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schurc Arbeiten auf dem
Monat tempe- Baumwollfeld und Stand der
atur Kulturen.
Januar 12,8 Klee (oder Weizen)-Ernte.
Februar . .. 14.4 Pflügen 2c.
ärz 16,6 Säen der Baumwolle.
April 20.5 Behacken des Baumwollfeldes.
Mai 23,9 Behacken des Baumwollfeldes.
* 27.2 Blüte der Baumwolle.
ull.. 28.8 Ansetzen von Hülsen.
August 28,3 HPflücken der Baumwolle.
September 24,.7/ Pflücken der Baumwolle.
Oktober 22,7äen von Klee (oder Weizen).
November 18,.8 Kleeernte.
Dezember 14,1 Kleeernte.
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß die Tempe-
ratur in Agypten in der wichtigsten für Baumwoll-
kultur in Betracht kommenden Zeit nicht sehr ver-
schieden ist von derjenigen in Lagos. Ferner ist
aus obigem zu ersehen, daß ein Zeitraum von 100
bis 120 Tagen vom Zeitpunkt des Sdens bis zu
dem der Blüte verstreicht. Soweit man beurteilen
kann, sollten in Lagos die Baumwollpflanzen etwa
zwei Monate vor Ende der Regenzeit anfangen zu
blühen. In dieser Zeit sind die Regen im allgemeinen
leichter; auch scheint um diese Zeit viel Sonne. Das
Pflücken der Baumwolle würde Anfang der Trocken-
zeit stattfinden.
In Agypten stehen ungefähr 360 000 ha unter
Baumwollkultur; der Wert der Ernte erreicht jährlich
eine Höhe von 265 000 000 Mk. Der Landbesitzer
kultiviert Baumwolle mit Hilfe bezahlter Arbeiter,
welche einen Tagelohn von 42½ Pf. erhalten, oder
er entschädigt den Arbeiter teilweise oder ganz, indem
er ihm ein Grundstück zur Benutzung überläßt.
Der ägyptische Boden ist alluvialer Lehmboden.
Lehmboden ohne Beimengung von Sand oder Ton
wird vorgezogen. In Lagos gibt es nicht viel der-
artigen Boden; doch scheint der lockere, leichte Boden
dieses Landes ganz gut für Baumwollkultur geeignet
zu sein. Alluviale Ablagerungen kommen nur an
Flußufern vor. Baumwolle entzieht dem Boden
rasch die Nährstoffe, so daß sogar in Agypten das
Land zur Baumwollkultur gedüngt werden muß.
Es werden verschiedene Arten von Dünger benützt.
Die Fellachen wenden allgemein den auf den Bauern-
höfen gesammelten Dünger an; man glibt etwa
20 Tonnen (à 1000 kg) davon auf 1 Hektar. Das
wäre in Lagos schwer zu erlangen. Es ist allgemein
üblich, im Oktober, oder sobald die Baumwolle ge-
pflückt ist, Klee in das Baumwollseld zu seen.
Dieser könnte im Februar geschnitten, oder in den
Boden als Gründünger eingepflügt werden. Wenn
der Klee eingepflügt wird, so versieht er den Boden
mit einem für Baumwollkultur genügenden Stickstoff-
gehalt. Es ist zweifelhaft, ob diese Futterpflanze in
Lagos in der Trockenzeit gedeihen wird, und es steht
zu befürchten, daß diese Methode des Düngens nicht
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anwendbar sein wird, ausgenommen an Plätzen, an
welchen der Boden künstlich bewässert werden kann.
Phosphate und Superphosohate werden ebenfalls
zum Düngen angewendet; Professor Fletcher zieht
basische Schlacken vor. Eine gute Mischung bilden
drei Teile Superphosphat und ein Teil salpeter-
saures Natron. „Poudrette“, ein Kloakenprodukt,
ist gleichfalls erfolgreich zum Düngen angewendet
worden. Auch Potasche soll in verschiedenen Böden
Agyptens als Düngemittel gute Ergebnisse erzielt
haben. Man darf nicht annehmen, daß das, was
von Nordnigeria unter dem Namen „Potasche“ nach
Lagos gebracht wird, ein billiges und brauchbares
Düngemittel sei. Bei der Analyse dieses Produkts
wurde gefunden, daß dasselbe nur Sodabestandteile
enthielt. Durch Versuche müßte festgestellt werden,
ob dasselbe bei gewissen Böden mit Nutzen ver-
wendet werden kann. Die Fellachen benützen auch
Ruinen und Trümmermassen alter oder verlassener
Niederlassungen als Dünger oder zur Obenaufdüngung
für die Baumwollfelder. Dieser Düngstoff ist in
Lagos nicht zu haben.
Die leichten Böden von Lagos werden wahr-
scheinlich die Notwendigkeit eines Fruchtwechsels er-
geben. Die dort vorkommende Erderbse wird wahr-
scheinlich sehr zweckmäßig als Wechselfrucht mit
Baumwolle angewendet werden, da sie viel Stickstoff
erzeugt. Nichtsdestoweniger müßten unbedingt Ver-
suche auf der Musterfarm in Oloke Mejl angestellt
werden, um die zweckmäßigste Art des Fruchtwechsels
zu finden. Baumwolle wird in Agypten nie im
Wechsel mit Mais oder Zuckerrohr gepflanzt, wohl.
aber mit Weizen. Letzterer kann wahrscheinlich im
Gebiet von Lagos nicht kultiviert werden. In
Agypten liefert 1 Hektar Land durchschnittlich 1725
Liter Weizen, bei sehr gutem Boden sogar 2150 Liter.
Es war nicht möglich, eine genaue Nachricht
darüber zu erlangen, wann Baumwolle in Agypten
zum erstenmal kultiviert wurde. Sie ist zweifellos
seit undenklichen Zeiten in Afrika heimisch. Sie
kann in der einen oder anderen Varietät sogar in
der ganzen tropischen Zone heimisch sein. Sie wächst
im ganzen Hinterland von Lagos, kommt ferner im
Innern Britisch-Neuguineas vor, wo sie aber nicht
verwertet wird, und endlich in allen Gebieten des
Stillen Ozeans. Baumwolle ist sicher heimisch in
Lagos; Baumwollzeuge sind dort immer hergestellt
worden, und diese Industrie ist heute noch in einigen
Städten bedeutend.
Augenblicklich werden acht Baumwollvarietäten
in Agypten kultiviert. Nur drei davon wachsen in
Unterägypten, nämlich die Mit Affifi-, die Abassi-
und die Vanovitch-Varietät. Erstere scheint durch
künstliche Zuchtwahl etwa 1883 gezogen worden zu
sein, die Abassivarietät in gleicher Weise 1897. Es
ist noch nicht bekannt, ob diese beiden Varietäten
durch die Arbeit der Insekten eine Kreuzung er-
zeugen können; mit der Hand kann künstlich eine
Kreuzung erzielt werden. Von den drei genannten