens vorausgesetzt, schon nennenswerthe 
Viehstapel zur möglichsten Ausnutzung des europäischen Einnahmen haben kann. 
Zuchtviehes und verbraucht zur rationellen Ernährung (Mittheilungen über die bisherigen Ergebnisse 
desselben den größten Theil seiner wirthschaftlichen der landwirthschaftlichen Kulturen und über die 
Erxzeugnisse. Viehwirthschaft von Kwai sind im Deutschen Kolonial= 
  
  
  
  
  
Ein Ansiedler kann viel eher einen nennens= blatt vom 1. Dez. 1900, S. 898 ff., abgedruckt.) 
Usambara--Eisenbah#n. 
Bericht über die Monate Oktober bis Dezember 1900. 
A. Betrieb der Strecke Tanga— Muhesa. 
Die nachstehende Zusammenstellung der Betriebseinnahmen zeigt wiederum eine Zunahme des Verkehrs. 
  
  
  
B&BM(W 
Achs- i 
  
  
In der Zeit Personen- komnen- tiso,Lupie Pesa w Zusammen 
vom bis kilometer ilometer meter ark Pf.]Marr pf. 
A. Gegen Bezahlung: 
Einfurr 1. Oktober 1. Dezember 138770 27 125,8 46017943 13 25120. 48 B1 32 071 2. 
Ausfuhr. . 11. - 1. - 112395 5085,2 80 4964 55 6 950 80 – 
B. Ohne Bezahlung: 
Einfuhrr. Oktober 1. Dezember 81 887,8 160 8 224 53 38 114 76 46 904 40 
Ausfuirr .. - 1. - 15040 16 961,2 278 20 8789. 64 
B. Neubaustrecke Muhesa — Korogwe. l mit vieler Mühe gelang, die für den Gleisbau nöthigen 
Die nach dem letzten Berichte noch im Gange Arbeiter anzuwerben. 
befindlichen Bachverlegungen sind nunmehr vollendet. Dieser Arbeitermangel hat lediglich seinen Grund 
und die Arbeiten zur Befestigung der Böschungen an in der letzten, besonders guten Ernte, Ddie es den 
den besonders gefährdeten Stellen so weit vorge-Eingeborenen möglich macht, sich ihren Lebensunter- 
schritten, daß sie mit Beginn der großen Regenzemnt halt ohne ihrer Hände Arbeit zu schaffen. TDie 
beendet sein werden. Nur im Luengerathal stehen Grbrueelahne haben deshalb schon theilweise erhöhr 
diese Arbeiten noch aus, da das hierfür nöthige erden mußen. . 
Steinmaterial erst herangeschafft werden kann, wenn Der Gesundheitszustand » des europäischen Be- 
der Bau des Gleises bis dahin vorgeschritten ist. amtenpersonals war mittelmäßig; Todesfälle kamen 
Bei dem seit etwa Mitte Februar eingetretenen nicht vor. « , 
trockenen Wetter macht der Gleisbau gute Fortschritte, Bei den Unternehmern und ihren Arbeitern war 
wobei ihm ein reicher Vorrath an gutem Schotter= der Gesundheitszustand besser als früher. 
material sehr zu Statten kommt. 
Der Zuzug an europäischen Unternehmern und 
Handwerkern (fast ausschließlich Italiener und Grie- Kamerun. 
chen) hielt immer noch an. Es war aber meistens * · 
wenig brauchbares Personal. Dagegen trat ganz Erpedition des Generalbevollmächtigten der Gesellschaft 
wider Erwarten, obwohl mehr als tausend farbige Nordwest= Ramerun. 
Arbeiter nach Vollendung der Erdarbeiten frei wur- Der Generalbevollmächtigte der Gesellschaft Nord- 
den, gegen Mitte des Quartals ein empfindlicher west-Kamerun, Hauptmann Ramsay, hat über seine 
Mangel an farbigen Arbeitern ein, so daß es erst erste Forschungsreise im Konzessionsgebiet ausführlich
	        
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