folge, Arbeitskräfte, Markt und andere Absatzmöglich-
keiten einer genauen Prüfung zu unterziehen.
Im weiteren Verlauf der Rede unterscheidet der
Vortragende acht nach Klima und Lage verschiedene
Zonen:
1. Das feuchte Dschungel-Gebiet an den Küsten
(wildwachsend Schlingpflanzen, Oelpalmen; an-
gebaut Maniok, Sesam, Kakao, Vanille, Pfeffer
und Gewürze). .
Das Klima kennzeichnet sich dort durch große
Hitze, fortwährende Feuchtigkeit und das Fehlen
einer scharf begrenzten Trockenzeit.
. Das Insel-Gebiet (Kokospalme, Brotfrucht,
Tabak und Zuckerrohr).
Das Monsun-Gebiet (alle tropischen Gewächse,
Ricinus, Kaffee, Baumwolle und Inte).
werthvollen Nutzhölzern, Thee und Chinarinde).
Das winterlose subtropische Gebiet — zwischen
der tropischen und der gemäßigten Zone — und
die Hochebenen der eigentlichen Tropen (Wälder
mit immergrünen Gewächsen, Gummi-
Lorbeerbäumen; Kulturpflanzen wie Bananen,
Orangen und Zitronen).
Das trockene gemäßigte Gebiet (Korkeiche, Es-
parto-Gras, Oelbaum und Feige).
Das feuchte gemäßigte Gebiet (Eichen= und
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Buchenwälder, Grassteppen, alle Getreidearten. Möglichkeit, eine günstigere Stellung auf dem Mork
und die Zuckerrübe).
und Dattelpalme).
Ein ganz besonderes Augenmerk sei vor In-
angriffnahme kolonialwirthschaftlicher Betriebe auf
die Bodenverhältnisse und die örtliche Lage der
Farm zu richten. Der Werth des Bodens sei nicht
immer leicht zu bestimmen.
Ein Boden, der die üppigste natürliche Vege-
tation hervorbringt, giebt oftmals in der Kultur
recht geringe Ergebnisse. Verlassene Farmen geben
hierfür manchen traurigen Beleg. Weiterhin sei
manche Anpflanzung mißlungen, weil man mit der
Bodenbearbeitung begann, ehe man sich davon über-
zeugt hatte, daß der nutzbare Boden für die an-
zubauende Pflanze tief genug war.
Auch müßten Abdachung des Geländes, Schutz
gegen Unwetter, Ueberschwemmungsgefahr oder Ver-
sumpfung rechtzeitig in Rechnung gezogen werden.
Daneben kämen noch andere, den Menschen be-
trefsende Faktoren in Betracht.
Diese letzteren bringt Redner unter drei Gesichts-
punkte: Sicherheit des Lebens und Eigenthums;
Größe und Ausdehnungsfähigkeit des Marktes; Be-
schaffung der nöthigen Arbeitskräfte.
In Südamerika, wo Leben und Eigenthum steter
Gefahr ausgesetzt seien, fände sich nur schwer Kapital
zur Erschließung des Landes.
Unter Hinweis darauf, daß die Handelsstatistik
interessante Aufschlüsse darüber giebt, für welche
Kolonialerzeugnisse der heimische Markt Raum bietet,
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Die Urwald-Zone (dichter Wald, gewöhnlich mit
und
zerlegte H. Wallace die Britische Einfuhr in vie
Gruppen:
Die erste Gruppe umfaßt diejenigen Erzeugniss
die ganz überwiegend aus Britischen Kolonien nar
dem Mutterlande eingeführt werden, wie z. B. Sag
Zimmt, Pfeffer, Chinarinde, Jute, Kakao, Tbhe
(ungefähr ⅛/8) und Indigo (ungefähr 15/16 der gi
sammten Einfuhr).
Bei dieser Zufuhr aus Indien sei es fraglich
ob hier ein Raum für Ausdehnung der Produkti.
sei. Fremde Märkte würden sich nur schwer öffnen
da sie alle fremden Erzeugnisse mit Schutzzöllen
belegen.
Zur zweiten Gruppe gehören diejenigen Pro-
dukte, deren Einfuhr aus den Britischen Kolonien
etwa drei Viertheile oder mehr der fremden Emfubhr
ausmacht. In dieser Gruppe werden Tabak und
Rohzucker genannt.
Die dritte Gruppe enthält solche Artikel, bei
denen die Einfuhr aus den Kolonien zwar von
einer gewissen Bedeutung, aber doch viel geringer ist
als die Einfuhr aus fremden Produktionsgebieten.
So gelangen aus Britischen Kolonien in da-
Mutterland 42 pCt. der Leinsamen-, 36 péCt. der
Kaffee= und 20 pCt. der Hanfeinfuhr; das Uebrige
kommt aus fremden Gebieten. Hier sei für die
Kolonialerzeugnisse Raum zur Ausdehnung und die
Wüsten, Gebiete ohne Regenzeit, (Koloquinte zu gewinnen
Zuletzt kommt die Gruppe, in der die Einfuhr
aus den Ländern der Britischen Krone unbedeutend
ist. Hierher muß man rechnen: Baumwolle, Rüben-
zucker, Flachs, Cichorie, Orangen und Esparto-Gras.
Diese Artikel böten einen weiten Naum für die
Ausdehnung der kolonialen Produktion und des
Handels mit dem Mutterlande.
Redner bedauert, daß Thee und Kakao in Eng-
land mit hohen Einfuhrzöllen belastet seien, obschen
sie zu den Waaren, die überwiegend aus Brttischen
Kolonien eingeführt werden, gehören. Der Zoll trift
also nicht fremde Länder. Bevor auf irgend einen
Einfuhrartikel ein Zoll gelegt werde, müsse steis
darauf Bedacht genommen werden, daß der Artikel
zum größeren Theile aus dem Auslande und nicht
aus einer Britischen Kolonie stammt.
Hinsichtlich der Arbeitskräfte müsse man im
tropischen Klima zwei Arten unterscheiden, die be-
aufsichtigende und die körperliche Arbeit.
Die erstere sei Sache des Europäers. Bei ihm
spiele der Einfluß des Klimas eine große Rolle. Er
müsse, je nach der Art des Klimas, seinen Aufenthelt
in längeren oder kürzeren Zeiträumen unterbrechen.
Es sei ferner unmöglich, in den Tropen dieselben
Anforderungen in Bezug auf Energie und Thätiglei
zu stellen, wie in der Heimath. 6
Eingeborene Arbeitskräfte zu erlangen, böte o
die größten Schwierigkeiten. Hat man die Moͤglich-
keit, fremde Arbeiter einführen zu können, so kämen