hitze, wohl aber scheint ein solcher nach den gemachten
Erfahrungen für die arabischen Kaffeebäume erfor-
derlich zu sein. Auf einer Waldlichtung sind arabische
Kaffeebäume angepflanzt worden. Dabei hat sich
gezeigt, daß die dicht an dem Waldrande stehenden
Pflanzen, welche von den Strahlen der Morgensonne
nicht erreicht werden konnten, sich kräftiger entwickelt
haben als die auf dem freien Felde befindlichen. Auf
Grund dieser Beobachtungen wurde die ganze Wald-
lichuung mit Gummibäumen und Manuokstauden be-
pflanzt und auf diese Weise für die Kaffeepflanzen
ein Schutz gegen die Sonnenstrahlen während der
heißen Jahreszeit geschaffen. Diese Maßnahmen sind
von großem Nutzen gewesen. Auf dem Gebiete der
Theeproduktion sind trotz der verschiedenen Krank-
heiten, unter denen die Theepflanzen zu leiden hatten,
gute Fortschritte zu verzeichnen. Nach der Ent-
wickelung eines Theils der Theepflanzen zu urtheilen,
unterliegt es keinem Zweifel, daß dieselben bei günsti-
gen Bodenverhältnissen auch bei Regenwetter gedeihen
werden. Bemerkenswerth ist es, daß sowohl die
Araber wie die Eingeborenen selbst der Theekultur
mehr Interesse entgegenbringen als irgend einem
anderen neu auftauchenden Erwerbszweige.
(Nach The Grocer.)
Rotzkrankbeit in Britisch= Südafrika.
Nach der in Kapstadt erscheinenden „Cape
Times“ hat die Rotzkrankheit in Britisch -Südafrika
einen bedeutenden Umfang erreicht und tritt mit
Besorgniß erregender Heftigkeit auf. Ein hervor-
ragender Militär-Thierarzt hat erklärt, daß im
ganzen Südafrika nicht ein einziges Pferdedepot sei,
das nicht schlimme Fälle von Rotz gehabt habe.
Auch anderweitig wird die große Ausdehnung der
Seuche, namentlich in Transvaal, bestätigt.
Dandel und wirthschaftliche verbältnisse von Lierra Leone
im Jahre 190 .
An der Einfuhr waren dem Werthe nach in der
Hauptsache betheiligt: Lebende Thiere, Verzehrungs-
gegenstände, Getränke, Narcotica mit 154 558 2k,
Rohmaterialien mit 1059 S. Textilwaaren mit
176 739 #E., Metallwaaren mit 57 686 L, Münz-
und Edelmetallverkehr mit 1902 L. Den Haupt-
antheil am Import trägt Großbritannien mit
411 578 &, während auf die britischen Kolonien
10 857 & und der Rest der Einfuhr auf die übrigen
Länder entfallen. Die Hauptausfuhrartikel waren
Palmöl, Palmkerne und Kautschuk, deren Ausfuhr=
werthe sich 1901 auf 9816 K, 131 655 2K und
9203 2 beliefen. Auffällig zurückgegangen ist der
Export von Kautschuk; während derselbe im Jahre
1899 sich auf 546 385 lbs bezifferte, ist er 1900
auf 274 646 lbs und 1901 weiter auf 131 655 lbs
gesunken. Schuld hieran ist einmal das Nachlassen
556
der Produktion — durch die unrationelle Methode
der Kautschukgewinnung seitens der Eingeborenen
gehen viele Gummibäume frühzeitig zu Grunde —
und außerdem die starke Konkurrenz der benach-
barten französischen Kolonie Guinea, welche ein
wesentlich besseres Produkt zur Ausfuhr bringt. Die
nach den Gesammtziffern in der Handelsbewegung
der Kolonie gegenüber dem Vorjahre hervortretende
Abnahme ist hauptsächlich auf die im Verkehr mit
der französischen Nachbarkolonie erlassenen strengen
Einfuhrbestimmungen zurückzuführen, wodurch der
früher für Sierra Leone bedeutsame Handel nach
dem Sudan eine große Einbuße erlitten hat. Auch
die im Jahre 1898 im Protektorate ausgebrochenen
Unruhen, von deren Folgen sich die Bevölkerung
erst jetzt allmählich zu erholen beginnt, sind auf die
wirthschaftliche Entwickelung nicht ohne nachtheiligen
Einfluß geblieben. Daß diese rückwärtige Bewegung
jedoch weitere Dimensionen annehmen sollte, ist nicht
zu befürchten. Im Gegentheil, es steht zu erwarten,
daß die Bahn zur Erschließung des Landes und zur
Hebung des Handels wesentlich beitragen wird.
(Nach Commercial Intelligence.
Derschiedene Wittheilungen.
Rolonial-Wirtschaftliches Romitee.
Aus den Verhandlungen des Arbeitsausschusses
am 30. Oktober d. Is. ist hervorzuheben:
Nach den letzten Nachrichten über die Baum-
wollexpedition nach Togo erweisen sich auch die
Landschaften Dyakersi, Dagomba, Nanumba, Bank-
pamba und das Dayl-Thal als für den Baumwoll-
bau geeignete Gebiete. Sechs weitere Ginmaschinen
zur Entkernung der Baumwolle sind unterwegs.
Nach vielen Versuchen ist es gelungen, ein brauch-
bares Modell für leicht zerlegbare bewegliche Trans-
portwagen zu schaffen. Sechs Wagen dieser Kon-
struktion sind jetzt im Gebrauch. Die Zugpiehfrage
steht insofern nicht ungünstig, als die im Juli von
dem Regierungsarzt Dr. Schilling gegen Surra-
krankheit vorbehandelten Ochsen Anfang Oktober bei
regelmäßiger Arbeit keinerlei Symptome dieser
Krankheit aufwiesen. Durch die Benutzung von
Zugvieh beim Pressen der Baumwolle war es
möglich, den Kubikinhalt der etwa 500 Pfund
fassenden Ballen auf 1 Kubikmeter zu reduziren, ein
Umstand, der für die Verbilligung des Seetransports
ins Gewicht fällt. Die Handelskammer in Manchester.
die innerhalb der neugegründeten British Cotton
Growing Association mit dem Kolonial-Wirt-
schaftlichen Komitee gemeinschaftlich an der Schaffung
einer westafrikanischen Einheitsmarke arbeitet, taxirte
die deutsche Togobaumwolle auf über „equal good
middling American“, also höher noch, als die
Bremer Baumwollbörse in Bremen.
Der Staatssekretär des Reichspostamtes hat dem
Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee eine größere