von Klein-Popo nach Lome (1894) hatte eine rege
Bautätigkeit namentlich in dem westlichen, neu ent-
stehenden Europäerviertel zur Folge. Unsere Mission
eröffnete im Februar 1895 in Lome eine Außen-
station; zwei Jahre später, am 28. Februar 1897,
konnte das von Br. Beck gebaute Haus, das in
seinem Erdgeschoß Kirchen= und Schulzwecken dienen
sollte, durch Br. Oßwald seiner Bestimmung über-
geben werden. Die wachsende Schülerzahl ließ es
wünschenswert erscheinen, für die Gottesdienste und
den Unterricht getrennte Räume zu bekommen. Die
Verlegung der Expedition von dem englischen Keta
nach dem deutschen Lome wurde immer notwendiger
und zu einer gebieterischen Pflicht, nachdem im
Dezember 1900 ein Teil des Strandhauses in Keta
durch eine Sturmflut zerstört war. Wieder war es
Br. Beck, der in der ersten Hälfte des vorigen
Jahres das zweite Missionshaus errichtete. Dasselbe
liegt neben dem alten Hause, dient unserem Kassierer
als Wohnung und nahm in seinen unteren Räumen
die Schulklassen auf, während das Erdgeschoß des
ersten Hauses wieder lediglich zum Gottesdienst
benutzt wurde.“
Ausführlicher wird dann über die bisher von
dem Missionarium unterhaltene Kleinkinderschule und
das Bedürfnis für den Bau eines besonderen
Diakonissenhauses berichtet. Ein Ewechrist, Theodor
Anthony, hat ein dafür geeignetes Grundstück
(55,60 m lang, 44,60 m breit) im Werte von etwa
2000 Mark geschenkt, und durch den Hamburger
Hilfsverein sind bereits 6000 Mark für den Bau
bestimmt, fast der dritte Teil der Bausumme, auch
ist von dem Hamburger Mutterhaus bereits eine
Diakonisse zur Verfügung gestellt, welche Anfang
März die Reise nach Lome antreten sollte.
Die katholische Mission in Windhoel (Deutsch-
Südwestafrika) hat seit einem Jahre neun Betschuanen-
jungen aus der Gegend von Aminuis in Handwerken
ausgebildet, und zwar als Schuhmacher, Schneider,
Maurer, Tischler und Gärtner. Der Erfolg dieses
Versuches hat durchaus befriedigt. Die Jungen
haben sich recht anstellig gezeigt, einzelne in einem
Grade, der über den bei weißen Lehrlingen zu
beobachtenden Durchschnitt hinausgeht. Das Deutsche
haben sie sich recht gut angeeignet.
Nach einer in „Gott will es“! veröffentlichten
Mitteilung P. Erdwegs vom 13. September v. Is.
zählt die Missionsschule in Tumleo (LDeutsch-Neu-
Guinea) 26 Knaben und 28 Mädchen; also im
ganzen 54 Schüler; 14 Knaben wohnen beständig
auf der Station und 14 Mädchen bei den Schwestern.
Die Verwahrschule zählt 18 Kinder. Es ist somit
gegen früher eine beträchtliche Zunahme in der Zahl
der Kinder zu verzeichnen. Seitdem die Kinder
lesen und Gebet= und Gesangbuch gebrauchen können,
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ist ein förmlicher Umschwung in der Feier des
Gottesdienstes eingetreten. Am sechsten Jahrestage
der Landung der Missionare wurde eine Messe ge-
feiert, bei welcher die kleinen Papuas zum ersten
male die Wechselgebete und Lieder nach dem „Kantate"
ausführten. Auch bei sonstigen Andachten benutzen
die Kinder dos Büchlein und folgen ihm mit Inter-
esse. — Ebenfalls aus Tumleo meldet Schw. Phi-
lomena: „In der Nähschule machen die Kinder
gute Fortschritte. Dreimal in der Woche habe ich
28 bis 30 Lehrlinge vor mir sitzend im Alter von
5 bis 14 Jahren. Die älteren Mädchen können
schon ziemlich selbständig arbeiten. Die Nähstunde
ist ihnen eine angenehme Stunde, und mit einigen
Ausnahmen sind sie fleißig.“
In den „Berichten der Rheinischen Missions-
gesellschaft“ lesen wir über Fortschritte der Mission
in Bogadjim (LDeutsch-Neu-Guinea):
Wenn auch Dürre für ein Land wie Neu-
Guinea kaum eine Hungersnot zur Folge hat, da
das Meer und der Wald immer noch reichlich
Nahrung geben, so ist sie doch den Eingeborenen
sehr lästig, weil sie die Feldfrüchte nur ungern
entbehren. Darum wurden früher die Leute von
der Insel Bilibilli, die angeblich die Kunst des
Regenmachens verstehen, in solchen Fällen um Hilfe
angegangen. Auch jetzt erboten sich die Bilibilli-
leute, für den Preis von drei Schweinen den er-
sehnten Regen zu bringen. Aber die Eingeborenen
von Bogadjim haben alle Zauberer ablaufen lassen,
sind dagegen zu Missionar Hoffmann gekommen und
haben ihn ersucht, Sonntags beim Gottesdienst Gott
um Regen zu bitten. Es ist ferner beschlossen,
künftig den Sonntag als Ruhetag gelten zu lassen,
und seit einigen Monaten haben die meisten auch
wirklich die Sonntagsarbeit eingestellt. Die Gottes-
dienste seien in letzter Zeit, schreibt Hoffmann, so
stark besucht worden, daß die Schule zu klein ge-
worden sei und er im Freien zu den Leuten reden
mußte. Er muß mit Ernst an den Bau einer
Kirche denken.
—— — — —
Aus fremden RKolonien und
Produktionsgebieken.
Dandel der Rapkolonie 1902.
Nach Commercial Untelligence belief sich der
Wert der Einfuhr nach der Kapkolonie im Jahre
1902 auf 34 190 500 2 gegen 23 992 031 8 im
Vorjahre; die Ausfuhr bewertete sich auf 17 436 131 g.
(gegen 10 873 273 #& im Jahre 1901) und richtete
sich u. a. nach Transvaal mit 4 811 220 9§ (1 162 162),
nach Rhodesia mit 674 275 2L (842 963).