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mit röthlichem Stamme und ebenso gefärbten
Blätlern, der von den Buren deshalb „Rovibosch“
genannt wird und in den von der Tsetse bewohnten
Wäldern zu treffen sein soll. Er gilt als Lieblings-
aufenthalt der Fliege. Näheres über diesen Strauch
konnte ich leider, da ich selbst nicht in eine Tsetse-
gegend gekommen bin, nicht ermitteln.
Aus Vorstehendem kann man, glaube ich, einige
Fingerzeige für die sichere Feststellung des Ver-
breitungsgebietes der Tsetse in Togo und für die
Vermeidung oder Beseitigung der Gefahr entnehmen.
Seitens des Gouvernements müßten die in dem
Gebiete der Küfte und den Bezirken Kete-Kratschi,
Bassari und Atakpame ansässigen Beamten, Kauf-
leute, Missionare und Pflanzer für ein einheitliches
Zusammenarbeiten in dieser Frage interessirt und
veranlaßt werden, alles zusammenkommende Material
an eine geeignete Centralstelle, etwa das Nachtigall-
Krankenhaus in Klein-Popo oder den Regierungsarzt
in Lome, einzusenden, wo gleichzeitig die Möglichkeit
vorläge, Untersuchungen von Blut und Theilen frisch
verendeter Thiere vorzunehmen. Die Inlandstationen
Kete-Kratschi, Bassart und Atakpame, die inmitten
einer viehzüchtenden Bevölkerung liegen, würden auf
die Eingeborenen dahin einzuwirken haben, daß sie
bei Transporten von Vieh und Pferden nach der
Küste zu den Märschen in waldigen Gegenden die
Nachtzeit wählen und die Rastplätze auf buschfreie
Flächen verlegen. Wo solche an dem Hauptverkehrs-
wege, der Straße Kete-Kratschi—Lome, nicht vor-
handen sind, müßten sie regierungsseitig hergestellt
werden, so daß sich der Transport in geregelten
Etappen vollziehen würde.
Gelingt es, auf diese Weise Vieh und Pferde
gesund nach der Küste zu bringen, so würde nicht
nur der verhältnißmäßig geringe Bedarf der
Europäeransiedelungen in Togo leicht gedeckt, sondern
auch die Kolonie Kamerun und die passirenden
Dampfer stets mit Schlachtvieh versorgt werden
können.
Ist serner einmal ein Tsetseherd mit Sicherheit
festgestellt, so wären durch die Regierung zwecks
Züchtung einer immunen Rasse Versuche mit Haus-
thieren aller Art in ähnlicher Art anzustellen, wie
sie die Barotseneger erfolgreich an ihren Hunden
vornehmen.
Titterakur.
Max L. Tornow: Die wirthschaftliche Entwickelung
der Philippinen. Mit zehn Vollbildern, vier
Tafeln und einer Karte. Mk. 2,40. Hermann
Paetel, Berlin.
Die Broschüre bringt eine zusammenfassende,
genaue, von Sachkenntniß zeugende Uebersicht über
den Stand des Handels und der Industrie der an
Produkten so reichen Inseln. Aus den Ausführungen
des Verfassers erhellt auch, welche wirthschaftliche
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Stellung Deutschland auf den Philippinen einnimmt,
die zu erhalten und zu stärken für den deutschen
Handel in Ostasien von großer Wichtigkeit ist. Die
der Broschüre beigeheftete Karte im Maßstab
1: 3250 000 bringt die gegenwärtige geographische
Kenntniß, Provinzeneintheilung und die bekannten
Fundstellen von Mineralien in vorzüglicher Weise
zur Darstellung.
Stielers Handatlas, neue, neunte Lieferungs-
Ausgabe. 100 Karten in Kupferstich, heraus-
gegeben von Justus Perthes' Geographischer
Anstalt in Gotha. (Erscheint in 50 Lieferungen
siede mit 2 Karten] zu je 60 Pfg.) 1. Lieferung:
Nr. 15, Ostalpen in 1: 925 000, von C. Scherrer
und H. Habenicht; Nr. 64, China in 1:7 500 000,
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Der „Große Stieler" stellt seit nahezu hundert
Jahren dank seiner wissenschaftlichen Gründlichkeit,
seiner Zuverlässigkeit, seiner praktischen Bearbeitung
und der plastischen Schönheit und Klarheit seiner
Kartenbilder ein anerkanntes Meisterwerk karto-
graphischer Kunst und geographischer Wissenschaft
dar. Die beiden Blätter, welche die erste Lieferung
der neuen Ausgabe bilden: Ostalpen und China,
verkörpern seine bekannten Vorzüge in überzeugen-
der Weise; sie werden den strengsten Ansprüchen
gerecht und lassen von der neuen Stieler-Ausgabe
das Beste erhoffen. Die durch die moderne Technik
ermöglichte Preisherabsetzung befähigt den „Großen
Stieler“, sich nunmehr an die weitesten Kreise zu
wenden.
Taschenbuch der deutschen und der fremden
Kriegsflotten. Mit theilweiser Benutzung amt-
lichen Materials. III. Jahrgang, 1902. Heraus-
gegeben von B. Weyer, Kapitänleutnant a. D.
München, J. F. Lehmanns Verlag. Mk. 2,40.
Das Taschenbuch hat infolge seines reichhaltigen
praktischen Inhalts, seiner handlichen Form und seines
billigen Preises die weiteste Verbreitung gefunden.
Neben den ausführlichen Schiffslisten aller Kriegs-
flotten der Welt und den Bildern aller wichtigen
Schiffstypen enthält der Kalender alles Wissens-
werthe über die Organisation der Seestreitkräfte, die
Flaggen, die Kommandobehörden, das Offizierkorps,
den Eintritt als Seekadett und die Offizierslaufbahn,
Deutschlands Seeinteressen und Seegefahren 2c. 2c.
Eine große Zahl von Tabellen über Schiffsbau,
Stärke der Flotten, Leistungen der Werften 2c. 2c.
machen das Buch für Jeden, der sich für die Flotte
interessirt, zu einem instruktiven Nachschlagewerk.
Bereits im Frühjahr d. Is. ist unter dem Vor-
sitz des Generals der Infanterie Freiherrn v. der Goltz,
des bekannten Reorganisators der türkischen Armee,
in Verbindung mit einer Reihe hervorragender
Kenner des asiatischen Kontinents und unter Be-
theiligung zahlreicher bedeutender Industrieller, Groß-