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strichen infolge des reichlichen Regens vorzüglich ge-
nannt werden können. Heuschrecken sind nur in ge-
ringer Menge aufgetreten. Die Ermahnungen und
Belehrungen der Jumben und Waniamparas über
die Vortheile des Anbaues von Feldfrüchten in
größerer Menge, als gerade zum Lebensunterhalt des
Anbauers erforderlich, sind zum Theil auf guten
Boden gefallen, und es ist zu erwarten, daß die
reiche Ernte, welche die fleißigen Ackerbauer im Be-
richtsjahre haben werden, die Lässigen zu gleichem
Fleiße im Schambenbau bringen wird. Vorherrschend
im Bezirk ist der Anbau von Körnerfrüchten, Mohogo
und Viazi werden südlich von der Station von
Wanyamwesis und Wakimbus viel angebaut. Die
Waniaturu bauen fast ausschließlich Mawele, während
die Waramba hauptsächlich Kalanga, daneben Mtama
und Mawele bauen. Es werden von der Station
aus bei jeder Gelegenheit, auf Safari und beim
Schauri den Eingeborenen die Vortheile des Acker-
baues von Erdfrüchten gegenüber dem von Halm-
früchten im Falle einer Heuschreckenplage klar gemacht,
und es steht zu erwarten, daß von dem Angebot der
Station, Saatgut der verschiedenen Feldfrüchte mit
den Eingeborenen auszutauschen, stark Gebrauch ge-
macht werden wird.
Auf den Schamben der Station selbst werden
alle von der Kultur-Abtheilung und der Versuchs-
station Kwai gelieferten Sämereien gepflanzt und
gedeihen bei genügender Aufsicht und Pflege. Die
Versuche mit Aussaat von Reis sind mißglückt, die
mit Taboraweizen haben wenig Stroh, aber aus-
reichend Körner geliefert. Die Mangobäume der
Station haben in diesem Jahre die ersten Früchte
getragen, die Kokospalmenpflanzungen gedeihen trotz
des felsigen Bodens recht gut.
Dem Schutze des Waldes mit seiner größeren
Anzahl guter Nutzhölzer wird seitens der Station
nach wie vor besondere Aufmerksamkeit zugewendet,
das Wildbrennen hat bedeutend nachgelassen.
Im Gegensatz zu den verhältnißmäßig vieharmen
Gebieten im Süden und Südwesten der Station
steht die Viehzucht im Norden und Osten des Be-
zirks sowie in Ugogo in hoher Blüthe. Namentlich
die Wagogo und Massai wetteifern in Viehzucht.
Die Station selbst besitzt etwa 1800 Stück Großvieh,
etwa 120 Esel und 1000 Ziegen. Das Großpvieh
ist den der Station als zuverlässig bekannten Jumben
und Sultanen zum größten Theil zum Hüten über-
geben, die Jumben 2c. haben damit die Verpflichtung
übernommen, jährlich 20 bis 30 pCCt. an die Station
abzuliefern und, soweit sie an der Karawanenstraße
sitzen, durchziehende Europäerkarawanen mit Milch
zu versorgen. Dem Zustand des Viehes bei den
jährlichen Revisionen angemessen, werden an die be-
treffenden Jumben Belohnungen in Gestalt von Kuh-
kälbern gegeben, während überzählige Bullen sowie
Ochsen auf der Station zum Verkaufe verbleiben.
Tabora.
Nach den vier Haupthimmelsrichtungen si
gute Wege angelegt worden, die nur noch 1
Säuberung und Verbesserung der durch den Reg
besonders mitgenommenen Stellen bedürfen. N
Muanza werden zwei Wege angelegt, einer für r½
Trockenzeit, einer für die Regenzeit. Ersterer ist #
vier Tage kürzer; doch müssen hier noch V
besserungen vorgenommen werden.
Ein Ochsenwagen-Verkehr wurde eingerichtet; zu
Wegebau wurde das Material steis mittels Ochse
wagen befördert. Ueber den Wala wurde eine 9#
fahrbare Brücke mit Bohlenbelag gebaut.
An der Straße Kilimatinde—Tabora wurden ze
Belebung der Karawanenstraße drei Dörfer ang
siedelt, am Wala, bei Mkigwa und am Mtuon
Auch wurden an dieser Straße große Unterkunfe:
hallen für Träger errichtet, und jetzt geht die Statio
mit dem Plane um, alte Soldaten, womöglich Suda
nesen, bei diesen Unterkunftshallen anzusiedeln. Die
selben sollen den Mtamaverkauf 2c. übernehmen
überhaupt Marktgerechtigkeit erhalten und gleichzeitig
als Wegepolizei dienen. Die Station hofft auf diese
Weise, Ausschreitungen der Karawanen zu unter-
binden, die Sicherheit in der Nähe der Straße zu
befestigen und dadurch mehr Ansiedler heranzuziehen.
Der guten Wege halber befördern jetzt schon
viele Kaufleute, die Deutsch-Ostafrikanische Gesellschaft,
Araber, Inder und Eingeborene ihre Waaren mit
Eseln, doch wird sich vermuthlich demnächst der
Hauptverkehr der Straße Muanza —Tabora zu-
wenden, nachdem die englische Ugandabahn den
Victoria-Nyanza erreicht haben wird. Dadutch wird
es den hiesigen Kaufleuten ermöglicht werden, ihre
Waaren rascher und wesentlich billiger von der Küste
zu beziehen, und das Geld wird uns aus dem Lande
gezogen werden.
Viele neue Inder zogen im Laufe des Jahres
hierher, auch ein Grieche. Die Deutsch-Ostafrikanische
Gesellschaft übernahm das Schumannsche Geschäft;
Schumann selbst ging nach Ujiji.
Der Viehstand im Bezirke ist ein guter; don
Seuchen verlautet nichts. Die Station selbst besitzt
etwa 800 Stück Großvieh und 200 Stück Kleinvieh.
das zum größten Theil bei Sultanen in der Um-
gegend untergebracht ist.
Die Hüttensteuer, deren Einziehung von schreib-
und rechenkundigen Farbigen besorgt wird, ging im
Etatsjahre 1899/1900 reichlich ein, trotzdem sie zu-
nächst nur in der nächsten Umgebung von Tabor,
den Landschaften Ujul und Unyanjembe, erhoben
wurde. Aus diesen Landschaften wurden große
Mengen von Mtama angeliefert. Im Etatsjohr
1900/1901 wird die Station die Steuer auf den
ganzen Bezirk auszudehnen suchen.
Um den Mtama besser verwerthen zu können,
zahlt die Station zurückkehrenden Trägern das halbe
Poscho in natura, beabsichtigt auch, außer den